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Global Monitoring: Die Woche

In der zweiten Februarwoche ruhte die Aufmerksamkeit des A3M Travel Security Teams unter anderem auf Unwetterereignissen, Demonstrationen und Terroranschlägen rund um den Globus. Im Anschluss findet sich ein Überblick über ausgewählte Vorfälle der vergangenen Woche:

Kanada, Europa, Neuseeland: Truckerdemonstrationen sorgen für Verkehrschaos

Seit rund zwei Wochen blockieren Lastwagenfahrer, die als Teil eines sogenannten “Freedom Convoys” gegen die Impfpflicht protestieren, den Verkehr in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Auch mehrere Grenzübergänge zwischen Kanada und den USA, darunter die Ambassador Bridge bei Detroit, über die eine der wichtigsten Handelsrouten zwischen beiden nordamerikanischen Staaten verläuft, wurde von den Demonstranten blockiert. Aufgrund der andauernden Proteste rief der Bürgermeister der Stadt Ottawa den Notstand aus. Die Sicherheitskräfte stehen der anhaltenden Blockade weitestgehend machtlos gegenüber. Die Protestaktion hat mittlerweile weltweit Nachahmer gefunden. So formierten sich in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington ebenfalls ein Konvoi von Lastwagenfahrern, die die Straßen um das Parlament blockierten. Auch in europäischen Städten fanden Proteste nach kanadischem Vorbild statt. Trotz eines im Voraus erteilten Verbots nahmen tausende Demonstranten bei ähnlichen Protestaktionen in Frankreich teil und versuchten den Verkehr in der Hauptstadt Paris lahmzulegen. Für kommenden Montag kündigten die Organisatoren des “European Freedom Convoy” an, ihren Protestkonvoi in die belgische Hauptstadt Brüssel zu führen.

Madagaskar: Tropensturm Batsirai verursacht schwere Schäden und hohe Opferzahlen

Erst allmählich hat sich offenbart, wie schwer die Auswirkungen des Tropensturm Batsirai auf Madagaskar wirklich waren. Über 120 Tote, zerstörte Schulen, Brücken und Gebäude sowie überschwemmte Felder. Vor allem der Distrikt Ikongo im Südosten der Insel ist betroffen. Das in den letzten Wochen von gleich zwei Tropenstürmen geplagte Land hat nun noch mehr als zuvor mit Armut, Hunger und einer schweren wirtschaftlichen Lage zu kämpfen. Denn die besonders im Osten der Insel in Mitleidenschaft gezogenen Ackerflächen werden im Hinblick auf die Versorgung der Bevölkerung für die nahe Zukunft ausfallen. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Dürren, von denen Madagaskar bis heute regelmäßig heimgesucht wird, ausbleiben.

Westafrika: Angriffe auf Zivilisten und Sicherheitskräfte

Ein Gemisch aus islamistischen Terrorgruppen wie Boko Haram, militanten Gruppierungen sowie kriminellen Banden terrorisieren die Bevölkerungen Westafrikas. Derartige Militante mordeten auch in den vergangenen Tagen Zivilisten und zündeten deren Häuser an, wobei die ethnische Zugehörigkeit oder die Religion der Opfer für die Gewalttäter ganz offensichtlich keine Rolle spielte. In der Ortschaft Fadan Chawai im Zentrum Nigerias wurde beispielsweise eine Kirche angegriffen, während im Norden Nigerias muslimische Dörfer der ethnischen Hausa überfallen wurden. Bisherige Versuche, derartige Aggressionen in Schach zu halten, schlugen fehl. Ganz im Gegenteil scheint eine gewisse Überforderung seitens der betroffenen Staaten ans Licht zu treten. Denn Polizisten, Ranger und Soldaten sind für die dortigen Terroristen und Banditen ein Ziel für sich, wie man beispielsweise bei einem militanten Überfall auf Park-Ranger im Nationalpark W im nördlichen Benin beobachten konnte.

Ukraine: Ausreiseaufforderungen westlicher Staaten

Die Spannungen in der Ukraine nehmen Tag für Tag zu. Daher verschärften eine Vielzahl westlicher Staaten ihren Reisehinweis für das Land an der Dnepr: Staatsangehörige aus mehreren europäischen Ländern, den USA, Kanada, Neuseeland und Australien, wurden dazu aufgerufen, das Land unverzüglich zu verlassen. Zudem sprachen mehrere Staaten eine Reisewarnung für die Ukraine aus. Auch das Vereinigte Königreich will nicht länger seine Bürger in einem Land wissen, in dem die Lage sehr ernst sei, wie es aus westlichen Regierungs- und Geheimdienstkreisen hieß. So ernst, dass man als britischer Tourist oder Geschäftsreisender so schnell wie möglich ausreisen sollte, solange eine Rückreise auf kommerziellem Wege noch durchführbar wäre. Die kommende Woche wird zeigen, ob die russische Regierung ihre Militärkapazitäten an der Ukraine nutzt, um einen Angriff auf das Nachbarland durchzuführen, oder ob man hoffen kann, dass die diplomatischen Bemühungen zahlreicher Staaten letzten Endes doch von Erfolg gekrönt sind.

Pandemie: Mehr europäische Länder lassen Reisebeschränkungen fallen

Am Samstag gesellte sich Norwegen zu den Ländern, die sämtliche Einschränkungen, die wegen der Pandemie eingeführt worden waren, abgeschafft haben. Keine Maskenpflicht und keine Einreisebeschränkungen mehr. Dänemark, Schweden und Finnland sind bereits der Meinung, dass Reisebeschränkungen COVID-19 nicht verhindern können. Gesundheitsbehörden in Thailand sind unterdessen besorgt wegen des kurz bevorstehenden Valentinstag. Deswegen empfehlen sie bei der trauten Zweisamkeit auf Sicherheit zu setzen und eine Schutzmaske zu tragen.

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Travel Security Analyst Team