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Global Monitoring: Die Woche

Ein Luftangriff der äthiopischen Streitkräfte auf die Hauptstadt Tigrays, vermehrt Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine am Unabhängigkeitstag, ein bestätigtes Todesopfer des Bornavirus in Deutschland und ein randalierender Passagier in Großbritannien – Ereignisse dieser Art wirken sich im Besonderen auf die Sicherheit von Geschäfts- aber auch auf touristische Reisen aus. Um optimal auf reisesicherheitsrelevante Vorkommnisse vorbereitet zu sein, stellt A3M mit dem Global Monitoring System eine Plattform bereit, auf der unsere Kunden in Echtzeit und an 365 Tagen im Jahr auf die von unserem Travel Security Team aufbereiteten Informationen zugreifen können, um im Krisenfall bestmöglich reagieren zu können. Es folgt eine Zusammenstellung ausgewählter Global Monitoring Ereignisse der vergangenen Woche im A3M Wochenrückblick.

Äthiopien: Wiederaufflammen des Bürgerkriegs?  

Die äthiopische Regierung und Rebellen in der Region Tigrays haben sich in dieser Woche gegenseitig vorgeworfen, einen seit März bestehende Waffenstillstand gebrochen zu haben. Laut Angaben der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) sollen Regierungstruppen am Mittwoch eine groß angelegte Offensive in Richtung Süd-Tigray gestartet haben. Die gegenseitigen Anfeindungen fanden ihren vorläufigen Gipfel dann in einem Luftangriff des äthiopischen Militärs auf die Stadt Mek’ele bei dem mindestens sieben Personen getötet wurden. Auch bei der Beschreibung des Angriffsziels blieben sich die Konfliktparteien uneins. Während die Zentralregierung von militärischen Einrichtungen sprach, gaben tigrayische Behörden an, dass ein Kindergarten in einem Wohngebiet getroffen wurde. Das Wiederaufflammen der Kämpfe im Norden Äthiopiens folgt auf die seit Wochen festgefahrenen Friedensgespräche zur Beilegung des seit 21 Monaten andauernden Konflikts. Es besteht Uneinigkeit zwischen den Konfliktparteien, wer die Verhandlungen führen soll. Die TPLF besteht auf die völlige Wiederherstellung der Grundversorgung für die Einwohner Tigray, bevor der Friedensprozess beginnen kann. Auslöser des Krieges waren politische Streitigkeiten zwischen der langjährigen Regierungspartei TPLF und dem derzeitigen Ministerpräsident Abiy Ahmed, die dann im November 2020 in offene Kämpfe umschlugen. Seit seinem Beginn hat der wendungsreiche Krieg in Nordäthiopien bereits Hunderttausende Todesopfer gefordert, Millionen zur Flucht gezwungen und große Teile des Landes in eine Hungerkatastrophe gestürzt.  

Eine A3M-Analyse zu den Hintergründen des äthiopischen Bürgerkrieges finden sie hier: Quo Vadis Äthiopien – Zwei Kriege zum Preis von einem? 

Ukraine: Zahlreiche zivile Todesopfer nach Raketenangriff am Unabhängigkeitstag

Am Mittwoch kam es bei einem russischen Raketenangriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Ortschaft Tschaplyne im Oblast Dnipropetrowsk erneut zu Dutzenden zivilen Todesopfern und Verletzten. Bereits im Vorfeld des Angriffs hatten sowohl ukrainische Behörden als auch ausländische Behörden vor verstärkten russischen Attacken auf zivile Einrichtungen gewarnt, da am Mittwoch der ukrainische Unabhängigkeitstag begangen wurde. Ebenfalls überschritten wurde in dieser Woche auch der Halbjahrespunkt des Ende Februar begonnenen russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Bisher hat der Konflikt wahrscheinlich schon deutlich über 100.000 Todesopfer und Verletzte gefordert und die größte Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Momentan scheint der Ukraine-Krieg weitgehend festgefahren, da sich Kampfhandlungen inzwischen größtenteils auf Artillerieduelle beschränken. Dementsprechend waren in den letzten Wochen kaum noch größere Geländegewinne zu beobachten. Russische Truppen halten etwa ein Fünftel der Ukraine besetzt und Experten fürchten, dass Russland bald Pseudo-Referenden in den besetzten Gebieten, nach dem Vorbild der Krim-Halbinsel, ankündigen könnte.  

Deutschland: Tödliche Bornavirus-Infektion 

Am Montag bestätigten die Behörden, dass in der oberbayerischen Ortschaft Maitenbeth im Landkreis Mühldorf am Inn eine Person an einer Infektion mit dem Bornavirus gestorben ist. Bereits vor mehreren Jahren kam es in der gleichen Ortschaft zu einem Todesfall in Zusammenhang mit einer Infektion. Anwohner wurden zur Abgabe von Blut- und Gewebeproben aufgerufen, um weiteren Krankheitsfällen auszuschließen. Die Borna’sche Krankheit wird größtenteils von Nagetieren übertragen. Infektionen bei Menschen werden nur selten bestätigt, der Verlauf ist allerdings meist tödlich. Reisende sollten in Gebieten mit bestätigten Fällen erhöhte Vorsicht walten lassen und den Kontakt mit Nagetieren (insbesondere Spitzmäusen) meiden. Zu den typischen Anzeichen zählen Kopfschmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Im weiteren Verlauf kommt es zu neurologischen Symptomen wie Verhaltensauffälligkeiten, und Sprachstörungen.

Vereinigtes Königreich: Randalierender Passagier zwingt Flugzeug zur Landung? 

Am Donnerstag musste ein Flugzeug, welches sich auf dem Weg von Manchester nach Griechenland befand, in München zwischenlanden. Eine unter Alkoholeinfluss stehende Passagierin, versuchte während des Flugs die Kabinentüren zu öffnen und attackierte das Kabinenpersonal. Die 69-jährige Britin bedrohte und attackierte das Bordpersonal, bevor sie angeblich versuchte zwei Kabinentüren aufzubrechen versuchte. Mit vereinten Kräften gelang es schließlich der Crew, mithilfe anderer Passagiere, die Frau zu bändigen. In München wurde die Britin schließlich von der Polizei in ein Krankenhaus gebracht, wo ein erheblicher Blutalkoholwert festgestellt wurde. Gegen sie wird nun ein Strafverfahren wegen Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr eingeleitet. 

Author

Marian Nothing