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Coronas Comeback? Von schwindenden Maßnahmen und steigenden Infektionszahlen

Der Sommer lockt mit Sonne und Einreiseerleichterungen in nahe und ferne Länder. Wer in Deutschland jedoch einen Blick auf die 7-Tage-Inzidenz wirft, stellt fest, dass die Zahl steigt und bereits ein Niveau erreicht hat, welches wir Ende Januar 2022 sahen. Wer seinen Blick anschließend auf die EU richtet, sieht, dass die Inzidenzen ebenso steigen und bereits einen Wert erreichen, der Ende Dezember 2021 genauso hoch war. Und trotz steigender Inzidenzen, ist Frankreich das einzige Land in der EU, in welchem Reisende noch einen Nachweis für die Einreise vorlegen müssen. Steuern wir mit den zahlreichen Erleichterungen auf ein neues Jahr zu, in dem wir Herbst und Winter in Isolation verbringen und unser Alltag von Testungen und Boosterimpfungen geprägt ist? Und wenn ja, warum lockern immer mehr Länder ihre Einreisebeschränkungen und Maßnahmen im Land? Schauen wir uns an, was genau seit 2022 passiert ist, wie Staaten mit COVID-19 Entwicklungen umgegangen sind, warum sich das Jahr 2021 nicht wiederholt und was wir trotz des unterschiedlichen Charakters der Pandemie beachten sollten.

Was ist passiert? (Entwicklung von COVID-19 seit 2022)

Seit Anfang 2022 steigt die Zahl der Infizierten in Europa. Lag die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland am 02.01.2022 noch bei 239, so lag der Höhepunkt am 31.03. bei 1625,1 (RKI). In der EU verhielt sich die Kurve ähnlich, nur mit einer leichten Verzögerung. Das Gleiche lässt sich in Australien nachzeichnen. In den USA ist ein besonderer Ausschlag der Kurve im Januar zu sehen, danach sinkt die Inzidenz stetig. Ähnlich wie in den USA verhält sich die Kurve in Südamerika. In Asien und auf dem afrikanischen Kontinent bestehen keine Ausschläge für 2022.

Zusammengefasst ist festzuhalten, dass Europa, Nord- und Südamerika erhöhte Fallzahlen hatten, Asien und Afrika jedoch nicht. Im März war ein erneuter Anstieg der Fallzahlen nur noch in Europa und Australien zu beobachten, die Zahlen in Nord- und Südamerika blieben gleich niedrig, in Asien und Afrika blieben sie gleichsam unverändert.

Wie haben Länder darauf reagiert?

Mit Ausnahme einiger Inselstaaten hatten im Februar und März 2022 alle Länder schrittweise Einreiseerleichterungen umgesetzt und Einschränkungen im Alltag aufgehoben. Das RKI hob am 03.03. die Hochrisikoeinstufung für alle Staaten auf, die vorher bestimmten, ob bei der Rückkehr besondere Testbestimmungen galten. Thailand, Malaysia, Israel, Vietnam, das Vereinigte Königreich, Nepal, Italien und viele weitere Staaten begannen entweder die Einreisebestimmungen so zu ändern, dass auch Ungeimpfte einreisen durften (wie u.a. in Israel), dass Nachweispflichten nicht mehr erforderlich würden (u.a. wie in Thailand und weiten Teilen der EU) oder dass überhaupt wieder Visa ausgestellt würden (u.a. wie in Nepal, Myanmar und Indonesien). Eine Entwicklung war weltweit deutlich sichtbar: Einschränkungen wurden aufgehoben! Vor allem in der EU schien es, als wäre COVID-19 überwunden.

Im Juli 2022 begannen jedoch die ersten Länder wieder Restriktionen einzuführen. In Zypern besteht seit dem 08.07. wieder Maskenpflicht in Innenräumen. Auch Guatemala führte eine Maskenpflicht wieder am 08.07. ein. Bei genauerem Hinschauen haben aber zahlreiche Länder auch weiterhin Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln aufrechterhalten, wie in Deutschland, Italien, Portugal, Marokko, Nigeria, Ägypten, Indien, Indonesien, Australien oder Brasilien. Es besteht also eine allgemeine Vorsicht. Warum sollte sich also das Jahr 2020/2021 in Hinblick auf eventuelle Einschränkungen nicht wiederholen?

Warum 2022 nicht 2020/21 ist

Der maßgebliche Unterschied zwischen der Situation im Jahr 2021 und 2022 liegt in der Variante des Virus. Ab Januar 2021 war die Alpha-Variante verbreitet und führte zu vielen Einweisungen auf Intensivstationen. Im August 2021 war die Delta-Variante von COVID-19 in fast allen Ländern weltweit zu 100 % verbreitet. Sie drängte andere Varianten aus der Bevölkerung. Die Deltavariante führte ähnlich wie die Alpha-Variante zu einer Hospitalisierung von durchschnittlich 1,4 % aller Betroffenen. Zwar ist die Omikron-Variante des Virus bedeutend ansteckender (speziell die Varianten BA.4 und BA.5, welche aktuell am häufigsten auftauchen), sie hat jedoch nicht die gleichen Auswirkungen. Dies lässt sich an den Einweisungen auf die Intensivstation und der Mortalität ablesen. Sie liegt im Vergleich bei etwa 0,1 %.

Bedenken zu Omikron BA.4 und BA.5

Bei Omikron handelt es sich um keine Variante, die dazu führt, dass Betroffene im gleichen Maße Intensive Care Units (ICU) benötigen, wie es bei der Deltavariante der Fall war. Dies verleitet Staaten unter anderem dazu, Einreiseerleichterungen zu erlassen, um wieder Einnahmen aus dem Tourismus zu generieren. Die Gefahr bei der starken Ausbreitung der liegt jedoch laut Meinungen der WHO in den Effekten von Long COVID. Long COVID stellt sich nach drei bis vier Monaten ein und umfasst Husten, reduzierte Lungenkapazität, Müdigkeit, Verwirrtheit und Gedächtnisstörungen. Bisher gibt es keine klare Erkenntnis darüber, wen dies betrifft und warum.
Eine weitere Gefahr der starken Ausbreitung liegt in möglichen Mutationen. Um Mutationen zu identifizieren, sind Sequenzierungen der Erreger nötig. Weltweit werden jedoch zu wenig durchgeführt, wie etwa auch in Deutschland, wo gerade einmal 1,8 % der positiven Ergebnisse sequenziert werden. Zusätzlich sind die Varianten BA.4 und BA.5 schwerer zu identifizieren und bekannte Impfungen wirken nicht mit der gleichen Effektivität wie gegen andere Varianten.
Es bleibt zu vermuten, dass Einreiseerleichterungen weiter in Asien vorangetrieben werden, da die Wirtschaft einiger Länder wie Thailand, Vietnam, Myanmar, Indien und anderer stark vom Tourismus beeinflusst wird und die Fallzahlen in den jeweiligen Ländern niedrig sind. Wie sich die Lage in Europa entwickelt, ist nicht klar zu sagen. Es ist nicht zuletzt davon abhängig, welche Priorität die jeweiligen Staaten dieser Variante und weiteren Varianten zusprechen. 

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Author

Marian Nothing