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Global Monitoring: Die Woche

Während in vielen Ländern COVID-Tests für Reisende aus China verlangt werden und die pandemische Lage in China in den Vordergrund der Medienberichterstattung trat, beobachteten das Team der A3M Travel Security die ganze Welt. Hier das Wichtigste:

Kosovo: anhaltende Spannungen im serbischen Grenzgebiet 

Bereits seit rund drei Wochen kommt es im Nordteil des Kosovo in der Grenzregion zu Serbien zu Demonstrationen, Straßenbarrikaden und blockierten Grenzübergängen. Ursache für die neuerlichen Spannungen ist eine durch kosovarische Behörden angeordnete Verhaftung eines ehemaligen serbischstämmigen Ex-Beamten, der laut Anklage für Angriffe auf die kosovarische Wahlkommission verantwortlich ist. Unter dem Vorwand, die serbischstämmige Bevölkerung im Kosovo notfalls mit Waffengewalt zu verteidigen, versetzte der serbische Präsident die Streitkräfte des Landes zum Wochenbeginn in höchste Kampfbereitschaft. 2008 erklärte der von einer mehrheitlich albanischen Bevölkerung bewohnte Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien. Die Regierung in Belgrad erkennt diese jedoch nicht an und betrachtet die Region bis heute als abtrünniges Gebiet. Die teilweise militante Bevölkerung im Norden des Kosovo kann bei ihrem Widerstand gegen die Regierung in Pristina daher auf Unterstützung aus der serbischen Hauptstadt zählen. Aufgrund der derzeitigen Entwicklungen verstärkte die seit dem Kosovokonflikt in der Region stationierte NATO Schutztruppe KAFOR ihre Präsenz. 

USA, Kanada: Wintereinbruch sorgt für Reisechaos am Weihnachtswochenende 

Eine historische Kältewelle sorgt über die Weihnachtsfeiertage in Kanada und den USA für extreme Witterungsbedingungen mit rekordverdächtigem Schneefall, Sturmböen von bis zu 120 km/h und Temperaturen von bis zu minus 48 Grad Celsius. Wintersturm Elliot erstreckte sich bis an die mexikanische Grenze im Süden der USA. In den für ihre milden Wintertemperaturen bekannten Bundesstaaten Louisiana, Mississippi, Alabama und Texas veröffentlichten US-amerikanische Wetterbehörden Frostwarnungen. Weitaus schlimmer traf es den Norden und Osten des Landes. In der Metropole New York fiel die Temperatur innerhalb eines Tages um über 20 Grad Celsius. Aufgrund von Sturmschäden an der Infrastruktur kam es vor allem an der Ostküste bei rund 1,6 Millionen Menschen zu Stromausfällen. Rund 50 Personen starben bei Verkehrsunfällen oder erfroren im Freien. Elliot sorge zudem am Weihnachtswochenende, einem traditionellen Reiseschwerpunkt, für massive Einschränkungen im Zug- und Flugverkehr. Landesweit wurden rund 9.500 Flüge annulliert, sodass tausende Reisende die Feiertage am Flughafen verbringen mussten. 

Israel, Jordanien, Saudi-Arabien, Oman: Schäden durch Unwetter und Sturzfluten  

Mehrere Länder im Nahen und Mittleren Osten wurden zur Wochenmitte hin von schweren Unwettern heimgesucht. So kam es beispielsweise in Maskat, der Hauptstadt des Oman, zu überschwemmten Straßen infolge starker Niederschläge. Auch im benachbarten Saudi-Arabien sorgten Unwetter für überflutete Straßen und Schäden an der Infrastruktur. In Mekka wurden beispielsweise zahlreiche Fahrzeuge von einer Sturzflut durch die Straßen getragen. Auch weiter nördlich in Jordanien sorgten ungewöhnlich starke Niederschläge für Einschränkungen. Hier wurden rund 1.700 Touristen aus der Felsenstadt Petra in Sicherheit gebracht, nachdem ein Sturzflut-Frühwarnsystem Alarm geschlagen hatte. Jordanische Behörden hatten das Warnsystem installiert, nachdem es 2018 zu einem tödlichen Zwischenfall in den engen Felsschluchten des UNESCO-Weltkulturerbes gekommen war, bei der 13 Touristen getötet wurden. Der meteorologische Dienst in Israel meldete unterdessen Schneefall auf dem 2814 Meter hohen Hermon Bergmassiv im Grenzgebiet zu Syrien und dem Libanon, während in der Negev-Wüste mindestens eine Person durch eine Sturzflut verletzt wurde. 

Kambodscha: Großbrand in einem Hotelcasino

In der Stadt Poipet an der Grenze Kambodschas zu Thailand kam es Mittwochnacht zu einem Brand in einem Hotel mit integriertem Casino. Die Glücksspielindustrie in der Grenzstadt ist insbesondere bei thailändischen Besuchern beliebt, da Glücksspiel in Thailand weitgehend verboten ist. So wundert es nicht, dass bei diesem Feuer mehrere hundert thailändische Staatsbürger von Rettungskräften in Sicherheit gebracht wurden. Und auch die Mehrzahl der dutzenden Todesopfer sind Einwohner des Nachbarlandes. Es wird vermutet, dass das Feuer durch eine Überlastung der Stromleitungen in dem Gebäude ausgelöst wurde und es wird berichtet, dass während des Brandes der Strom ausfiel, was einige Fluchtwege blockiert haben könnte. Während die kambodschanischen Behörden die Brandursache weiter untersuchen, wird durch die Regierung des Landes jedoch bereits darauf gedrängt, dass insbesondere in Hochhäusern die Brandschutzvorkehrungen überprüft werden sollten.  

Author

Philipp Knoll