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Global Monitoring: Die Woche

Während der Krieg in der Ukraine mit Panzerlieferungen aus Deutschland, Frankreich und den USA in der vergangenen Woche die Medienberichterstattung beherrschte, beobachteten die Analysten der A3M Travel Security weitere sicherheitsrelevante Ereignisse weltweit. Es folgt eine Auswahl im A3M Wochenrückblick:

Jerusalem:  Internationale Kritik nach Tempelberg-Besuch 

Zum Beginn der Woche sorgte der Besuch des israelischen Ministers für nationale Sicherheit auf dem Tempelberg für Kritik. Der rechtskonservative Politiker besuchte am Dienstagmorgen trotz Drohungen der Hamas die heilige Stätte in der Altstadt von Jerusalem. Im Anschluss daran veröffentlichte er eine Stellungnahme, in der er einen besseren Zugang für jüdische Gläubige auf den Tempelberg forderte. Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit der Glaubensstätte zuständig ist. Das palästinensische Außenministerium verurteile den Besuch als beispiellose Provokation und auch der israelische Oppositionschef Jair Lapid sprach bereits im Vorfeld davon, dass der Besuch Gewalt auslösen könnte. Internationale warnte das Nachbarland Ägypten vor den negativen Folgen solcher Verhaltensweisen. Das benachbarten Jordanien bestellte sogar den israelischen Botschafter ein und übermittelte eine Protestnote. Auch die EU forderte mehr Zurückhaltung der Konfliktparteien. Beobachter fürchten, dass die derzeit ohnehin schon angespannte Situation unter der neu gewählten Regierung in Israel weiter eskalieren könnte. 

Südafrika: Strandsperrungen in Kapstadt infolge von Abwasserverschmutzung 

Die südafrikanische Hauptstadt Kapstadt ist neben dem ikonischen Tafelberg im Rücken der Metropole bekannt für zahlreiche Traumstrände im Umland. Für mehrere der sowohl bei Einheimischen wie Touristen beliebten Strände wurden zum Wochenbeginn jedoch aufgrund der Kontamination mit städtischen Abwässern vorsorglich ein Badeverbot ausgesprochen. Betroffen waren unter anderem Strandabschnitte am Fish Hoek Beach, sowie Strandabschnitte in der False Bay und in Blaauwberg im Norden von Kapstadt. Laut Angaben städtischer Behörden sorgen die seit Jahren landesweit auftretenden Stromausfälle für Probleme in der Abwasserentsorgung der Millionenstadt. Die Energieinfrastruktur Südafrikas ist in einem maroden Zustand und der staatliche Energiekonzern Eskom, der 95 Prozent der landesweit benötigten Energie produziert, wurde in der Vergangenheit durch Korruption und Inkompetenz heruntergewirtschaftet. Im vergangenen Jahr brach der Konzern einen traurigen Rekord, zum ersten Mal in der seit rund 15 Jahren andauernden Energiekrise wurde Stufe 6 des sogenannten Load-Shedding verhängt, wodurch für 11 Stunden der Strom abgeschaltet wurde. 

Mexiko: Eskalierende Kartellgewalt im Bundesstaat Sinaloa 

Nachdem Spezialeinheiten des mexikanischen Militärs am Donnerstag Ovidio Guzmán, den Sohn und Nachfolger des berüchtigten mexikanischen Drogenhändlers El Chapo verhafteten, lieferten sich mutmaßliche Kartellmitglieder und Sicherheitskräfte über Stunden hinweg schwere Gefechte in den Städten Culiacán, Mazatlán, und Los Mochis im Bundesstaat Sinaloa sowie in Ciudad Obregón in Sonora.  Während der Feuergefechte kamen schwere Waffen sowie ein Kampfhelikopter zum Einsatz, weshalb der Gouverneur von Sinaloa die Menschen in den betroffenen Städten dazu aufrief, in ihren Häusern zu bleiben. Kartellmitglieder blockierten Straßen mit brennenden Fahrzeugen, entführten Zivilisten und attackierten die internationalen Flughäfen der vier Städte. In Culiacán feuerten die Kriminellen auf ein Linienflugzeug der Fluggesellschaft Aeromexico. Der Flugverkehr wurde aufgrund der Kartellangriffe an allen Flughäfen eingestellt. Insgesamt wurden mehrere Personen während des Gewaltausbruchs getötet. Sicherheitskräfte verhafteten den Sohn von El Chapo bereits 2019, ließen ihn jedoch auf Anordnung des Präsidenten wieder frei, um schwere Kämpfe zwischen Kriminellen und Sicherheitskräften zu beenden.

Destination Manager News

In der Welt der COVID-19 Einschränkungen kam es diese Woche zu zahlreichen Neuerungen gegenüber Reisenden aus der Volksrepublik China, welche ihre Grenzen ab dem 08.01. für den internationalen Reiseverkehr öffnen wird. Unter den Ländern, die eine Einreisebeschränkung einführten, sind unter anderem Australien, Japan, Indien, Israel, Kanada, das Vereinigte Königreich und die USA. Aus der EU haben bereits Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Spanien, Griechenland und Schweden angekündigt, dass sie Einreisebeschränkungen in Form eines negativen Antigen- oder PCR-Tests einführen würden. 
Thailand kündigte sogar an, dass es neben einem Testnachweis auch den Nachweis einer zweifachen Impfung wieder einführen werde. Die Pflicht über den Nachweis einer vollständigen Impfung wird jedoch wieder für alle Reisenden gelten. Weiterhin solle auch eine Krankenversicherung wieder erforderlich sein, wenn das Anschlussziel einen PCR-Test für die Einreise erfordere. Wann diese neuen Reglungen in Kraft treten, wurde noch nicht bekannt gegeben. Mit der Frage, welchen Einfluss zukünftige Pandemien auf unseren Alltag haben werden, hat sich unsere Kollegin und Travel Security Analystin Spencer Alexander hier gewidmet.

Author

Philipp Knoll