Global Monitoring: Die Woche
Global Monitoring Themen: Verwüstungen durch einen Taifun und einen Hurrikan, landesweite Demonstrationen im Iran, ein Erdbeben in Mexiko, Verkehrseinschränkungen beim Begräbnis der Queen, eine Teilmobilisierung in Russland und Scheinreferenden in der Ukraine – Menschen und Natur sind in Aufruhr, ein Ereignis jagt das Nächste.
Mit dem Global Monitoring System von A3M decken Sie alle sicherheitsbedingten oder reiseeinschränkenden Ereignisse ab. Auf der Plattform können unsere Kunden in Echtzeit an 365 Tagen im Jahr auf Informationen zugreifen, welche unser Travel Security Analyst Team auswertet und bereitstellt. Somit können Sie im Krisenfall bestmöglich reagieren. Es folgt eine Zusammenstellung ausgewählter Global Monitoring Ereignisse der vergangenen Woche im A3M Wochenrückblick.
Karibische Inseln und Japan: Schwere Schäden durch Hurrikan Fiona und Tropensturm Nanmadol
Letzte Woche wurde Japan von einem der schlimmsten Taifune heimgesucht wird, die das Land je erlebt hat. Etwa zehn Millionen Menschen wurden in den Regionen Kyushu, Chugoku und Shikoku aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Der Tropensturm Nanmadol traf mit Sturmböen von bis zu 234 km/h auf die Insel Kyushu im Süden und zog in Richtung Nordosten über die Hauptinsel Honshu hinweg. Hochgeschwindigkeitszüge, Fähren und Hunderte von Flügen wurden landesweit gestrichen, Dutzende wurden verletzt. Ein Mann starb, als sein Auto von Sturzfluten mitgerissen wurde. Eine weitere Person starb bei einem Erdrutsch. In den Präfekturen Kagoshima, Miyazaki, Oita, Kumamoto und Yamaguchi wurde Alarmstufe 5, die höchste Stufe der japanischen Katastrophenwarnskala, ausgerufen. Indes zog Hurrikan Fiona über die Karibik hinweg und hinterließ auf mehreren Inseln eine Spur der Verwüstung. Auf Guadeloupe kam mindestens eine Person ums Leben, während in Puerto Rico die komplette Stromversorgung ausfiel und das Land den Notstand ausrief. Behörden sprachen von katastrophalen Überschwemmungen und Sturzfluten in mehreren Teilen der Insel. In der Dominikanischen Republik war besonders der Osten, wie etwa das Gebiet um Punta Cana von heftigen Regenfällen, Sturzfluten und Erdrutschen betroffen. Der Hurrikan zog weiter Richtung Norden. Daraufhin gaben auch die Behörden der Bahamas und der Turks- und Caicosinseln Tropensturmwarnungen der höchsten Stufe aus.
Iran: Gewalttätige Landesweite Proteste gegen den Tod einer Frau in Polizeigewahrsam
Nachdem die iranische Sittenpolizei die zweiundzwanzigjährige Mahsa Amini in Teheran verhaftet hatte, verstarb die Frau unter ungeklärten Umständen in Gewahrsam. Die junge Kurdin wurde festgenommen, da sie den nach iranischem Recht vorgeschriebenen Hidschab angeblich nicht ordnungsgemäß trug. Nach ihrer Beerdigung brachen zuerst gewaltsame Proteste in Sanandadsch, der Hauptstadt der Provinz Kurdistan sowie in der von ethnischen Kurden bevölkerten Stadt Diwandareh aus. Kurz darauf breiteten sich die Proteste auch auf andere Städte innerhalb und außerhalb der Region, wie etwa auf Teheran und Maschhad aus. In den meisten Fällen feuerten Sicherheitskräfte Tränengas und gaben Schüsse ab, während aufgebrachte Bürger Steine auf Einsatzkräfte warfen. Bisher kamen Dutzende bei den Ausschreitungen um und Hunderte weitere wurden verletzt. Aufgrund des Ausmaßes dieser Protestwelle setzte die Regierung den Leiter der Sittenpolizei im Großraum Teheran Berichten zufolge von seinem Posten ab.
Mexiko: Starkes Erdbeben an der Pazifikküste
Letzte Woche erschütterte ein Beben der Stärke 7,6 Mexiko. Das Epizentrum lag etwa 37 km südöstlich von Aquila, nahe der Grenze zwischen den Bundesstaaten Colima und Michoácan an der Pazifikküste. Mexiko-Stadt löste Erdbebenalarm aus. Es kam zu Evakuierungen u.a. des berühmten Paseo de la Reforma. Trotz der Stärke des Erdbebens hielten sich die Todesopfer und Schäden landesweit glücklicherweise in Grenzen. In der Pazifikhafenstadt Manzanillo kam eine Person ums Leben, als eine Wand in einem Geschäft einstürzte. In Mexiko-Stadt kam es bei einem Nachbeben zu zwei weiteren Opfern, sowie zwei beschädigten Krankenhäusern. Das Beben ereignete sich am selben Tag wie das verheerende Erbeben von 1985 (Magnitude 8,0), bei dem mehr als 5.000 Menschen ums Leben kamen. Auch am 19.09.17 bebte in Mexiko die Erde mit einer Magnitude von 7,1. Damals kamen Hunderte ums Leben und Tausende erlitten Verletzungen.
Vereinigtes Königreich: Verkehrseinschränkungen in London aufgrund der Beerdigung der Königin
Am Montag erhielt Queen Elizabeth II ein Staatsbegräbnis. 142 Mitgliedern der Royal Navy hatten den Sarg der Queen durch die Straßen des Londoner Stadtzentrums gezogen. Endpunkt war die königliche Gruft auf Schloss Windsor. Während tausende Menschen der Queen auf den Straßen rund um den Buckingham Palace, den Green Park und dem St. James Park die letzte Ehre erwiesen, kam es durch das Trauerzeremoniell zu für die Hauptstadt ungewöhnlichen Verkehrseinschränkungen. Zahlreiche Straßen zwischen den zentral gelegenen Vierteln St. James und Westminster waren für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Durch die Lage Windsors im Westen der Stadt, mussten auch dort Hauptverkehrsadern wie die Autobahn M4 geschlossen werden. Dementsprechend waren das Zug- und U-Bahnnetz stark ausgelastet.
Ukraine-Krieg: russische Mobilisierung und Schein-Referenden
Im russischen Krieg in der Ukraine deutete sich in dieser Woche eine weitere Eskalation an. Als Reaktion auf die jüngsten militärischen Rückschläge in der Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilisierung angeordnet. Unter anderem sollen etwa 300.000 Reservisten eingezogen werden. Die Strafen für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer wurden verschärft. Des Weiteren ist es Russen im Wehrpflichtigen Alter nicht mehr erlaubt, ihren Wohnort zu verlassen. Nach der Ankündigung waren in Russland binnen Minuten alle Flüge ins Ausland weitestgehend ausverkauft. Bereits im Vorfeld hatten russische Behörden in den besetzten ukrainischen Gebieten angekündigt, mit nur wenigen Tagen Vorlauf „Referenden“ über den „Anschluss an Russland“ abzuhalten. Solche Schein-Referenden haben völkerrechtlich kein Gewicht. Dennoch können laut der russischen Militärdoktrin auch konventionelle Angriffe auf Russland mit dem Ersteinsatz von Atomwaffen vergolten werden. Im Kreml hofft man wohl, durch den Aufbau einer nukleare Drohkulisse, die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer zum Einlenken zu bewegen.
Frühere Wochenrückblicke finden Sie auf unserem Blog.