Global Monitoring: Die Woche
Während der russische Einmarsch in der Ukraine in seine sechste Woche geht, überwacht das Team der A3M Travel Security diese Woche neben dem Kriegsgeschehen in Osteuropa weitere Unruheherde in Afrika, dem Nahen Osten und Asien: Es folgt eine Auswahl an wichtigen Ereignissen der vergangenen Woche.
Nigeria: Banditenangriffe auf Flughafen und Personenzug
Seit geraumer Zeit kommt es in mehreren nigerianischen Bundesstaaten im Norden und Westen gehäuft zu Banditenangriffen. Immer wieder werden Dörfer überfallen, Häuser niedergebrannt und Zivilisten für Lösegeldforderungen entführt. Letzte Woche erreichten die Überfälle der kriminellen Banden eine neue Dimension. Am Samstag stürmten Angreifer die Start- und Landebahn des internationalen Flughafens Kaduna und verhinderten zeitweise das Abheben eines startenden Flugzeugs. Ein Großaufgebot an Soldaten und Polizisten konnte die Banditen zurückschlagen, dennoch wurde bei dem Angriff mindestens ein Flughafenmitarbeiter getötet. Aufgrund des Angriffs stellten die nigerianischen Fluggesellschaften Air Peace und Azman Air den Flugbetrieb am Flughafen Kaduna vorerst ein. Nur zwei Tage darauf brachte eine große Gruppe von bewaffneten Kriminellen einen fahrenden Personenzug, der zwischen der Hauptstadt Abuja und der im Norden gelegenen Großstadt Kaduna verkehrte, durch die gezielte Sprengung der Gleise zum Stehen und eröffneten wahllos das Feuer. Bei dem Angriff kamen sieben Menschen ums Leben, dutzende wurden verletzt und zahlreiche weitere Zugpassagiere wurden entführt. Der Zugverkehr auf dieser wichtigen Verbindungsstrecke von Norden nach Süden wurde bis auf Weiteres eingestellt. Einen Tag später wurde ein Bahnhof in der Ortschaft Gidan an der gleichen Bahnstrecke überfallen. Glücklicherweise kam es bei dieser Attacke zu keinen zivilen Opfern. Seit kurzem werden die landesweit aktiven Banden von der nigerianischen Regierung als Terroristen eingestuft. Um die fast täglichen Angriffe der Kriminellen einzudämmen, wurden die Sicherheitskräfte des Landes mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet. So beteiligen sich unter anderem die Bodenstreitkräfte sowie die Luftwaffe der nigerianischen Armee an Missionen gegen die Banditen.
Azoren: Erdstöße erschüttern São Jorge
Die Azoren sind als Naturparadies ein beliebtes Reiseziel vieler deutscher Touristen. Immer wieder erschüttern jedoch Erdbeben die durch Vulkane entstandene portugiesische Inselgruppe. So auch letzte Woche. Tausende kleinerer Erdstöße erfassten die üppig grüne Vulkaninsel São Jorge. Experten befürchten, dass die Erschütterungen, mit einer Magnitude von bis zu 3,8 zum ersten Mal seit 1808 einen Vulkanausbruch oder ein starkes Erdbeben ankündigen könnten. Derzeit schätzen die Vulkanologen der Insel die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs als sehr hoch ein. Dementsprechend wurde letzte Woche die Warnstufe vor einem Vulkanausbruch auf der Azoreninsel auf die vierte von fünf Stufen erhöht. Diese Entwicklungen wecken Erinnerungen an den Vulkanausbruch des Cumbe Vieja auf der kanarischen Insel La Palma im vergangenen Jahr, der innerhalb von 85 Tagen Tausende Häuser zerstörte. Aufgrund der derzeitig gültigen Warnstufe wurden mehrere tausend Menschen aus dem westlichen Teil der Insel, in dem die Erdbeben am stärksten waren, evakuiert.
Pakistan: Taliban verkünden Ramadan Offensive
Kurz vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan kündigte ein Sprecher der Terrororganisation Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP) eine Anschlagsoffensive gegen pakistanische Sicherheitskräfte und deren Kollaborateure während des Fastenmonats an. Dem Sprecher zufolge muss im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet sowie in anderen Landesteilen bis zum Ende des Fastenmonats Anfang Mai vermehrt mit Selbstmordanschlägen, bewaffneten Überfällen, und Sprengstoffattacken gerechnet werden. Den traurigen Auftakt zur Frühlingsoffensive des in Pakistan beheimateten Ablegers der afghanischen Taliban bildete ein Anschlag auf einen Militärstützpunkt in der Stadt Tank in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa, bei dem mehrere Sicherheitskräfte getötet und verletzt wurden. Die Ankündigung der Terroristen folgt auf zahlreiche Gespräche im vergangenen Jahr zwischen pakistanischen Offiziellen und der Terrororganisation, an deren Ende beide Parteien eine Waffenruhe vereinbarten, die jedoch nicht lange eingehalten wurde. Erklärtes Ziel der TTP ist es, die pakistanische Regierung dazu zu bewegen, ihre aus Afghanistan kommenden Kämpfer straffrei in ihre Heimatorte zurückkehren zu lassen, nachdem die Führung der afghanischen Taliban ausländische Kämpfer dazu aufforderte, in ihre Heimatländer zurückzukehren.
Israel: droht eine neue Gewaltspirale?
Gewaltsame Zusammenstöße zwischen israelischen Sicherheitskräften, Palästinensern und israelischen Siedlern gehören in Israel und Palästina derzeit fast täglich zur Tagesordnung. Ein Auslöser hierfür ist nicht zuletzt die Siedlungspolitik Israels in palästinensisch geprägten Stadtteilen und Siedlungen. Ein Brennpunkt ist hierbei das vornehmlich von Palästinensern bewohnte Stadtviertel Sheik Jarrah in Ostjerusalem. Auf Grundlage eines Gesetztes über die Rückgabe von Grundstücken, fordern rechtsnationale israelische Siedler immer wieder Grundstücke ein, wobei die derzeitigen Bewohner per Zwangsräumung aus ihren Häusern vertrieben werden. Durch den exzessiven Einsatz von Gewalt zwischen allen Beteiligten kommt es immer wieder zu Toten und Verletzten. Zudem steigt aufgrund der Zwangsräumungen die Bereitschaft in der palästinensischen Bevölkerung, extremistische Anschläge zu verüben. Diese Woche kam es zu mehreren solchen Angriffen. In Bnei Brak östlich von Tel Aviv tötete ein Attentäter fünf Israelis mit einer Schusswaffe, weitere Personen wurden verletzt. In der Stadt Chadera wurden drei Zivilisten verletzt und zwei Sicherheitskräfte bei einem Anschlag von Sympathisanten des IS getötet. Ein weiter Angriff ereignete sich südlich von Jerusalem in der Ortschaft Efrata. Dort attackierte ein mit einem Messer bewaffneter Angreifer die Passagiere eines Busses und verletzte eine Person, bevor er erschossen wurde. Insgesamt wurden in einer Woche 11 Israelis bei extremistischen Angriffen getötet. Internationale Stimmen warnen im Hinblick auf diese Entwicklungen vor einer Gewaltspirale im angespannten Verhältnis zwischen Israel und den Palästina.
Destination Manager News
Viele beliebte Reiseziele haben in der letzten Woche ihre Einschränkungen an den Grenzen und vor Ort vereinfacht. Allen voran hat Malaysia seine Grenzen geöffnet und empfängt nun geimpfte Touristen aus der gesamten Welt quarantänefrei. Das Nachbarland Thailand hat die Grenze zu Malaysia geöffnet und für alle Personen die Verpflichtung aufgehoben, vor der Einreise einen PCR-Test durchzuführen. Außerdem wurde die Quarantänedauer aller Einreisemodelle gekürzt.
In Europa hat Polen sämtliche Restriktionen vor Ort, einschließlich der Maskenpflicht aufgehoben und erlaubt internationalen Reisenden ohne Nachweise, Formulare oder Tests einzureisen. Ebenfalls hat Dänemark seine Grenzen weiter geöffnet und erlaubt Einreisenden aus aller Welt das Land ohne Nachweise oder Einschränkungen zu besuchen. Italien hat die Restriktionen vor Ort gelockert und erlaubt jetzt Touristen unter 3G Regeln die Innengastronomie und den Großteil aller Einrichtungen zu besuchen. Für den öffentlichen Nahverkehr wurde jede Form der Nachweispflicht aufgehoben.
Auf dem afrikanischen Kontinent hat Ghana seine Einreisebeschränkungen gelockert und erlaubt geimpften Touristen die Einreise ohne Testnachweise vor und nach Ankunft.