Blog Jahresausblick 2024

Risiko Klimawandel: Krisenmanagement im Hitzesommer 

Der Reisesommer 2023 brachte besorgniserregende Negativ-Schlagzeilen aus dem Mittelmeerraum: Travel Security Analyst Thorsten Muth hat den Klimawandel und seine Folgen im Blick.

Verheerende Waldbrände in Griechenland und Tunesien, sengende Hitze an der Costa Brava. In Malta sorgten durchgebrannte Leitungen unter der weich gewordenen Straßendecke für Stromausfälle. Und selbst zuhause gebliebene Deutsche, Briten und Niederländer schwitzten bei Rekordtemperaturen. Angesichts der spürbaren Folgen des Klimawandels steht die Tourismusbranche vor der Aufgabe, Millionen von urlaubshungrigen Reisenden erholsame Ferien zu ermöglichen, ohne dabei ihre vielgestaltige Verantwortung aus den Augen zu verlieren. 

Klimawandel stellt Touristik vor Herausforderungen 

Laut NASA wird der Juni 2023 als heißester Monat seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen in die Geschichte eingehen, doch der Globus ist nicht gleichmäßig von der Erderwärmung betroffen: Wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) festgestellt hat, heizt sich insbesondere Europa auf – im Zeitraum von den 1980er Jahren bis heute doppelt so schnell wie der Rest der Welt. Besonders an der Meeresoberfläche ist die Veränderung messbar: Der Temperaturanstieg im östlichen Mittelmeer, in der Ostsee oder der Arktis ist mehr als dreimal so hoch wie im weltweiten Durchschnitt. An Land hat der Kontinent unterdessen den Verlust von etwa 880 Kubikkilometern an Gletschern (seit 1997) zu verzeichnen. Mit den Ökosystemen leidet auch die Reisebranche: Die Gefahrenpotenziale, die aus immer längeren Hitzeperioden erwachsen, berühren mittlerweile alle Bereiche des Tourismus. Häufiger auftretende Waldbrände, saisonale Wasserknappheit, aber auch Stromausfälle und Algenplagen können sowohl Reiseveranstalter als auch Zielregionen zudem richtig viel Geld kosten. Da für 2024 keine Entspannung zu erwarten ist, stellt sich die Frage: Wie hat die Touristik in puncto Reiserisikomanagement dieses Jahr abgeschnitten?

„Branche zeigte sich krisenerprobt“

Bereits Anfang 2023 hatten deutsche Reiseveranstalter bei der Unterstützung der Erdbebenopfer in der Türkei große Hilfsbereitschaft bewiesen. Als im Sommer die Wälder im Süden von Rhodos und auf Korfu brannten, erzeugte dies ein ähnliches Echo. Die Branche habe sich während und nach den Bränden in Griechenland krisenerprobt gezeigt, sagt Carsten Fischer, Head of Relationship Leisure beim Hamburger Sicherheitsunternehmen A3M. Er stellt der Touristik daher ein gutes Zeugnis aus: „Die Veranstalter und ihre Vertreter vor Ort haben in Zusammenarbeit mit griechischen Sicherheitskräften alle Reisenden aus den betroffenen Ferienanlagen evakuiert, umgebucht und im Rahmen der Möglichkeiten gut betreut.“ Bis zu 19.000 Menschen wurden über Land, Luft und Wasser in Sicherheit gebracht.  

Griechenlands Premierminister Mitsotakis versprach allen Reisenden, die ihren Rhodos-Urlaub hatten unterbrechen müssen, eine kostenlose Ferienwoche im Herbst oder Frühjahr. Unmittelbare Reaktionen folgten auch aus der deutschen Touristik: Zur Unterstützung der Hilfskräfte und der örtlichen Bevölkerung sowie des Wiederaufbaus auf Rhodos startete die DER Touristik Foundation eine Spendenaktion, jede eingegangene Spende wurde von dem Konzern noch einmal verdoppelt. Melanie Gerhardt, Leiterin des Sicherheits- und Krisenmanagements von DER Touristik, war eigens nach Griechenland gereist, um sich persönlich ein Bild von der Lage zu machen. Auch TUI-CEO Sebastian Ebel flog nach Rhodos und sprach dort mit Urlaubern und Partnern aus der Tourismusbranche sowie mit Vertretern der Lokalregierung und des Krisenstabes. 

Solides Krisenmanagement unverzichtbar

Große Veranstalter haben allein durch die Rhodos-Brände mehrere Millionen Euro verloren. Der Kunde bzw. die Kundin stehen jedoch im Mittelpunkt, weshalb die Vorbereitung auf Extremfälle für Reiseveranstalter unentbehrlich ist. Ganz egal ob es um Urlaubs- oder Geschäftsreisen geht, das A und O eines guten Krisenmanagements bildet eine professionelle Ablaufplanung: „Jeder sollte wissen, was im Krisenfall zu tun ist“, erklärt Mirko Jacubowski, Director Operations bei A3M. Der Zugriff auf die aktuellen Kontaktdaten, insbesondere der Mobilnummern der Kundinnen und Kunden, sei dabei besonders wichtig: „Im Falle des Falles muss eine schnelle proaktive Kontaktaufnahme erfolgen“, so Jacubowski.  

Mit der Nutzung effizienter Frühwarnsysteme und Krisenmanagement-Tools wie dem Global Monitoring von A3M haben Reiserisikomanager die Möglichkeit, ihren Kunden weltweit schnell und gut informiert zur Seite zu stehen. Beim Beispiel Rhodos hat A3M seine Partner aus der Reisebranche durchgehend mit aktuellen Informationen zu den Feuern und ihren Auswirkungen vor Ort versorgt. Über mitgelieferte Satellitendaten ließen sich die Brände sogar auf 100 Meter genau lokalisieren. Die Analystinnen und Analysten haben dabei nicht nur die beliebtesten Ziele des europäischen Reisesommers im Blick: Neben Feuern in Portugal und Extremwetterlagen in Kroatien hatte das Team auch mit weniger bekannten Krisenherden, etwa in Zentralasien oder im hohen Norden Kanadas, alle Hände voll zu tun. Auch die Brände auf Maui (Hawaii), die mit mehr als 115 Toten wochenlang für Schlagzeilen sorgten, wurden aufmerksam verfolgt.

Ursachenbekämpfung statt Abarbeitung an Symptomen

Das Global Monitoring, mit dem A3M die Touristik durch jede akute Katastrophenlage begleitet, hat sich in der Vergangenheit tausendfach bewährt. Allerdings ist vorbildliches Krisenmanagement und große Spendenbereitschaft allein reichen nicht aus: Mit Blick auf die bereits jetzt spürbaren Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels stellt sich schon lange die Frage nach der Verantwortung der Tourismusindustrie. In Zukunft wird es nicht ausreichen, sich an den Symptomen des Klimawandels abzuarbeiten, vielmehr ist die Branche schon bei der Ursachenbekämpfung gefragt. Doch auch auf diesen neuen Wegen wird A3M der verlässlichste Partner sein, den die Reisesicherheitsbranche zu bieten hat. 

Author

Thorsten Muth