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Global Monitoring: Die Woche

Das Team der A3M Travel Security beobachtet rund um die Uhr sicherheitsrelevante Ereignisse weltweit, analysiert die Gefahrenlage und stellt gebündelt alle wichtigen Informationen im Global Monitoring Informationssystem zur Verfügung. Unser Wochenrückblick bietet einen Einblick in die Arbeit unserer Analysten und stellt ausgewählte Entwicklungen und Ereignisse der vergangenen Woche vor.

Israel: Massendemonstrationen gegen Verfassungsreform 

Bereits seit mehreren Wochen kommt es in vielen Städten Israels zu Demonstrationen gegen die Regierung des amtierenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Im Kern protestieren die Menschen gegen weitreichende Gesetzesänderungen zum Umbau der Justiz. Die rechtskonservative Regierungspartei Likud verschafft der Legislative mit der Verfassungsänderung direkten Einfluss auf die Besetzung des obersten israelischen Gerichtshofs. Bereits vergangene Woche ratifizierte das israelische Parlament ein Gesetz, dass die Amtsenthebung des Ministerpräsidenten erschwert, da ein Korruptionsverdacht oder ein Interessenkonflikt als Gründe zukünftig nicht mehr ausreichen. Am Wochenende zogen mehrere hunderttausend Personen durch Tel Aviv und Jerusalem, nachdem der Verteidigungsminister des Landes nach Kritik an der geplanten Reform entlassen wurde. Zum Wochenbeginn kam es zu einem landesweiten Generalstreik, während dem der Flugverkehr am Internationalen Flughafen Ben Gurion eingestellt wurde. Die Demonstrationen wurden begleitet von Ausschreitungen, Straßenblockaden und gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften, Gegnern der Verfassungsreform und Anhängern des amtierenden Ministerpräsidenten. Am Montag verkündete der Premierminister eine Verschiebung der Verfassungsreform.  
Die ganze Woche über zogen täglich mehrere tausend Menschen in Tel Aviv über den Rothschild Boulevard. Auch in den Städten Jerusalem, Haifa, Beerscheeba, Rehovot und Holon kam es zu täglichen Demonstrationen. 

USA: Amoklauf an christlicher Privatschule in Nashville  

Zum Wochenbeginn ereignete sich ein tragischer Amoklauf an einer Schule im US-amerikanischen Bundesstaat Tennessee. Eine ehemalige Schülerin der christlichen Covenant Private School in Nashville stürmte am Montagmorgen das Gebäude der Grundschule und tötete drei Schüler und drei Lehrkräfte, bevor Einsatzkräfte der Polizei die Täterin neutralisierten. Der Amoklauf in Nashville heizte die Debatte um ein Verbot von automatischen Waffen in den Vereinigten Staaten erneut an, da die Täterin mit zwei vollautomatischen Sturmgewehren und einer Handfeuerwaffe bewaffnet war. Das Motiv hinter der Tat ist derzeit unklar, initiale Ermittlungen gehen jedoch von einer gezielten Tat aus. Der Vorfall in Nashville reiht sich ein in eine traurige Realität der amerikanischen Gesellschaft und ist seit Jahresbeginn der bereits 130. Fall eines sogenannten “mass shooting”. Der Begriff beschreibt Vorfälle, bei denen mindestens vier Personen durch eine Schusswaffe verletzt oder getötet werden. 

Philippinen: Tödlicher Brand auf einer Passagierfähre in der Provinz Basilan  

Letzten Mittwoch brach auf der MS Lady Mary Joy 3 ein Feuer aus, welches 31 der rund 250 Menschen an Bord tötete. Die Fähre war in den Gewässern der Provinz Basilan von Jolo nach Zamboanga City unterwegs. Während das Feuer auf der Fähre wütete, sprangen die meisten Passagiere über Bord und wurden von der Küstenwache, der Marine, einer anderen Fähre und örtlichen Fischern aus dem dunklen Meer gerettet. Am Tag darauf wurde die ausgebrannte Fähre an die Küste von Basilan geschleppt. Beamte würden nun untersuchen, ob die 33 Jahre alte Fähre noch seetüchtig war oder ob es Passagiere gab, die nicht auf der Passagierliste aufgeführt wurden. Derartige Unfälle kommen auf den Philippinen häufiger vor. Gründe hierfür sollen Berichten zufolge vor allem Überbelegung, schlechte Wartung und eine lückenhafte Durchsetzung der Sicherheitsvorschriften sein. 

Tödliche Busunfälle in Saudi-Arabien und der Türkei 

Zwei Busunfälle fanden in dieser Woche ihren Weg in die Medienlandschaft. Am Montag (27.03.) kamen zwanzig Personen ums Leben, als ein Bus mit Pilgern zu der heiligen Stätte, nahe Aqabat Shaar in der Provinz Asir verunglückte. Aufgrund von Bremsproblemen fuhr der Bus in der gebirgigen Region in eine Absperrung vor einer Brücke, überschlug sich und fing Feuer. Neben den zahlreichen Toten, erlitten Dutzende Personen Verletzungen. Der Bus war unterwegs von Khamis Mushayt in Richtung Abha. 

Eine weitere Tragödie ereignete sich am Donnerstag (30.03.) als ein Minibus mit deutschen Touristen in der Nähe der Yenicekent Abzweigung auf dem Sarayköy-Buldan highway mit einem Auto kollidierte und sich überschlug. Der Unfall, in Sarayköy, Denizli, kostete einer Touristen und dem Fahrer das Leben. Weitere 23 Personen erlitten Verletzungen unterschiedlicher Schweregrade. Der Bus war auf dem Rückweg von Buldan zu den Hotels der Gäste in Karahayıt, Pamukkale. 

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Travel Security Analyst Team