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Weltkarte und lokalisierte Ereignisse

Global Monitoring: Die Woche

In der vergangenen Woche erschütterten mehrere Anschläge und Amokläufe in Japan, Dänemark und den USA die Zivilgesellschaft. Die Analysten der A3M Travel Security beobachteten diese und weitere reisesicherheitsrelevante Vorfälle – wie erneut rekordverdächtige Niederschläge in Asien – in Echtzeit und stellten die gesammelten Informationen im Global Monitoring System zur Verfügung. Es folgt eine Zusammenstellung ausgewählter Global Monitoring Ereignisse der vergangenen Woche im A3M Wochenrückblick.

Dänemark: Amoklauf in Kopenhagener Einkaufszentrum 

In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen kam es am späten Abend des vergangenen Sonntags im Einkaufszentrum Field’s zu einem Amoklauf. Drei Opfer wurden dabei durch den um sich schießenden Täter getötet und 30 weitere Personen zogen sich auf der Flucht Verletzungen zu. Das Einkaufszentrum befindet sich außerhalb des Stadtzentrums von Kopenhagen in einem südlichen Vorort unweit der Royal Arena. Dort sollte kurz nach dem Anschlag ein Konzert stattfinden. Der mutmaßliche Schütze wurde noch am Montag in eine geschlossene psychiatrische Anstalt eingewiesen und war schon zuvor psychologisch auffällig geworden. Nach Angaben der Polizei war der Schütze mit einem Gewehr, einer Pistole und einem Messer bewaffnet. Obwohl die Waffen wohl legal erworben wurden, besaß der mutmaßliche Schütze keinen Waffenschein. Ein terroristischer Hintergrund der Tat wurde von den Sicherheitsbehörden ausgeschlossen. 

USA: Tödliche Schießerei während einer Unabhängigkeitsparade in Chicago 

Am Montag ereignete bei einer Unabhängigkeitsparade in Highland Park, einem Vorort von Chicago, ein Amoklauf mit mehreren Toten und dutzenden Verletzten. Der Täter schoss während der Parade zuerst unbemerkt vom Dach eines Gebäudes auf Teilnehmer und Zuschauer der Parade. Örtliche Fernsehsender zeigten Menschen, die Deckung suchten und in Panik umherliefen. Augenzeugen bestätigten die chaotischen Szenen. Nach der tödlichen Schusswaffenattacke konnte der Schütze nach einer kurzen Verfolgungsjagd auf einer Autobahn nahe Chicago gefasst werden. Bei der Tatwaffe handelte es sich ein weiteres Mal um ein Sturmgewehr. Medienangaben zufolge soll der 21-jährige Schütze seine Bluttat zuvor wochenlang vorbereitet haben. Der demokratische Kongress-Abgeordnete Brad Schneider war vor Ort und versprach mit den Worten ,,genug ist genug’’, sich für mehr Sicherheit auf amerikanischen Straßen einzusetzen. 

Nigeria: Massenflucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Abuja 

Immer wieder berichten Medien im Hinblick auf Nigeria über Banditenüberfalle auf Dörfer und über Terrorangriffe auf Sicherheitskräfte. Letzte Woche kam es allerdings zu einem besonders gravierenden Sicherheitsvorfall: Bewaffnete Mitglieder des Islamischen Staates (IS) drangen mit Sprengstoff in das Hochsicherheitsgefängnis Kuje am Stadtrand der Hauptstadt Abuja ein. Mindestens 900 der 994 Insassen, darunter eine Vielzahl islamistische Terroristen, konnten aufgrund des Angriffs entkommen. Ein Gefängniswärter wurde getötet sowie drei weitere verletzt. Behördenvertreter beteuerten, dass die Situation unter Kontrolle sei. Ganz anders äußerte sich der Präsident des Landes, Muhammadu Buhari. Dieser sei nicht nur traurig, sondern auch enttäuscht vom nigerianischen Geheimdienst. Zudem fragte sich der Präsident, wie eine derart große Anzahl von Terroristen eine staatliche Sicherheitseinrichtung in unmittelbarer Umgebung der Hauptstadt erfolgreich angreifen und auch noch damit davonkommen konnte. 

Pakistan und Indien: Zerstörung infolge starker Monsunniederschläge  

Durch Monsunniederschläge sind in Pakistan vergangene Woche mindestens 77 Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden Häuser, Straßen, Brücken und Kraftwerke beschädigt. Alleine in Belutschistan wurden eine Vielzahl an zumeist aus Lehm gebauten Gebäuden durch Sturzfluten und heftige Regenfälle beschädigt. Das pakistanische Fernsehen zeigte etliche Fahrzeuge, die durch Wassermassen in der betroffenen Provinz weggeschwemmt wurden. Auch Islamabad und die östliche Provinz Punjab wurden von heftigen Regenfällen heimgesucht. In Quetta, der Provinzhauptstadt, wurde der Notstand ausgerufen. Laut Klimaexperten lagen die intensiven Niederschläge am Indus 87 Prozent über dem saisonalen Durchschnitt. Die jüngsten Ereignisse sind Experten zufolge direkt auf den Klimawandel zurückzuführen. Aufgrund der neuerlichen Extremwetterereignisse forderten mehrere pakistanische Akteure, dass sich das Land in Zukunft stärker auf Extremwetterereignisse vorbereiten müsse, da in der Zukunft eine Zunahme dieser Ereignisse zu erwarten sei.  

Auch im westlichen Teil des Himalayas führte Starkregen zu Sturzflutereignissen. Am Amarnath-Tempel im indischen Teil Kaschmirs, wo aktuell die jährliche Pilgerfahrt Amarnath Yatra stattfindet, wurden zahlreiche Pilgerzelte weggespült. Mindestens 16 Personen wurden hierbei getötet und dutzende galten auch am Folgetag noch als vermisst. An der über mehrere Wochen andauernden Pilgerfahrt hatten dieses Jahr bereits mehr als 70.000 Personen teilgenommen und während des Wolkenbruchs befanden sich mehr als 1.000 Personen nahe dem auf 3.888 Metern Höhe gelegenen Tempel. 

Japan: Tödlicher Anschlag auf den ehemaligen Ministerpräsidenten 

Am vergangenen Freitag erschütterte ein Anschlag auf den ehemalige Premierminister Shinzo Abe während einer Wahlkampfveranstaltung die japanische Zivilgesellschaft. Der Angriff ereignete sich während einer Ansprache des ehemaligen Präsidenten unweit des Bahnhofs Yamatosaidaiji in einem Vorort der Stadt Nara in der gleichnamigen Präfektur. Shinzo Abe verstarb später im Krankenhaus. Ein Verdächtiger wurde festgenommen, das Motiv blieb zunächst im Dunkeln. Gewaltverbrechen dieser Art sind in der strengen Gesellschaftsordnung Japans eine seltene Ausnahme. 

Sri Lanka: Demonstranten stürmen Präsidenten-Residenz 

Nach gewaltsamen Protesten am Vortag und einer kurzzeitigen Ausgangssperre ist es am Samstag vergangener Woche zu einer erneuten Eskalation gekommen: Tausende Demonstranten hatten sich zunächst vor der Residenz des Präsidenten Gotabaya Rajapaksa versammelt und anschließend das Gebäude gestürmt. Das Staatsoberhaupt musste fliehen, Ministerpräsident Ranil Wickremesinghe berief eine Dringlichkeitssitzung des Kabinetts ein und bot seinen Rücktritt an. Dennoch wurde auch seine Privatresidenz im Laufe der Proteste erstürmt und in Brand gesetzt. Am Abend kündigte dann auch Präsident Rajapaksa seinen Rücktritt an. Dies könnte zu einem vorläufigen Ende der Proteste in Sri Lanka führen, jedoch ist unklar, ob dadurch die aktuelle Wirtschaftskrise bewältigt werden kann. 

Destination Manager News

Obwohl die Inzidenzen in Europa und Australien steigen, hat Australien seine Reiseeinschränkungen seit 06.07., wie angekündigt aufgehoben. Doch einige Länder reagieren auf die steigenden Zahlen und führen wieder Einschränkungen ein.  

So ist seit dem 08.07. auf Zypern das Tragen einer Maske in Innenräumen wieder verpflichtend. Die Meldung kommt, nachdem die Maskenpflicht erst am 01.06. aufgehoben wurde. Auch Nizza kündigte eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln an. In einigen Staaten der EU wie Deutschland und Italien besteht weiterhin Maskenpflicht im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, in Italien bis mindestens 30.09. Doch auch das mittelamerikanische Guatemala hat angekündigt, eine Maskenpflicht wieder einzuführen. Während auf der einen Seite in Asien weiter Einreiseerleichterungen besprochen werden, beginnen Staaten in der EU wieder mit leichten Einschränkungen im Alltag. 

Author

Philipp Knoll