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Global Monitoring: Die Woche

Eskalierende Proteste in Peru, Sturzfluten in DRC, verheerende Unwetter in den USA und Unruhen in Nordkosovo – tragische Meldungen nehmen kein Ende.
Mit dem Global Monitoring System von A3M decken Sie alle sicherheitsbedingten oder reiseeinschränkenden Ereignisse ab. Auf der Plattform können unsere Kunden in Echtzeit an 365 Tagen im Jahr auf Informationen zugreifen, welche unser Travel Security Analyst Team auswertet und bereitstellt. Somit können Sie im Krisenfall bestmöglich reagieren. Es folgt eine Zusammenstellung ausgewählter Global Monitoring Ereignisse der vergangenen Woche im A3M Wochenrückblick – ein Wochenrückblick, der zusammenfasst und Kontext gibt.

Peru: Eskalierende Proteste nach Amtsenthebung des Ex-Präsidenten 

Vergangene Woche wurde die politische Landschaft Peru’s durcheinander geworfen, nachdem der mittlerweile seines Amtes enthobene Ex-Präsident Pedro Castillo kurz vor einem gegen ihn gerichteten Misstrauensvotum die Auflösung des Kongresses angekündigt hatte. Aufgrund seiner Absichten wurde Castillo am Donnerstag in Untersuchungshaft genommen und seine Nachfolgerin Dina Boluarte, die erste Präsidentin des Landes, vereidigte am Wochenende ihr Kabinett. Hierauf kam es landesweit zu teilweise gewaltsamen Protesten von Anhängern des Ex-Präsidenten, bei denen in der Stadt Andahuayalas im Süden Peru’s mehrere Personen getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden. Dort stürmte eine Demonstrantengruppe den Flughafen, setzten das Treibstofflager und den Kommunikationsraum in Brand und nahmen rund 50 Flughafenmitarbeiter und Sicherheitskräfte als Geißeln. An den internationalen Flughäfen in Arequipa und Cusco kam es zu ähnlichen Vorfällen. Demonstrierende blockierten zudem landesweit mehrere Fernstraßen, woraufhin in mindestens drei Regionen der Ausnahmezustand verhängt wurde. Die Präsidentin kündigte aufgrund der Ausschreitungen vorgezogene Neuwahlen für das Jahr 2024 an. 

Demokratische Republik Kongo: Sturzfluten verwüsten Teile von Kinshasa 

Am Dienstag kam es infolge ungewöhnlich starker Niederschläge in Kinshasa, der Hauptstadt der Republik Kongo, zu verheerenden Sturzflutschäden und Todesopfern. Mehrere Hauptverkehrsadern der mit 15 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Stadt auf dem afrikanischen Kontinent wurden überflutet, durch Erdrutsche blockiert oder von Sturzbächen unterspült und fortgerissen. Mehrere Stadtviertel, darunter Bandalungwa, Mont-Ngafula und das Regierungsviertel Gombe am Ufer des Kongo, in dem Ministerien und Botschaften untergebracht sind, standen unter Wasser. Der für die Versorgung von Kinshasa wichtige Highway 1 in die Hafenstadt Matadi wurde durch einen Erdrutsch blockiert.  Lokalen Quellen zufolge wurden bei sturzflutbedingten Zwischenfällen über 50 Personen auf dem Stadtgebiet der Metropole getötet. Viele der informellen Stadtviertel wurden in überschwemmungsgefährdeten Hanglagen gebaut. Durch die unzureichend regulierte, rasche Urbanisierung sowie ein unzureichend ausgebautes Entwässerungssystem ist Kinshasa zunehmend anfällig für Sturzfluten nach starken Regenfällen, die aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftreten. Bereits 2019 verwüsteten starke Niederschläge Teile der Metropole, damals starben mindestens 40 Personen. 

USA: Tödliche Unwetter in mehreren Regionen 

Seit Sonntag wurde für einen Großteil der Vereinigten Staaten Unwetterwarnungen herausgegeben. Ein Sturmsystem, das den Staaten an der Westküste Schnee brachte, bewegte sich ostwärts und sorgte in Staaten wie Nebraska, Colorado, North Dakota, South Dakota, Wyoming, Montana, Minnesota und Wisconsin für heftige Schneefälle, starke Winde und Blizzardbedingungen. Infolge dieser Schneestürme waren Zehntausende von Amerikanern ohne Strom, und Straßen wurden gesperrt, darunter ein über 500 km langer Teil eines Highways in South Dakota. Schneestürme und starke Winde trafen auch die nordöstlichen Staaten, darunter Pennsylvania, West Virginia, Maryland, Washington, D.C., New York und Vermont. Die Staaten im Südosten des Landes, darunter Louisiana, Florida, Texas, Mississippi, Alabama, und Georgia, wurden unterdessen von einem Sturmsystem heimgesucht, das tödliche Tornados mit sich brachte. Mehrere Tornados fegten über Texas, Louisiana und Georgia hinweg und hinterließen tödliche Spuren, wobei mehrere Menschen starben und Dutzende verletzt wurden. Die Stürme und Tornados verursachten auch erhebliche Infrastrukturschäden und ließen Zehntausende ohne Strom zurück.   

Kosovo: Unruhe in Nordkosovo 

Die Lage im Nordkosovo blieb diese Woche angespannt, als Gruppen serbischer Demonstranten Straßensperren und Grenzübergänge in Mitrovica, Leposavić, Zvečan und Zubin Potok errichteten bzw. Gemeinden im Nordkosovo mit serbischer Bevölkerungsmehrheit.  Infolge dieser Proteste wurden die für Dezember angesetzten Kommunalwahlen auf 2023 verschoben. Es kam auch zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Demonstranten, und es wurde berichtet, dass Sicherheitskräfte Ortschaften mit großer serbischer Bevölkerung beschossen. Die Verhaftung eines serbischen Polizisten löste am Sonntag weitere Proteste aus, und die Demonstranten blockierten mit Lastwagen und anderen großen Fahrzeugen Straßen. Die Grenzübergänge in Brnjak und Jarinje waren immer noch geschlossen, und die Straßensperren, die sowohl von serbischen Demonstranten als auch von kosovarischen Sicherheitskräften errichtet worden waren, blieben auch am Mittwoch bestehen. Der serbische Präsident Aleksandr Vucic hat den Kommandanten der NATO-Friedenstruppen im Kosovo gebeten, den serbischen Sicherheitskräften die Rückkehr in die mehrheitlich von Serben bewohnten Gebiete im Nordkosovo zu gestatten, da serbische Beamte behauptet haben, dass die Friedenstruppen der NATO und der Europäischen Union nicht in der Lage waren bzw. sind, die serbische Minderheit im Kosovo zu schützen. Dieser Antrag wurde von deutschen und amerikanischen Beamten abgelehnt. 

Weitere Global Monitoring Wochenrückblicke können auf dem A3M Global Monitoring Blog eingesehen werden.

Author

Marian Nothing