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Global Monitoring: Die Woche

Diese Woche lag die Aufmerksamkeit der A3M Travel Security auf der von Gewaltverbrechen überschatteten Wahl auf den Philippinen, der sich zuspitzenden Wirtschafts- und Regierungskrise in Sri Lanka, zerstörerischen Waldbränden in Sibirien, mehreren kritischen Vorfällen im Luftverkehr und weiteren Ereignissen weltweit. Zudem sprach unser Kollege Samed Kizgin mit der Deutschen Welle über die Folgen des Ukrainekriegs für den türkischen Tourismus. Es folgt eine Auswahl an wichtigen Global Monitoring Ereignissen im A3M Wochenrückblick.

Philippinen: Tödliche Angriffe auf Wahllokale  

Die diesjährigen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen auf den Philippinen wurden überschatten von mehreren tödlichen Zwischenfällen auf der Insel Mindanao. Am Sonntag explodierten mehrere Granaten vor einem Wahllokal in der Gemeinde Datu Unsay, hierbei verletzten sich zahlreiche Personen. Ein weiteres Wahllokal in der Ortschaft Shariff Aguak wurde ebenfalls mit Sprengsätzen attackiert, ohne Opfer zu verursachen. Bei weiteren Angriffen auf Wahllokale in der Gemeinde Buluan und in der Provinz Lanao del Sur erschossen bewaffnete Angreifer mehrere Sicherheitskräfte und einen Wähler. Die Insel Mindanao ist ein Rückzugsgebiet für verschiedene bewaffnete kommunistische und islamistische Gruppierungen, die in der Vergangenheit wiederholt Angriffe auf die Bevölkerung durchführten. Seit Beginn des Jahres kam es allein im Zusammenhang mit den diesjährigen Wahlen zu insgesamt 16 kriminellen Zwischenfälle, darunter vier Schießereien. Die Präsidentschaftswahl gewann mit einer überwältigenden Mehrheit Ferdinand „Bongbong“ Marcos, der Sohn des ehemaligen philippinischen Diktators Ferdinand Marcos. 

Sri Lanka: eskalierende Proteste und Rücktritt des Premierministers  

Zum Wochenbeginn eskalierten die Proteste aufgrund der Wirtschafts- und Regierungskrise in Sri Lanka erneut. Dutzende Demonstranten wurden in einem Protestcamp nahe dem Büro des Premierministers in der Hauptstadt Colombo verletzt, als Regierungsanhänger die Demonstranten angriffen. Ein Abgeordneter der Regierungspartei tötete während der Zwischenfälle einen Demonstranten und verletzte zwei weitere. Der Abgeordnete nahm sich anschließend selbst das Leben, nachdem er in einem nahen gelegenen Gebäude von Demonstranten umzingelt worden war. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. In Folge der Ausschreitungen verhängten die Behörden eine landesweite Ausgangssperre und die Armee bezog Stellung in der Hauptstadt. Der umstrittene Premierminister Mahinda Rajapaksa trat noch am Montag zurück. Nach seinem Rücktritt evakuierten Sicherheitskräfte den ehemaligen Premierminister, da Tausende Demonstranten seine Residenz stürmten. Aufgrund der eskalierenden Gewalt erteilte die Regierung den Sicherheitskräften einen Schießbefehl. Seit Beginn der Proteste starben bereits zahlreiche Personen. Ein schnelles Ende der Krise ist derzeit nicht abzusehen

Russland: Waldbrände in Sibirien 

Während Russland derzeit einen Angriffskrieg in der Ukraine führt, sind die Regionen Omsk, Irkutsk und Krasnojarsk von heftigen Waldbränden betroffen. Zahlreiche Dörfer standen bereits in Flammen und wurden fast vollständig zerstört. Hunderte Gebäude fielen den Flammen zum Opfer, zudem starben zahlreiche Menschen durch die Brände. In der Region Irkutsk wurde aufgrund der Waldbrände der Ausnahmezustand ausgerufen. Die Regierung in Moskau fordert von den Regionalverwaltungen der betroffenen Regionen eine effektive Brandbekämpfung, um eine Situation wie im vergangenen Jahr zu vermeiden. Hierfür fehlt es den Einsatzkräften vor Ort jedoch an beträchtliche Ressourcen sowie der Unterstützung durch die russische Armee. Die sonst zur Waldbrandbekämpfung eingesetzten Soldaten wurden für den Angriff auf die Ukraine abkommandiert und fehlen daher bei der Bekämpfung der Brände in Sibirien. Laut Greenpeace zerstörten die Waldbrände im vergangenes Jahr 18,8 Millionen Hektar Wald in Sibirien. Es ist anzunehmen, dass die diesjährige Waldbrandsaison noch höhere Schäden verursachen wird.  

China, Brasilien, Israel: Mehrere Zwischenfälle im Flugverkehr 

In der vergangenen Woche ereigneten sich mehrere kritische Vorfälle im Flugverkehr. Im chinesischen Chongqing brach die Besatzung eines Airbus A319-115 den Start des Flugzeugs ab, nachdem die Kontrollinstrumente der Maschine Anomalien gemeldet hatten. Das Tibet Airlines Flugzeug kam daraufhin von der Startbahn ab und fing Feuer. 40 Passagiere verletzten sich hierbei. Nahe der brasilianischen Stadt Boituva im Bundesstaat São Paulo ereignete sich ein weiterer tragischer Vorfall, als ein Kleinflugzeug abstürzte. Das Leichtflugzeug beförderte mehrere Fallschirmspringer. 14 der 16 Passagiere überlebten aufgrund ihrer Fallschirme den Absturz. Am israelischen Flughafen Ben Gurion kam es diese Woche erneut zu einem kritischen Vorfall. Mehreren Passagieren auf einem Flug nach Istanbul erhielten kurz vor dem Start einer Maschine der Fluggesellschaft Anadolou Jet, Bilder von Flugzeugabstürzen auf ihre Smartphones. Aufgrund des Vorfalls musste das Flugzeug für eine erneute Sicherheitskontrolle zum Terminal zurückkehren. Ermittlungen ergaben, dass ein Passagier des Fluges die Bilder über sein Mobiltelefon versendete.  

Türkei: Folgen des Ukrainekriegs für den Tourismus 

Die Türkei gehört zu den beliebtesten Urlaubsländern der Welt. Nach zwei Jahren Pandemie hoffte die türkische Tourismusbranche in diesem Jahr auf eine Erholung, steigende Gästezahlen und mehr Umsatz. Der russische Angriff auf die Ukraine hat diese Hoffnung auf eine bessere Sommersaison jedoch erneut durchkreuzt. Im internationalen Vergleich kamen die meisten Touristen in der Türkei in den vergangenen Jahren aus Russland, gefolgt von Deutschland und der Ukraine an dritter Stelle. Von den zum Beginn des Jahres prognostizierten russischen Besucherzahlen wird nach Beginn des Ukrainekriegs nur noch rund die Hälfte erwartet. Im Interview mit der Deutschen Welle erläutert unser Kollege Samed Kizgin die derzeitige Problemlage bezüglich des Kriegs in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf den Tourismus in der Türkei.  

(siehe hier für den kompletten DW Beitrag

Destination Manager News

Auch in Nordkorea ist die COVID-19 Pandemie nach 2 Jahren offiziell angekommen. Nachdem der weitgehend abgeschottete Staat bisher nach eigenen Angaben von COVID-19 verschont geblieben war, entdeckten die Gesundheitsbehörden des Landes zuletzt zwei Fälle der BA.2-Variante. Der sogenannte “Oberste Führer” Kim Jong-Un kündigte daraufhin an, dass man die Ausbreitung des Virus vollständig verhindern und “Gebiete in allen Städten und Bezirken des Landes gründlich abriegeln” wolle. 

Author

Philipp Knoll