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Global Monitoring: Die Woche

Das große Erdbeben in der Türkei, gewaltsame Demonstrationen im Ostkongo, die Geiselnahme eines Piloten in Indonesien, gewalttätige Ausschreitungen in Nigeria auufgrund von Bargeldmangel sowie der Ausbruch einer nicht identifizierten Krankheit in Äquatorialguinea – tragische Meldungen nehmen kein Ende.
Mit dem Global Monitoring System von A3M decken Sie alle sicherheitsbedingten oder reiseeinschränkenden Ereignisse ab. Auf der Plattform können unsere Kunden in Echtzeit an 365 Tagen im Jahr auf Informationen zugreifen, welche unser Travel Security Analyst Team auswertet und bereitstellt. Somit können Sie im Krisenfall bestmöglich reagieren. Es folgt eine Zusammenstellung ausgewählter Global Monitoring Ereignisse der vergangenen Woche im A3M Wochenrückblick – ein Wochenrückblick, der zusammenfasst und Kontext gibt.

Türkei und Syrien: Historische Zerstörungen durch schwere Erdbebenserie

Eine zerstörerische Serie von Erdbeben erschütterte seit Montag das Zentrum der Türkei und das syrische Grenzgebiet. Das stärkste Beben ereignete sich in der Nähe von Gaziantep mit einer Stärke von 7,8 auf der Richterskala. Ein zweites Beben mit einer Stärke von 7,5 traf die benachbarte Provinz Kahramanmaraş. Das Gaziantep-Erdbeben ist das stärkste je in der Türkei aufgezeichnete Erdbeben und hatte mehr als 300 Nachbeben zur Folge. In den betroffenen Regionen verursachten die Erdbeben Schäden von historischem Ausmaß. Laut Angaben der Vereinten Nationen sind über 24 Millionen Menschen direkt von der Naturkatastrophe betroffen, die Zahl der Todesopfer und Verletzten geht in die Zehntausende. Infolge des Erdbebens kam es zu Stromausfällen und Infrastrukturschäden.  So wurden mehrere Flughäfen im Osten der Türkei geschlossen und im für den Handel wichtigen Frachthafen von Iskenderun brach ein Großbrand aus. In 10 besonders schwer betroffenen Provinzen rief die türkische Regierung einen dreimonatigen Ausnahmezustand aus, während die internationale Gemeinschaft mit großer Anteilnahme und der Entsendung von Bergungskräften und Hilfsgütern reagierte. 

Demokratische Republik Kongo: Gewaltsame Demonstration in und um Goma 

Tausende Menschen haben zu Beginn der Woche an gewalttätigen Demonstrationen in und um die Provinzhauptstadt Goma in Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo teilgenommen. Die Demonstrationen begannen zunächst in er Stadt, weiteten sich jedoch schnell auf umliegenden Vororten aus. Die Demonstranten protestierten gegen die vermeintliche Untätigkeit der ostafrikanischen Streitkräfte im Kampf gegen die M23-Rebellen. Hierbei kam es zu Plünderungen von Geschäfte und brennenden Straßenblockaden in Goma und auf der Zufahrtsstraße zum Grenzübergang Petite Barriere. Infolge der Unruhen in Goma kamen der öffentliche Verkehr zum Erliegen und staatliche Einrichtungen wurden geschlossen. Militär- und Polizeikräfte wurden eingesetzt, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Am Dienstag wurden mindestens acht zivile Demonstranten getötet und 28 weitere verletzt, nachdem UN-Friedenstruppen Warnschüsse auf Demonstranten abgegeben hatten, die in Kanyaruchinya nördlich von Goma mehrere Fahrzeuge eines UN-Konvois in Brand setzten. 

Indonesien: Neuseeländischer Pilot von Separatisten in der Provinz Papua als Geisel genommen 

Am Dienstag nahmen Rebellen der West Papua National Liberation Army (TPNPB) einen neuseeländischen Piloten der Fluggesellschaft Susi Air sowie fünf Passagiere nach der Ladung eines Kleinflugzeugs auf dem Flughafen Paro in der Region Nduga auf dem indonesischen Teil der Insel Papua als Geiseln. Der Pilot war vom Flughafen Mozes Kilangin in Mimika in Papua Tengah nach Nduga geflogen. Nach der Landung wurde das Flugzeug von Separatisten umzingelt und in Brand gesetzt wurde. Während die fünf Passagiere inzwischen freigelassen wurden, steht die Freilassung des Piloten noch aus. Derweil drohten die Separatisten, ihre Geisel zu töten, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Berichten zufolge fordern die Separatisten, dass die indonesische Regierung die Unabhängigkeit von West Papua anerkennt. Der Konflikt zwischen der indonesischen Regierung und der TPNPB um die Unabhängigkeit der ressourcenreichen Region spitzt sich seit 2018 signifikant zu und tödliche Angriffe der Separatisten sind zu einem fast alltäglichen Phänomen geworden. 

Nigeria: Demonstration aufgrund von Treibstoff- und Bargeldmangel 

Am Dienstag kam es in Städten der Bundesstaaten Ondo, Edo und Ogun im Süden Nigerias zu Demonstrationen als Reaktion auf den Mangel an Treibstoff und Bargeld. In der Stadt Ore in Ondo blockierten Demonstranten den Benin-Ore-Lagos Express Highway, eine für den Verkehr und Handel wichtige Verbindung in der Region. In der Stadt Benin in Edo blockierten Demonstranten den Eingang zum Gebäude der Central Bank of Nigeria. In Abeokuta in Ogun kam es ebenfalls zu Protesten, die von gewalttätigen Ausschreitungen, Brandstiftung und Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizeibeamten begleitet wurden. Mindestens eine Person wurde vermutlich bei diesen Unruhen getötet. Der Polizeipräsident der Region schickte als Reaktion auf die Gewalttätigkeiten zusätzliche Beamte nach Abeokuta und versetzte alle Gebietskommandeure in Alarmbereitschaft, da die Möglichkeit besteht, dass weitere gewalttätige Ausschreitungen ausbrechen. 

Äquatorialguinea: Ausbruch einer nicht identifizierten Krankheit 

Am Mittwoch gaben die Behörden Äquatorialguineas bekannt, dass im vergangenen Monat im Bezirk Nsok Nsomo in der Provinz Kie-Ntem auf dem Festland eine noch nicht identifizierte Krankheit ausgebrochen ist. Bislang wurden neun Todesfälle in zwei Gemeinden gemeldet. Die Verstorbenen zeigten alle eine ähnliche Symptomatik. Das äquatorialguineische Ministerium für Gesundheit und Wohlfahrt (MINSABS) begann nach Bekanntwerden des Ausbruchs mit der Umsetzung des Protokolls für einen nationalen Gesundheitsnotfall zur Eindämmung des Ausbruchs. Ein Expertenteam der Regierung, das mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in engem Austausch steht, wurde in die betroffenen Bezirke entsandt, um weitere Informationen zu sammeln. 

Author

Philipp Knoll