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Global Monitoring: Die Woche

In dieser Woche blickt das A3M Travel Security Team erneut auf die Truckerproteste in Kanada und die Zuspitzung des Konflikts in der Ukraine sowie auch auf die verheerenden Sturmschäden in Europa und die Sturzflut in Brasilien. Im Anschluss findet sich ein Überblick über ausgewählte Vorfälle der vergangenen Woche:

Kanada: Notstandsgesetz gegen Trucker-Proteste

Bereits im letzten A3M Wochenrückblick wurde von den Truckerprotesten gegen Covid-Maßnahmen in Kanada berichtet. Diese Woche verhaftete die Polizei mehrere Personen wegen der Verschwörung zum Mord an Polizeikräften, sollte die Blockade gestört werden, und stellte Waffen und Munition sicher. Der kanadische Premierminister rief aufgrund der derzeitigen Situation in Ottawa den Notstand aus, welcher zuletzt in der Oktoberkrise 1970, ausgelöst durch die Entführung eines britischen Diplomaten und eines Politikers durch die Terrororganisation Front de libération du Québec, verhängt wurde. Dieses Mal soll keine Entsendung des Militärs geplant sein, stattdessen soll das Gesetz lediglich zur Stärkung der Kompetenz der Polizei dienen, um die Blockade aufzulösen. Der Polizeichef der Stadt Ottawa hatte zuvor bereits nach massiver Kritik am Vorgehen der Sicherheitskräfte, seinen Rücktritt angekündigt. Derweil räumten Demonstranten den Grenzübergang Coutts in Alberta freiwillig geräumt, während Trucker in Ottawa zuerst ihre Haltung verschärften. Am Donnerstag begann ein großangelegter Polizeieinsatz in der Hauptstadt zur Räumung der Blockade, im Zuge dessen mindestens 70 Demonstranten verhaftet wurden. Mehrere Provinzen Kanadas haben bereits Covid-Maßnahmen gelockert, so schaffte Ontario den Covid-Pass ab und auf nationaler Ebene wurden Lockerungen für die Einreise angekündigt. Bereits am vergangenen Wochenende hatte die Aktion Nachahmer in Belgien und Frankreich gefunden und auch in Neuseeland steigt die Zahl der Demonstrationsteilnehmer weiter an.

Ukraine: Weitere Zuspitzung des Konflikts trotz diplomatischer Bemühungen

Auch in dieser Woche verschärften sich die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland zusehends. Dabei gab es Anfang der Woche zunächst Hoffnung auf eine Deeskalation des Konflikts, nachdem Moskau einen Teilabzug seiner um die Ukraine positionierten Streitkräfte angekündigt hatte. Allerdings folgten den Ankündigungen aus dem Kreml zunächst keine Taten, zudem intensivierten sich die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen prorussischen Separatisten und den ukrainischen Streitkräften in der Ostukraine. Am Donnerstag wurden mindestens drei Zivilisten bei einem Artillerieangriff auf einen Kindergarten in der von der Regierung kontrollierte Stadt Stanytsia Luhanska im Oblast Luhansk verletzt. Außerdem wurde durch den Artilleriebeschuss in Stanytsia Luhanska die Stromversorgung der Stadt unterbrochen. Die Ukraine machte die von Russland unterstützten Separatisten für den Angriff verantwortlich, russische Behörden hingegen behaupten, dass die eskalierende Serie von Artillerieangriffen im Osten des Landes von ukrainischen Streitkräften ausging. Währenddessen warnen westliche Regierungen weiterhin vor der Gefahr einer russischen Invasion. Auch um die diplomatischen Bemühungen um eine Lösung des Konflikts steht es nicht gut. Da Moskau weiterhin mit einer militärischen Reaktion droht, verstärkte die NATO ihre Militärpräsenz in den östlichen Mitgliedsstaaten.

Brasilien: Sturzflut verwüstet Touristenstadt

Am Dienstag führten heftige Niederschläge in der bei Touristen beliebten Stadt Petropolis, ca. 68 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro, zu einer Sturzflut. Innerhalb kürzester Zeit fiel die gesamte Niederschlagsmenge des vorherigen Monats Januar und verwandelte die Straßen der Stadt in reißende Flüsse, welche Häuser unterspülten und die Infrastruktur der Stadt beschädigten. Mehr als einhundert Personen kamen durch die Wassermassen ums Leben. Die Stadt erklärte den Katastrophenzustand und stellte für mehrere hundert Bewohner Notunterkünfte zur Verfügung. In den vergangenen Monaten kam es in Brasilien aufgrund starker Niederschläge vermehrt zu tödlichen Unwetterereignissen, welche dutzende Menschen im Südosten des Landes das Leben kosteten. Das vermehrte Auftreten von Starkregen in Brasilien geht unter anderem auf die globale Erwärmung zurück, die das Risiko für Wetterereignisse dieser Art signifikant erhöht.

Europa: Sturmschäden und Verkehrschaos nach schweren Stürmen

Am Donnerstag und Freitag fegten gleich zwei Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h hintereinander über Nord- und Osteuropa sowie das Vereinigte Königreich hinweg. In Deutschland, den Niederlanden und im Vereinigten Königreich kamen zahlreiche Menschen durch umstürzende Bäume zu Tode, zahlreiche weitere wurden verletzt. Der Zugverkehr in Norddeutschland und den Niederlanden wurde komplett eingestellt. An der deutschen Ostseeküste und in Hamburg kam es infolge des Sturms zu einer schweren Sturmflut. Am internationalen Flughafen Amsterdam Schiphol wurden mehr als 170 Flüge wetterbedingt gestrichen. Auch im Vereinigten Königreich, Irland und Frankreich kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen und Ausfällen in der Stromversorgung. Auch der Osten Europas wurde von Sturm Zeynep verwüstet, in Polen und Tschechien verursachten die Orkanböen schwere Sturmschäden und forderten mehrere Todesopfer.

Australien: tödlicher Haiangriff in Sydney

Haiangriffe in den Gewässern vor Australien sind eine ständige Gefahr – die leider oft tödlich enden. Im südöstlichen der Stadt Sydney gelegenen Vorort Little Bay wurde am Mittwoch ein 35-jähriger Tauchlehrer aus Großbritannien von einem vermeintlich vier Meter langen weißen Hai getötet. Die Verletzungen waren „katastrophal“, wie eine Sprecherin der Rettungskräfte aussagte. Zudem wurden im Meer menschliche Überreste entdeckt. Die Behörden beschlossen daraufhin, Little Bay Beach sowie andere Strände im Osten Sydneys für den Folgetag zu schließen. Haiangriffe werden auch in der Zukunft stattfinden – Zur Strandüberwachung und Vermeidung dieser tödlichen Zwischenfälle setzen lokale Behörden vermehrt Drohnen ein, um potenzielle Angreifer aufzuspüren und Badegäste frühzeitig zu warnen.

COVID-19: Zahlreiche Länder lockern Maßnahmen

In immer mehr Ländern hat die Omikron-Variante von COVID-19 ihren Höchstpunkt erreicht. Dies steht in Verbindung mit einer zunehmenden, vollständigen Impfung der Bevölkerung. Die Länder reagieren oftmals mit einer Entschärfung der Einschränkungen vor Ort oder einer Erleichterung der Einreisebestimmungen. So kündigte Jordanien bspw. an, dass die Testpflicht bei der Einreise ab März entfalle, während Bahrain sowohl die Testpflicht, als auch die Quarantäne abschaffe. Hoffnungsvoll schauen auch viele Reisende nach Australien, das ab Montag (21.02.) die Grenzen wieder für den internationalen Tourismus öffnet. Vorerst werde nur vollständig geimpften Personen erlaubt einzureisen, doch variieren die Einreisebestimmungen von Bundesstaat zu Bundesstaat, so ist eine Einreise in Western Australia ab März auch für Ungeimpfte möglich. 

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Travel Security Analyst Team