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Global Monitoring: Die Woche

In der vergangenen Woche wurden 20 russische Airlines auf die EU Air Safety List gesetzt und dürfen damit nicht mehr in der EU fliegen. Der Krieg in der Ukraine dominiert weiterhin das Mediengeschehen. Was sonst noch wichtig war in dieser Woche:

Südafrika: Enorme Opferzahlen durch Überschwemmungen, Starkregen und Erdrutsche in KwaZulu-Natal

In der Provinz KwaZulu-Natal im Südosten von Südafrika kam es letzte Woche zu den schlimmsten Unwettern seit Langem. So wurden die Unwetter vergangener Woche von Lokalbehörden beschrieben. Autobahnen wie die N3 zwischen Durban und Gauteng im Landesinneren sowie zahlreiche Landstraßen wurden komplett überflutet. Hunderte von Menschen kamen bei verheerenden Erdrutschen und Überschwemmungen ums Leben. Zudem kam es zu Stromausfällen. Die Regierung Südafrikas verhängte den Katastrophenzustand über die betroffene Region und mobilisierte das Militär. Während es über Tage hinweg regnete, wurde an einem einzigen Tag der Niederschlag von mehreren Monaten gemessen. Die Einwohner Durbans sagten aus, dass deren Häuser durch die Fluten in kürzester Zeit weggeschwemmt wurden. Der Präsident von Südafrika Cyril Ramaphosa kündigte Hilfe an, nachdem er das Katastrophengebiet besuchte. Indessen gestalteten sich Rettungseinsätze aufgrund anhaltender schlechter Witterungsbedingungen schwierig.  

Philippinen: Hunderte Tote und Verletzte durch Tropensturm Megi

Auch auf den Philippinen sorgte ein Tropensturm für hohe Opferzahlen. Das Tiefdruckgebiet Megi entwickelte sich erst kurz vor dem Auftreffen auf Land am letzten Sonntag zu einem ausgewachsenen Tropensturm. Die Auswirkungen waren umso verheerender, mindestens 148 Personen wurden getötet, mehr als 236 weitere verletzt, Zehntausende mussten evakuiert werden und noch immer werden Dutzende vermisst. Daher ist davon auszugehen, dass die Zahl der Toten noch deutlich steigen dürfte. Der Großteil der Toten kam bei Erdrutschen nahe Babay City und Abuyo in der zentralen Provinz Leyte ums Leben. Anhaltend schlechtes Wetter, instabile Bodenverhältnisse und durch die Starkregenfälle verursachter zähflüssiger Schlamm hatten die Rettungsarbeiten erheblich erschwert. Die Philippinen, werden jedes Jahr von durchschnittlich 20 Tropenstürmen heimgesucht und gehören zu den Ländern, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Wissenschaftler warnen, dass diese Stürme aufgrund der globalen Klimaerwärmung immer stärker werden.  

USA: Amoklauf in einer New Yorker U-Bahn-Station

Am letzten Dienstag kam es in New York zu einer Horrortat: Eine U-Bahn an der Brooklyn Station füllte sich mit Rauch. Dann begann ein Bewaffneter wild in einem U-Bahn-Wagen um sich zu schießen, Chaos brach aus. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden mindestens 30 Personen verletzt. Der Bewaffnete konnte nach der Bluttat entfliehen. Am Mittwoch konnte New York jedoch aufatmen, denn der Täter wurde gefasst. Es handelte sich um einen 62-jährigen Mann mit dem Namen Frank R. James, der zuvor in sozialen Medien immer wieder die Sicherheitspolitik von Eric Adams, dem Bürgermeister von New York, kritisierte. Die Schießerei war das schlimmste Verbrechen in New Yorks öffentlichem Nahverkehrssystem seit fast vier Jahrzehnten. Zum Glück waren keine Todesopfer zu beklagen.  

Israel und palästinensische Autonomiegebiete: Gewaltwelle und israelische Sicherheitsoperationen

In Israel und im Westjordanland kommt es derzeit immer wieder zu oft tödlichen Attacken durch mit Messern oder Schusswaffen bewaffneten Einzeltätern. In Reaktion auf diese Anschlagsserie in Israel haben die israelischen Sicherheitskräfte in den letzten Tagen ihre Antiterror-Kampagne in den palästinensischen Gebieten des Westjordan-Landes deutlich ausgeweitet. Dabei gehen diese massiv gegen Terrorverdächtige vor. Ein besonderer Brennpunkt ist dabei die im Norden gelegene Stadt Dschenin, in der es immer wieder zu tödlichen israelischen Sicherheitsoperationen kommt. Insgesamt kam es auf palästinensischer und israelischer Seite zu mehr als 34 Toten in den letzten Wochen. Auch am Freitag wurden mehr als 150 Menschen bei schweren Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und der israelischen Polizei auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem verletzt. Die jüngste Gewalteskalation wird auch mit dem Zusammenfallen des jüdischen Pessachfestes, dem muslimischen Ramadan und des christlichen Osterfestes in Verbindung gebracht. 

COVID-19-Pandemie

Griechenland kündigte an, ab 02.05. bei der Einreise keinen Impf-, Genesungs- oder Testnachweis mehr verlangen zu wollen. Ab 01.06. soll auch die Maskenpflicht in Innenräumen abgeschafft werden. In Österreich gilt seit Samstag keine allgemeine Maskenpflicht mehr in Innenräumen. In Seilbahnen und auf Ausflugsschiffen müssen sie nicht mehr getragen werden. Die Masken sind nur noch in Lebensmittelgeschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln, Ämtern, Banken, Krankenhäuser und Pflegeheimen Pflicht.
Südkorea will ab 18.04. nur noch auf die Maskenpflicht bestehen. Die meisten anderen Einschränkungen, wie Sperrstunden und Versammlungsbeschränkungen werden dann aufgehoben.

Ausblick

Nachdem sich die russischen Militäroperationen in der Ukraine aufgrund von Reorganisationsbemühungen zuletzt verlangsamt hatten, steht wohl in den kommenden Tagen eine neue Großoffensive im Osten des Landes unmittelbar bevor. Außerdem steht die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol im Oblast Donezk kurz vor dem Fall an die russischen Truppen.

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Travel Security Analyst Team