Global Monitoring: Die Woche
Ein Terroranschlag vor einer Moschee in Afghanistan, Unruhen in der irakischen Hauptstadt Bagdad und verheerende Überschwemmungen in Pakistan. Zudem noch ein Brand auf einer Autofähre vor der schwedischen Küste sowie ein Supertaifun in Ostasien: Um die Übersicht über alle tagesaktuellen reisesicherheitsrelevanten Vorkommnisse und Entwicklungen zu behalten, bietet A3M seinen Kunden mit dem Destination Manager und Global Monitoring zwei zuverlässige Systeme, um im Reisekontext optimal abgesichert zu sein. Es folgt eine Zusammenstellung ausgewählter Global Monitoring Ereignisse der vergangenen Woche im A3M Wochenrückblick.
Irak: Sturm auf den Republikanischen Palast in Bagdad
Bereits vor einigen Wochen kam es in der Grünen Zone von Bagdad immer wieder zu Massendemonstrationen von Anhängern des schiitischen Geistlichen Muqtada as-Sadr. Anhänger des mächtigen Politikers besetzten öffentliche Plätze im Herzen der Hauptstadt, um gegen eine pro-iranische Regierungsallianz zu demonstrieren. Am Montag stürmten die Demonstranten schließlich den Republikanischen Palast, als Muqtada as-Sadr auf Twitter ankündigte, sich aus der Politik zurückzuziehen. Die Ankündigung erfolgte zwei Tage, nachdem as-Sadr alle Parteien einschließlich seiner eigenen dazu aufrief, Regierungspositionen aufzugeben, um zur Lösung der monatelangen politischen Krise beizutragen. Kurz nachdem sich der Frust der Anhänger des Geistlichen in der Grünen Zone entlud, trat eine landesweite Ausgangssperre in Kraft. Daraufhin schoss das Militär mit scharfer Munition, um die Demonstranten zu vertreiben. Auch die Anhänger von as-Sadr schossen mit scharfer Munition. Dutzende Menschen starben bei den Zusammenstößen. Laut Experten könne der Rücktritt des Geistlichen als Ausdruck von Frustration des sogenannten sadristischen Blocks gewertet werden. Andererseits könnte der politische Rückzug von Al-Sadr ein Versuch sein, noch mehr Druck auf politische Rivalen auszuüben.
Pakistan: Verheerende Überschwemmungen setzten ein Drittel des Landes unter Wasser
Die diesjährige Monsunzeit in Pakistan beschreiben Regierungsvertreter des Landes als Krise unvorstellbaren Ausmaßes. Der UN-Generalsekretär sprach von einem „Monsun auf Steroiden“. Etwa ein Drittel des Landes am Indus stand letzte Woche unter Wasser. Die Überschwemmungen forderten bisher mehr als 1.100 Todesopfer. Etwa 33 Millionen Pakistanis sind direkt von der Flut betroffen. Straßen, Brücken und Millionen von Häusern seien zerstört worden. Besonders betroffen sind die Provinzen Sindh, Khyber Pakhtunkhwa und Belutschistan. Nach Schätzungen pakistanischer Behörden verursachten die Überschwemmungen Schäden in Höhe von mindestens 10 Milliarden Dollar. Zudem stehen weite Teile der Agrarflächen unter Wasser. So seien viele Menschen von akuter Lebensmittelknappheit betroffen und auf ausländische Hilfslieferungen angewiesen. Pakistan soll Berichten zufolge für weniger als 1 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sein. Jedoch würde das Land zu den zehn Ländern gehören, die am stärksten von den Auswirkungen vom Klimawandel betroffen sind. Und dies in Anbetracht des Faktes, dass sich die wirtschaftliche Situation des Landes seit Jahren als besonders schwierig gestaltet und der Staatshaushalt seit geraumer Zeit von der Unterstützung des Internationalen Währungsfonds abhängt.
Schweden: Brand auf der Autofähre Stena Scandica vor der Insel Gotska Sandön
Letzten Montag war in einem Kühlcontainer auf dem Autodeck der Fähre Stena Scandica nahe der Insel Gotska Sandön ein Brand ausgebrochen. Zwar konnte das Feuer an Bord schnell gelöscht werden, jedoch wurde durch den Brand ein Stromausfall auf dem Schiff verursacht, sodass die Fähre auf Gotland zutrieb. Kurz darauf wurde ein Schlepper entsandt, um die Fähre sicher in den Hafen von Nynäshamn zu bringen. Es bestand jedoch die Sorge, dass das Schiff vor dem Eintreffen des Schleppers auf Grund laufen würde. Daher wurden Familien mit Kindern sowie Senioren frühzeitig mit Hubschraubern von Bord gebracht. Kurz vor der Insel Gotland konnten dann zwei Motoren wieder in Betrieb genommen werden. Nachdem sich das Schiff aus eigener Kraft wieder weg von der Küste bewegen konnte, traf schließlich der Schlepper ein und brachte die Stena Scandica nach Nynäshamn. Verletzte gab es keine.
Japan, China, Taiwan, Südkorea: Supertaifun Hinnamnor fegt über Ostasien hinweg
Letzte Woche bildete sich Hinnamnor, der inzwischen elfte Taifun der Saison, in der Philippinensee im Nordpazifik und entwickelte sich auf seinem Weg in das japanische Urlaubsparadies Okinawa zu einem Supertaifun. Die nationale Wetterbehörde Japans sprach von Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern pro Stunde und warnte vor sehr hohem Wellengang an den südlichen Inseln, welche das Philippinische Meer vom Südchinesischen Meer trennen. In der Tat verursachte Hinnamnor an den Inseln Taketomi, Ishigaki, Tarama und Miyakojima bis zu zehn Meter hohe Wellen. Zudem verursachten die heftigen Sturmböen Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur, welche sich Berichten zufolge jedoch in Grenzen hielten. Auch die Behörden Taiwans und Chinas warnten vor den Auswirkungen des Sturms. Nachdem Hinnamnor von Süden her an der Küste Taiwans vorbeigezogen sein wird, wird er weiter Richtung Norden in das Ostchinesische Meer vordringen und somit auch in der chinesischen Provinz Zhejiang, in der Stadt Schanghai sowie auf der südkoreanischen Insel Jeju und der Küstenstadt Busan stürmen. Insofern werden alle Anrainerstaaten des Ostchinesischen Meers von dem Supertaifun betroffen sein.
Afghanistan: Tödliche Explosion vor der Gazergah-Moschee in Herat
Letzten Freitag ereignete sich während des Mittagsgebets eine Explosion vor der Gazargah Moschee am Rande der westafghanischen Stadt Herat. Ein Selbstmordattentäter soll sich in die Luft gesprengt haben, als dieser die Hände des Gelehrten Mudschib Rahman Ansari küsste. Neben Ansari, der sich in der Vergangenheit mehrmals für das Taliban-Regime aussprach, wurden mindestens 17 weitere Menschen, darunter sein Bruder, seine Leibwächter und Zivilisten getötet. Dutzende weitere Personen wurden verletzt. Ansari ist bereits der zweite Taliban-Befürworter von hohem Rang, der in weniger als einem Monat bei einer Explosion getötet wurde, nachdem Rahimullah Haqqani bei einem Selbstmordanschlag in seiner Medresse in Kabul ums Leben kam. Haqqani hatte in der Vergangenheit mehrmals Kritik am IS geübt. Trotz dass es sich bei beiden Gruppen um sunnitische Islamisten handelt, betrachtet sich der IS als erbitterter Rivale der Taliban.
Weitere Global Monitoring Ereignisse der letzten Wochen finden Sie hier.
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2023-02-10[…] der Tropensturm Hinnamnor für weitreichende Verwüstungen in Japan, Taiwan und vor allem Südkorea gesorgt hat, bahnt sich […]