Global Monitoring: Die Woche
Erneut leiden Teile Europas unter den Auswirkungen einer Hitzewelle und ausbleibenden Niederschlägen. In der vergangenen Woche beobachtete das Team der A3M Travel Security daher mit besonderer Aufmerksamkeit die Waldbrandsituation im Süden Europas. Zudem versetzten die turbulenten Entwicklungen der politischen Krise auf Sri Lanka das Travel Security Team in erhöhte Alarmbereitschaft. Es folgt eine Zusammenstellung ausgewählter Global Monitoring Ereignisse der vergangenen Woche im A3M Wochenrückblick.
Südeuropa: Hitzewelle und Waldbrände in Spanien und Portugal
Vergangene Woche rief die portugiesische Regierung aufgrund einer Hitzewelle und der derzeit sehr hohen Waldbrandgefahr vorübergehend landesweit einen Alarmzustand aus. Mitte der Woche kletterte das Thermometer in einigen Teilen des Landes, darunter in der Provinz Alentejo im Süden auf bis zu 46 Grad Celsius. Auch im Nachbarland Spanien wurden sehr hohe Temperaturen gemessen. In Pontevedra, einer Region im Nordwesten, in der normalerweise mildere Temperaturen vorherrschen, stieg die Temperatur auf bis zu 41 Grad Celsius. Einsatzkräfte der Feuerwehr bekämpften sowohl in Portugal als auch in Spanien mehrere Waldbrände. In Portugal bedrohten die Flammen mehrere Ortschaften, unter anderem in den Distrikten Santarem und Leiria. Einsatzkräfte der Feuerwehr evakuierten betroffene Anwohner vorübergehend. Nach einer ersten Hitzewelle Mitte des vergangenen Monats leidet Südeuropa somit erneut unter den Auswirkungen hoher Temperaturen. Die derzeitige Dürre wirkt sich mancherorts auch auf den Tourismus aus, da Ferienhausbesitzer beispielsweise ihre Schwimmbecken nicht befüllen, um Wasser zu sparen.
Ungarn: Demonstrierende blockieren zentrale Donaubrücken in Budapest
Nachrichten über Großdemonstrationen aus Ungarn sind eine Seltenheit. Zum Wochenbeginn erlebte die Hauptstadt Budapest jedoch Straßenblockaden und Demonstrationszüge mit mehreren Zehntausend Teilnehmern. Grund für die Kundgebungen war eine Änderung der Steuergesetzgebung für Kleinstunternehmen, welche die Steuerlast von fast 400.000 Betrieben auf das Vierfache erhöht. Während der Demonstration blockierten die Teilnehmer die über die Donau führenden Margareten- und die Elisabethbrücke. Trotz der großen Anzahl an Demonstrationsteilnehmern und der Annahe des neuen Steuergesetzes durch das ungarische Parlament, verliefen die Demonstrationen friedlich.
Sri Lanka: Demonstration wird zur Revolte
Die Gesellschaft Sri Lankas blickt auf eine ereignisreiche Woche zurück. Am vergangenen Wochenende floh der ehemalige Präsident Gotabaya Rajapaksa fluchtartig aus seiner Residenz in der Hauptstadt, bevor sie von Demonstranten gestürmt wurde. Am Dienstag verhinderten Flughafenangestellte erstmalig die Ausreise des aus dem Amt gejagten Politikers nach Dubai. Schlussendlich gelang es Rajapaksa am Mittwoch das Land über den Seeweg Richtung Malediven zu verlassen. Am selben Tag wurde Ranil Wickremesinghe zum Premierminister ernannt, dessen Wohnsitz in der Vergangenheit ebenfalls von Protestierenden gestürmt wurde. Als Demonstrierende ebenfalls am Mittwoch die Büroräumlichkeiten des amtierenden Präsidenten besetzten, forderte Ranil Wickremesinghe die Sicherheitskräfte des Landes dazu auf, die öffentliche Ordnung wieder herzustellen. Eine ausführliche Analyse der Situation auf Sri Lanka hat unser Kollege Thorsten Muth verfasst.
Haiti: Bandenkämpfe in Port-au-Prince
Im Lauf der vergangenen Woche starben bei Bandenkämpfen im Armenviertel Cité Soleil in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince mindestens 89 Menschen. Steigende Lebenshaltungskosten und Treibstoffmangel haben die bereits zuvor aufgetretenen Auseinandersetzungen zwischen Gangmitgliedern in dem Viertel verschärft. Die oftmals schlecht ausgerüstete und völlig überforderte Polizei hat den schwer bewaffneten Banden wenig entgegenzusetzen. Da sich ein für die Versorgung der Hauptstadt sowie dem Norden des Landes wichtiges Ölterminal in der Cité Soleil befindet, haben die Auseinandersetzungen ebenfalls Auswirkungen auf die Wirtschaft des Karibikstaates. Aufgrund der Kämpfe kam es an mehreren Tankstellen in Port-au-Prince zu Versorgungsengpässen mit Kraftstoffen. Aufgebrachte Bewohner blockierten daraufhin wichtige Verkehrswege in der Hauptstadt. Indes versteckten sich die Bewohner der Cité Soleil in ihren Häusern, da die Bandenkämpfe laut Augenzeugen Teile des Stadtviertels in ein Schlachtfeld verwandelt hatten.