Global Monitoring: Die Woche
Nachdem letzte Woche die Virusvariantengebiete einen erneuten Auftritt auf der deutschen Bühne der pandemischen Reiseeinschränkungen hatten, ist die WHO mittlerweile der Meinung, dass Reiseeinschränkungen zwar Zeit verschaffen könnten, alleine jedoch nicht die Antwort sein können. Nur ein gestärktes Gesundheitssystem und Impfungen könnten einen Kampf gegen einen Anstieg an COVID-19-Infektionen erfolgreich gestalten.
Wegen anhaltend hoher Fallzahlen erklärte das RKI am Freitag unter anderem die deutschen Nachbarn Polen und die Schweiz zu Hochrisikogebieten.
Sturm Arwen hat Schottland und den Norden Englands im Griff
Am Wochenende forderte der Sturm Arwen in Nordirland und Schottland drei Todesopfer. Neben Sturmschäden waren Tausende Haushalte ohne Strom. An manchen Orten, so wie im County Durham, dauerte dies am Donnerstag noch an. Das Militär wurde zur Unterstützung eingesetzt.
Im Tan Hill Inn in Yorkshire waren zwischenzeitlich Dutzende Gäste in einem Pub eingeschneit. Die Betroffenen gingen pragmatisch mit der Notsituation um. „Unsere größte Sorge war, dass uns das Bier ausgeht“, berichtete ein Gast.
Sturm fegt über Istanbul hinweg
Am Dienstag kamen mehrere Personen in der Millionenmetropole ums Leben, als ein Sturm mit bis zu 130 km/h über Istanbul fegte. Bäume wurden entwurzelt, Dächer abgedeckt, Minarette stürzten um und in Çatalca wurde ein Uhrturm zerstört. In der Region kommt es ganzjährig zu südwestlichen Winden, genannt Lodos. So starke Winde und Zerstörungen wie diese Woche sind jedoch die Ausnahme.
Explosion in der bayerischen Hauptstadt
Für erhöhte Alarmbereitschaft sorgte am Mittwoch die Schlagzeile über eine Bombenexplosion in München. Schnell wurde jedoch klar, dass es sich „nur“ um eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gehandelt hatte, die bei Bauarbeiten im Bereich der Donnersbergerbrücke explodiert war. Dennoch wurden vier Personen verletzt. Der Bahnverkehr um den Hauptbahnhof war für einige Zeit lahmgelegt worden. Warum die Bombe nicht vorab erkannt wurde, wird noch untersucht.
Uganda und DR Kongo kämpfen mit vereinten Kräften gegen Rebellen
Nachdem am Sonntag dieser Woche von den Regierungen der Demokratischen Republik Kongo und Ugandas ein Bündnis gegen die Rebellen der Allied Democratic Forces (ADF) verkündet wurde, nahm dieses neue Militärbündnis bereits am Dienstag erste Operationen auf. Die islamistische ADF gilt als ursprünglich ugandische Gruppierung, die sich jedoch seit längerem im Osten des Nachbarlandes festgesetzt hat. Sie wird beispielsweise für die Anschläge in Kampala vor wenigen Wochen verantwortlich gemacht. Nun führte das ugandische Militär Artillerie- und Luftangriffe gegen Rebellenpositionen durch und schickte Soldaten über die Grenze, während sich die Truppen der Demokratischen Republik Kongo zunächst weiter auf Bodenoperationen konzentrierten. Dieses Bündnis, das politisch aufgrund der Vergangenheit zwischen den zwei zentralafrikanischen Staaten nicht unumstritten ist, könnte befähigt sein, die Sicherheitslage in der dauerhaft kriselnden Region grundlegend zu verändern.
Beispiele der angespannten Sicherheitslage in Pakistan
An zwei Beispielen aus der vergangenen Woche lässt sich deutlich zeigen, wie angespannt sich die Sicherheitslage in Pakistan sich häufig gestaltet und wie ein scheinbar kleines Ereignis schnell zu großen Unruhen führen kann. In Mandani wurde eine Polizeistation in Brand gesetzt und am Folgetag erneut angegriffen, nachdem in der Bevölkerung bekannt geworden war, dass dort eine Person wegen des Verdachts auf Blasphemie inhaftiert wurde. Mehrere Tausend Personen forderten die Herausgabe des Verdächtigen, um einen Lynchprozess zu starten. Auch wenn die Sicherheitskräfte nicht in der Lage waren die Unruhen zu verhindern, konnte der Verdächtige doch evakuiert werden, ehe der Angriff stattfand. Er erhält nun einen rechtsstaatlichen Prozess. In Rawalpindi randalierten einen Tag später mehrere hundert Personen, nachdem sie wegen einer gefälschten Ausschreibungen für Stellen bei der bahrainischen Polizei vor einer Auslandsvertretung des Landes von dem Irrtum erfuhren. Sicherheitskräfte gaben Warnschüsse ab, um die Randalierer unter Kontrolle zu bringen. Die Reihe der Gewaltausbrüche aufgrund von Blasphemie-Vorwürfen fand am Freitag ihren tragischen Höhepunkt, als in Sialkot ein sri-lankischer Fabrikmanager von einem gewalttätigen Mob zu Tode geprügelt wurde.
Mögliche Eskalation des bewaffneten Konflikts in der Ostukraine
An der Grenze zur Ukraine wurden in Russland mehr als 100,000 Soldaten zusammengezogen und es wird über eine mögliche russische Invasion oder Militäraktion gemutmaßt.
Die Lage in Osteuropa hat A3M-Travel Security Analyst Michael Trinkwalder genauer unter die Lupe genommen.
Ausblick
Am Wochenende werden Flüge nach Frankreich aus zehn afrikanischen Ländern wieder erlaubt, nachdem sie zunächst im Zusammenhang mit der Omikron-Variante verboten worden waren. In Deutschland soll Olaf Scholz in der kommenden Woche zum nächsten Bundeskanzler gewählt werden. Tansania feiert zum 60. mal die Unabhängigkeit von Großbritannien.