Die Abdeckung von Erdbeben im Global Monitoring
Als um 10:23 Uhr Ortszeit am Freitag (5. April) unter der Ortschaft Whitehouse Station im US-Bundesstaat New Jersey die Erde bebte, führte dies Reisenden an der Ostküste der USA vor Augen, dass Erdbeben grundsätzlich überall auf der Welt vorkommen können – auch in Gebieten, die nicht herausragend erdbebengefährdet sind.
Im Global Monitoring werden Erdbeben unmittelbar nach der Meldung durch die US-Erdbebenwarte USGS vollautomatisiert im System erfasst und anhand der Stärke und Tiefe des Bebens eingestuft. Dies ermöglicht es uns, Reisende und Travel- bzw. Krisenmanager ohne Zeitverzug über Erdbeben zu informieren. Anschließend werden die Erdbeben-Ereignisse von erfahrenen Analysten bei A3M überprüft und aktualisiert.
In der Metropolregion von New York City hatte das Erdbeben eine Magnitude von 4,8 und eine Tiefe von 4,7 Kilometern. Trotz der vergleichsweise geringen Tiefe des Bebens ist bei Magnituden bis 5,4 im Regelfall mit geringen oder keinen Schäden zu rechnen. Flache Beben, d.h. Erdbeben in einer Tiefe zwischen 0 und 70 Kilometern, können bei höheren Magnituden jedoch leicht zu schweren Schäden führen – abhängig von der Bauweise der Gebäude – oder, wie im Fall von Seebeben, Tsunamis auslösen.
Selbst im Fall geringer Schäden besteht allerdings immer die Möglichkeit, dass es sich bei dem Erdbeben um ein Vorbeben handelt und ein viel stärkeres Beben erst innerhalb der nächsten drei Tage folgt. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt global bei 6 Prozent und in New Jersey bei 2 Prozent, allerdings in erdbebengefährdeten Gebieten, wie z.B. in Kalifornien, auch sehr viel höher. Dort waren rund die Hälfte aller starken Beben von Vorbeben begleitet. New York und New Jersey zählen jedoch zu den Gebieten, in denen weniger starke Erdbebenaktivität verzeichnet wird. 1783, vor 240 Jahren, kam es in New Jersey zu dem letzten vergleichbar starken Erdbeben.
Jedes größere Erdbeben führt dagegen zu Nachbeben – zum Teil Hunderte an der Zahl –, so auch in der Metropolregion von New York City. Nach dem Beben am Freitag wurden dort bereits dutzende Nachbeben verzeichnet und es wird damit gerechnet, dass die Erschütterungen noch mehrere Tage mit abnehmender Intensität anhalten. Dennoch können Nachbeben auch Schäden verursachen, vor allem an bereits beschädigten Gebäuden.
Nach dem Beben vom Freitag wurden in der Metropolregion von New York City jedoch wenig Schäden gemeldet. Insgesamt wurden drei Wohnhäuser wegen struktureller Schäden zwischenzeitlich evakuiert und es entstanden geringfügige Schäden an einigen anderen Gebäuden. Die Verkehrs- und Strominfrastruktur wurde nicht beschädigt und Opfer wurden ebenfalls nicht gemeldet. Hinzu kommt, dass Nachbeben zwar spürbar waren, aber mit einer maximalen Magnitude von 3,8 zu schwach waren, um größere Schäden zu verursachen.
Neben den unmittelbaren Schäden durch das initiale Erdbeben und den darauffolgenden Nachbeben betreffen Reisende nach größeren Erdbeben vor allem Sicherheitsmaßnahmen und standardmäßige Überprüfungen der Verkehrsinfrastruktur. Meist werden der Flug- und Zugverkehr zwischenzeitlich eingestellt und Rollfelder an Flughäfen und Schienen sowie Brücken, Tunnel und Staudämme auf kleinste Schäden hin überprüft. In New York kam es daher zu Verspätungen am Holland Tunnel, der Manhattan mit Jersey City verbindet, und im Bahnbetrieb von New Jersey. Während der Betrieb an den Flughäfen LaGuardia und John F. Kennedy nach kurzer Unterbrechung weitgehend normal weiterlief, kam es zu Verspätungen am Newark Liberty International Airport. Der U-Bahn-Betrieb in New York City war jedoch nicht beeinträchtigt.
Reisende, die während ihrer Reise ein Erdbeben erleben, müssen also grundsätzlich Verspätungen einplanen. Während des Bebens können Tische oder Türrahmen Schutz bieten, falls Teile des Gebäudes einstürzen. Bei Aufenthalten im Freien ist es empfehlenswert, Gebäude, Telefon- und Stromleitungen, Brücken und Berghänge zu meiden. Wegen des Risikos von Nachbeben sollten beschädigte Gebäude grundsätzlich gemieden werden. Informationen über die Tiefe und Stärke des Bebens können außerdem hilfreich sein, um die Reichweite, mögliche Zerstörungskraft sowie die Wahrscheinlichkeit und Stärke von Nachbeben besser einschätzen zu können. Dabei können Krisen- und Informationssysteme wie das Global Monitoring System von A3M hilfreich sein.
Berichte über Opfer, Schäden und Verkehrseinschränkungen erreichen nach Erdbeben meist zuerst die Rettungskräfte, dann Journalisten vor Ort und schließlich lokale und später internationale Medien. Hier setzt das Global Monitoring von A3M an, indem Informationsportale und Social-Media-Auftritte lokaler Behörden, lokale Medien sowie weitere Quellen nach Erdbeben zielgerichtet beobachtet werden und die Information an Kunden weitergegeben wird. A3M kann auch auf lokale Kontakte vor Ort zurückgreifen, um nach Erdbeben noch schneller ein Lagebild zu erstellen und verschiedene Informationen gegeneinander abwägen zu können. Auf die automatisierte Meldung unmittelbar nach dem Erdbeben werden daher weitere verfügbare Informationen sofort an den Kunden weitergeleitet. Reisende vor Ort werden außerdem aufgefordert, sich bei ihrem Reiseveranstalter oder Arbeitgeber zu melden, um sicherzustellen, dass im Notfall schnell geholfen werden kann oder weitere Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden können.
Das Erdbeben in der Metropolregion von New York City zeigt, dass jede Reise, ob touristisch oder geschäftlich, durch unvorhergesehene Ereignisse verzögert werden kann und auch unwahrscheinliche Risiken nie ausgeschlossen werden können. Mit der Frühwarntechnologie von A3M können sie jedoch mögliche Risiken und Reiseeinschränkungen antizipieren und durch zielgerichtete und aktuelle Informationen bestmöglich auf Krisensituationen reagieren.