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Global Monitoring: Die Woche

Sicherheitsrelevante Informationen spielen eine wichtige Rolle bei Geschäftsreisen und in der Touristik. Für eine optimale Absicherung analysiert das Team der Travel Security von A3M rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr sicherheitsrelevante Entwicklungen weltweit und stellt die dabei gewonnen Informationen im Global Monitoring System zur Verfügung. Einen Einblick in diese Arbeit erlaubt der A3M Wochenrückblick, der besondere Global Monitoring Ereignisse der vergangenen Woche vorgestellt.

Nepal: Absturz einer TaraAir-Passagiermaschine 

Am vergangenen Sonntag ereignete sich in Nepal ein tragisches Flugzeugunglück. Ein zweimotoriges Flugzeug vom Typ Twin Otter der nepalesischen Fluggesellschaft TaraAir prallte auf dem 20-minütigen Flug von Pokhara nach Jomson aus bisher unbekannter Ursache in eine Bergflanke des 8167 Meter hohen Dhaulagiri. Hierbei starben alle 22 Personen an Bord der Maschine. Die Flugstrecke zwischen Pokhara nach Jomson gilt als eine der gefährlichsten Flugrouten der Welt. In den vergangenen 25 Jahren ereigneten sich auf dieser Route fünf Flugzeugabstürze mit mehr als 70 Toten. Die regionale Topografie stellt selbst für geübte Piloten aufgrund kurzer Start- und Landebahnen, engen Flugkorridoren und schnell wechselnden Witterungsbedingungen eine Herausforderung dar. Die oftmals im Himalaya als Verkehrsflugzeug eingesetzte Unglücksmaschine hat eine durchschnittliche Flughöhe von 5000 Metern und befindet sich damit mitten im rasch wechselnden Wettergeschehen. Beim Flug durch die Wolken führen defekte Bordinstrumente und menschliches Versagen in anspruchsvollem Gelände immer wieder zu tragischen Unglücken. 

Mexiko: Agatha eröffnet die Hurrikansaison 

Der im Südwesten Mexikos gelegene Bundesstaat Oaxaca wurde in dieser Woche vom ersten Hurrikan der Saison getroffen. Der ungewöhnlich starke Sturm traf am Montag auf seiner Zugbahn nach Nordosten nahe der Hafenstadt Puerto Angel auf Land. Mehrere Häfen an der mexikanischen Pazifikküste stellten vorsorglich ihren Betrieb ein und mehrere Flugverbindungen fielen aus. Aufgrund des Hurrikans waren zwischenzeitlich rund 70.000 Haushalte von Stromausfällen betroffen und es kam zu großflächigen Überschwemmungen und Erdrutschen infolge intensiver Niederschläge. Hurrikan Agatha tötete zahlreiche Personen in Mexiko. Als Hurrikan der Kategorie zwei mit Windstärken von bis zu 165 Kilometer pro Stunde war Agatha der stärkste Sturm, der seit Beginn der Wetteraufzeichnung in einem Mai auf die mexikanische Pazifikküste getroffen ist. Die pazifische Hurrikansaison dauert vom Mitte Mai bis zum Ende September. Laut Experten kommt es im Zuge des weiter voranschreitenden Klimawandel dazu, dass tropische Wirbelstürme weltweit in Häufigkeit und Intensität zunehmen werden.  

Kuba: Überschwemmungen infolge von Hurrikan Agatha

Auch auf der Karibikinsel Kuba sorgten die Überreste des Hurrikan Agatha für Überschwemmungen infolge starker Niederschläge. Vor allem der Westen und das Zentrum der Insel waren von den Unwettern betroffen. In der kubanischen Hauptstadt Havanna überschwemmte Starkregen dutzende Straßenzüge und beschädigte zahlreiche Häuser. Daraufhin evakuierten Rettungskräfte rund 2.000 Personen vorübergehend aus ihren Unterkünften. Auch in der im Westen der Insel gelegenen Provinz Pinar del Rio, der im Zentrum gelegenen Provinz Sancti Spiritus und auf der Isla de la Juventud kam es zu unwetterbedingten Einschränkungen. Inselweit waren rund 70.000 Haushalte von Stromausfällen betroffen.  

Brasilien: Schwere Schäden und Opfer durch Starkregen an der Atlantikküste 

Bereits Anfang des Jahres verwüsteten schwere Unwetter Teile des Bundesstaates Rio de Janeiro sowie umliegende Bundesstaaten an der südlichen Atlantikküste. Vergangene Woche wurden die weiter nördlich an der Atlantikküste gelegenen Bundesstaaten Pernambuco, Alagoas und Paraíba ebenfalls von schweren Unwettern und Starkregen heimgesucht, die zu Todesfällen, Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur führten. Starkregenereignisse verursachten in den betroffenen Gebieten mehrere Erdrutsche und führten zu Sturzfluten und Überschwemmungen in tieferen Lagen. Bei den jüngsten Unwettern starben mehr als 100 Menschen durch unwetterbedingte Zwischenfälle. Besonders betroffen waren die Vororte der Stadt Recife sowie die Favelas von Jaboatao dos Guararapes. Dort wurden die ohne staatliche Bauplanung an den Bergflanken gebauten Hütten der Bewohner durch die Wassermassen in großer Zahl zerstört. Darüber hinaus mussten zehntausende Menschen aufgrund von Überschwemmungen ihre Unterkünfte verlassen. Nach einem Besuch vor Ort sicherte der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro den Betroffenen schnelle Hilfe zu.  

Deutschland: Tragischer Zugunfall in Burgrain 

Am Freitag ereignete sich im nördlich von Garmisch-Partenkirchen gelegenen Burgrain ein tragisches Zugunglück. Ein Regionalzug der Deutschen Bahn auf der Strecke zwischen München und Garmisch-Partenkirchen entgleiste aus bisher unbekannter Ursache, dabei kippten mehrere Waggons des Zuges auf die Seite und rutschten eine Böschung hinab. Mehrere Personen konnten von den Rettungskräften vor Ort nur noch tot geborgen werden, zudem wurden Dutzende Zugpassagiere verletzt. Infolge des Unglücks wurde die neben den Bahnschienen verlaufende Bundesstraße 2 für den Verkehr gesperrt. Zur Bergung der von den Schienen abgekommenen Waggons musste ein Spezialkran eingesetzt werden. Das Unglück in Burgrain war eines der schwersten Bahnunglücke der vergangenen Jahre in Deutschland. 

Author

Philipp Knoll