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Global Monitoring: Die Woche

Vergangene Woche beobachteten die Analysten der A3M Travel Security unter anderen Protestaktionen von Klimaaktivisten, Generalstreiks in mehreren europäischen Ländern, die Ankündigung eines Rückzugs russischer Truppen, die Auswirkungen von Hurrikan Nicole, eine Explosion in Istanbul und weitere Ereignisse weltweit, um reisesicherheitsrelevante Informationen im Global Monitoring System zu verarbeiten und an Kunden weiterzugeben. Es folgt eine Zusammenstellung ausgewählter Ereignisse der vergangenen Woche im A3M Wochenrückblick.

Großbritannien, Deutschland: Klimaproteste sorgen für Verkehrseinschränkungen 

Am vergangenen Sonntag begann der Klimagipfel der Vereinten Nationen im ägyptischen Scharm El-Scheich. Zu Beginn des Treffens von rund 100 Staats- und Regierungschefs warnte der Chef der Vereinten Nationen eindringlich vor einem Scheitern des 2015 in Paris vereinbarten 1,5 Grad Ziels. Im Vorfeld dieses Treffens und um der Forderung nach mehr Klimaschutz Nachdruck zu verleihen, blockierten Klimaaktivisten der Protestbewegung “Letzte Generation” in Berlin am Montag mehreren Kreuzungen und Abschnitten der Autobahn A100. In der britischen Hauptstadt blockierten Aktivisten der Bewegung “Just Stop Oil” am Montag ebenfalls die um London führende Ringautobahn M25, um gegen die Neuvergabe von Bohrlizenzen zur Erdölförderung zu protestieren. Die Aktionen der Klimaaktivisten wurden zuletzt heftig kritisiert, nachdem ein Einsatzfahrzeug der Berliner Feuerwehr durch eine Straßenblockade im Stau festsaß und nicht zur Bergung einer unter einem Baufahrzeug eingeklemmten Radfahrerin eingesetzt werden konnte. In Berlin kam während der Aktionen zu Handgreiflichkeiten zwischen Autofahrern und Aktvisiten. 

Belgien, Griechenland, Frankreich: Woche der Generalstreiks 

Aufgrund stark steigender Lebenshaltungs- und Energiekosten sowie einer hohen Inflation kam es in der vergangenen Woche zu mehreren Generalstreiks in Europa. So wurde am Mittwoch in Belgien laut Angaben des Eisenbahnverkehrsunternehmens SNCB nur jede vierte Zugverbindung bedient und an den Flughäfen Brüssel-Zaventem fielen die Hälfte aller Flüge aus, während am Flughafen Charleroi alle Flüge annulliert wurden. Auch in Griechenland beteiligten sich viele Gewerkschaften am Generalstreik am Mittwoch. Unter anderem Angestellte der Flugsicherung legten für mehrere Stunden ihre Arbeit nieder, was zu erheblichen Verspätungen und Flugausfällen, auch auf internationalen Strecken führte. Auch der für Griechenland wichtige Fährverkehr sowie der Nah- und Fernverkehr auf der Schiene wurden bestreikt. Bei Demonstrationen am Rande des Streiks kam es vereinzelt zu gewaltsamen Zusammenstößen. In Frankreich kündigte eine breite Front an Gewerkschaften einen schwarzen Donnerstag an und rief zu einem Generalstreik auf, um gegen steigende Arbeitslosenzahlen und für mehr Unterstützung in der derzeitigen Krise zu protestieren. 

Ukraine: Rückzug russischer Streitkräfte in Cherson 

Der russische Verteidigungsminister verkündete Mitte der vergangenen Woche bei einem Zusammentreffen hochrangiger Militärs einen vorläufigen Rückzug ihrer Streitkräfte in der südukrainischen Oblast Cherson. Die Entscheidung, russische Truppen auf die östliche Seite des Flusses Dnipro zu verlegen, begründeten die Militärs durch die nicht mehr vollwertig leistbare Versorgung ihrer Einheiten im Kampfgebiet. In den vergangenen Wochen rückten ukrainische Streitkräfte bei einer Gegenoffensive immer weiter in Richtung der einzigen seit Beginn des Angriffs durch Russland eroberten Provinzhauptstadt Cherson vor. Im Vorfeld ihres Rückzugs zerstörten russische Einheiten noch intakte Brücken über den Dnipro und befestigten ihre Stellungen auf der Ostseite des Flusses. Im umkämpften Gebiet befindet sich in der Ortschaft Nowa Kachowka ein strategisch wichtiger Staudamm, dessen Zerstörung großflächige Überschwemmungen im Gebiet flussabwärts zur Folge hätte und ein Vorrücken ukrainischer Einheiten erschweren würden. Beide Kriegsparteien beschuldigten sich in der Vergangenheit gegenseitig der Absicht, das Bauwerk sabotieren zu wollen.  

Bahamas, USA: Sturmschäden durch Hurrikan Nicole

Zum Ende der diesjährigen Hurrikansaison sorgte Hurrikan Nicole für Zerstörungen auf den Inseln der Bahamas und im US-amerikanischen Bundesstaat Florida. Nachdem im September Hurrikan Ian die Florida Keys sowie die Westküste des Bundesstaates verwüstet hatte, traf Hurrikan Nicole nördlich von West Palm Beach an der Ostküste auf Land. In Florida sprachen Behörden Evakuierungsanordnungen für die Counties Flagler, Palm Beach, Martin und Volusia aus und brachten mehrere tausend Bewohner in Sicherheit. Da Hurrikan Ian die Küstenbefestigung vielerorts stark beschädigte, stellt die durch Hurrikan Nicole verursachte Sturmflut für viele strandnahe Gebäude eine besondere Gefahr dar. Auf den Abaco-Inseln im Norden der Bahamas kam es infolge des Sturms zu Überschwemmungen und Schäden an der Stromversorgung. Laut US-amerikanische Wetterbehörden handelte es sich bei Nicole um ein besonders großes Sturmsystem, dessen Ausläufer auch weit im Norden und entlang der US-Ostküste für starke Niederschläge sorgte.

Belgien: Terrorangriff auf Polizisten in Brüssel

Am Donnerstagabend stach ein polizeibekannter Mann, der zuvor erklärt hatte, er wolle Polizisten angreifen, am Bahnhof Garde du Nord in Brüssel einen Polizisten nieder. Ein anderer Polizist, der sich in der Nähe aufhielt, verwickelte den Verdächtigen daraufhin in ein Feuergefecht, bei dem sowohl der Verdächtige als auch ein weiterer Polizist verletzt wurden. Nach dem Angriff wurde allgemein berichtet, dass der Verdächtige während des Angriffs „Allahu akbar“ oder „Gott ist groß“ gerufen habe. Trotzdem wollten die Behörden zunächst weder bestätigen noch dementieren, dass es sich um einen Terroranschlag handelte, doch am Ende der Nacht hatte die Brüsseler Polizei eine Terroruntersuchung eingeleitet.  Am Freitag wurde bekannt, dass der Verdächtige auf einer Beobachtungsliste für Terroristen stand und nur wenige Stunden vor dem Anschlag Drohungen ausgesprochen und psychiatrische Hilfe gefordert hatte.

Türkei: Mehrere Tote bei mutmaßlichem Bombenanschlag in Istanbul

Am Sonntag wurden bei einem mutmaßlichen Bombenanschlag in der Innenstadt von Istanbul mehrere Personen getötet und Dutzende verletzt. Die Ursache für die Explosion war zunächst unklar. Der türkische Präsident sprach in einer Pressekonferenz jedoch von einem Angriff. Das Gebiet um die bei Touristen beliebte Einkaufsstraße wurde nach der Explosion weiträumig abgesperrt und es wurde eine Nachrichtensperre verhängt. Zwischen 2015 und 2017 kam es in Istanbul immer wieder zu Sprengstoffanschlägen. Die Angriffe wurden von Terrorgruppen wie dem Islamischen Staat und verbotenen kurdischen Gruppen durchgeführt.

Author

Philipp Knoll