Global Monitoring: Die Woche
Das Team der A3M Travel Security beobachtet rund um die Uhr sicherheitsrelevante Ereignisse weltweit, analysiert die Gefahrenlage und stellt gebündelt alle wichtigen Informationen im Global Monitoring Informationssystem zur Verfügung. Unser Wochenrückblick bietet einen Einblick in die Arbeit unserer Analysten und stellt ausgewählte Entwicklungen und Ereignisse der vergangenen Woche vor.
Taiwan: Großangelegte Manöver der chinesischen Streitkräfte
Als Reaktion auf den Besuch von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen befahl die chinesische Führung am vergangenen Wochenende ein großangelegtes Militärmanöver ihrer Streitkräfte rund um die Inselrepublik Taiwan. Das Verteidigungsministerium Taiwans registrierte innerhalb von vier Stunden elf chinesische Kriegsschiffe und 59 Militärflugzeuge rund um die Insel. Hierbei hatten 39 Flugzeuge die nicht offizielle, jedoch früher von beiden Staaten respektierte Grenzlinie der Taiwanstraße überquert und waren in die taiwanische Luftüberwachungszone eingedrungen. Am Militärmanöver beteiligt war auch der chinesische Flugzeugträger Shandong, von dem aus zwischen Freitag und Sonntag 120 Starts und Landungen durchgeführt wurden. Der Flugzeugträger näherte sich zusammen mit drei weiteren Kriegsschiffen bis auf 230 Kilometer an die japanische Insel Miyako in der Präfektur Okinawa. Laut chinesischen Behördenangaben richteten sich die Übungen gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen in Taiwan. Die chinesische Regierung betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die notfalls mit militärischen Mitteln in die Volksrepublik aufzunehmen sei.
Südkorea: Waldbrand in Gangneung-si
Am Dienstag brach in den Nangok-dong-Bergen an der südkoreanischen Ostküste ein Waldbrand aus, der sich durch starke Winde rasch ausbreitete. Infolge des Brandes veranlassten die Behörden in der nahe am Brandherd gelegenen Stadt Gangneung-si in der Provinz Guangdong Evakuierungen von Wohnhäusern und mehreren Hotels. Rund 700 Touristen retteten die Sicherheitskräfte. Durch den Brand wurden mehrere Gebäude, darunter drei Hotels, zerstört. Mindestens eine Person starb, mehrere weitere wurden verletzt. Einsetzende Niederschläge halfen dem Großaufgebot der Feuerwehr, den Brand zu löschen. Ersten Ermittlungen zufolge löste ein Baum den Brand aus, der aufgrund starker Winde auf eine Stromleitung gestürzt war.
Burundi: Tödliche Überschwemmungen und Massenvertreibungen in mehreren Provinzen
Starke Regenfälle haben weiterhin weite Teile des Westens und Nordostens Burundis heimgesucht und in mehreren Regionen zu tödlichen Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Mindestens 14 Menschen kamen bei Überschwemmungen und Erdrutschen in Cibitoke ums Leben. In den Provinzen Bujumbura Marie, Bujumbura und Muyinga wurden zahlreiche Menschen verletzt. Tausende von Menschen vertrieb die Überschwemmung, so auch in Gatumba in Bujumbura, wo über 4.000 Familien durch Überschwemmungen infolge starker Regenfälle und des Überlaufens des Rusizi-Flusses vertrieben wurden. In den letzten drei Jahren waren rund 40.000 Menschen von Überschwemmungen betroffen und flohen in Gatumba in Lager. Berichten zufolge haben Experten ihre Besorgnis über hohe Flusspegel und ungewöhnliche Regenfälle in der Region, insbesondere in der Nähe des Tanganjikasees, geäußert.
Russland: Anhaltender Ausbruch des Vulkans Schiwelutsch
Der Vulkan Schiwelutsch auf der Halbinsel Kamtschatka in der Region Kamtschatka im Osten Russlands, brach am Dienstag aus und stieß erhebliche Mengen an Asche aus. Seitdem ist der Vulkan weiterhin sehr aktiv und bricht immer wieder aus. Die größte Aschewolke, die bei einem Ausbruch entstand, erreichte eine Höhe von etwa 20 km über dem Meeresspiegel und spuckte Asche über ein Gebiet von etwa 108.000 Quadratkilometern. Den Anwohnern in der Nähe des Vulkans wurde geraten, in ihren Häusern zu bleiben und vulkanische Schlammströme zu vermeiden. Es wurde berichtet, dass sich in den nahen gelegenen Dörfern infolge der Eruptionen bis zu 20 cm Staub abgesetzt hat. Das Gebiet in der Nähe des Vulkans bleibt derzeit für Flugzeuge gesperrt. Die Asche des Vulkans hat auch den internationalen Flugverkehr eingeschränkt: Alaskan Airlines strich am Donnerstag Dutzende von Flügen von und nach Ted Stevens Anchorage International Airport in Alaska in den USA wegen der Eruptionen. Auch andere Fluggesellschaften sagten Berichten zufolge Flüge aufgrund der vom Vulkan erzeugten Aschewolke ab. Seit Donnerstag hat die Aktivität des Vulkans abgenommen.
USA: Schwere Überschwemmungen in Fort Lauderdale
Die Stadt Fort Lauderdale in Florida erlebte letzte Woche den regenreichsten Tag seiner Geschichte. Die sintflutartigen Regenfälle lösten schwere Überschwemmungen im gesamten Broward County aus, in dem auch der Fort Lauderdale-Hollywood International Airport liegt. Der Flughafen musste daher den Flugbetrieb für zwei Tage einstellen. Straßen hatten sich innerhalb kürzester Zeit in Flüsse verwandelt. Im Stadtteil Edgewood mussten sich Einwohner auf Kanus und Kajaks fortbewegen – viele Einheimische verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Auch der Zugverkehr zwischen Miami und Fort Lauderdale musste zeitweise Tage eingestellt werden. Der Bürgermeister von Fort Lauderdale sagte aus, dass es die schwersten Überschwemmungen gewesen seien, die er jemals gesehen habe und ordnete den Notstand an.
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