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Global Monitoring: Die Woche

Während für viele Menschen die Neujahrsfeierlichkeiten durch Corona-Maßnahmen bestimmt sein dürften, behält das A3M Global Monitoring-Team die Welt weiter im Blick. Hier der Überblick über die Ereignisse der letzten Kalenderwoche:

Massive Flugausfälle während der Weihnachtsfeiertage

Weltweit haben Fluggesellschaften aufgrund einer Welle von Covid19-Infektionen unter den Angestellten und dem damit verbundenen Personalmangel, am vergangenen Wochenende tausende Flüge gestrichen und hierdurch die Weihnachtspläne unzähliger Familien durchkreuzt. Insgesamt wurden aufgrund einer ungewöhnlich hohen Anzahl an Krankmeldungen unter den Piloten  und dem Bodenpersonal weltweit rund 8000 Flüge gestrichen. Neben den großen US-amerikanischen Fluggesellschaften Delta und United Airlines strich die deutsche Lufthansa ebenfalls Dutzende Flüge in die Vereinigten Staaten. Auch die australische Fluggesellschaft Jetstar und mehrere chinesische Fluggesellschaften reagierte auf den hohen Krankenstand mit kurzfristigen Flugstreichungen. Es ist anzunehmen, dass es mit der globalen Verbreitung der Omikronvariante des Coronavirus in den kommenden Wochen zu weiteren Einschränkungen im nationalen und internationalen Flugverkehr kommt.

Anhaltende Proteste gegen Militärputsch im Sudan

In der sudanesischen Hauptstadt Khartum kam es am ersten Weihnachtsfeiertag erneut zu gewaltsamen Protesten gegen die Machtübernahme durch die Militärführung des Landes Ende Oktober. Bereits im Vorfeld der Proteste bezogen Sicherheitskräften an unterschiedlichen Orten innerhalb der Stadt Stellung. Zudem sperrten Beamte die Verkehrsverbindungen in die Nachbarstadt Omdurman und beschränkten den mobilen Internetzugang und das Mobilfunknetz. Obwohl die Militärs des Landes teilweise auf die Forderungen der Protestierenden eingingen und der zivile Ministerpräsident Abdalla Hamdok bereits Ende November wieder in sein ursprüngliches Amt zurückkehrte, bleibt die Lage landesweit sehr angespannt. Den Sicherheitskräften wird vorgeworfen, mit äußerster Brutalität gegen Protestierenden vorzugehen, zudem gibt es Berichte über Vergewaltigungen durch Angehörige der Polizei. Seit Beginn der Proteste wurden mehr als 45 Personen getötet und Dutzende Personen verhaftet. Durch die derzeitige Abkehr von demokratischen Grundstrukturen blickt das Land im Nordosten Afrikas einer ungewissen Zukunft entgegen.

Rekordschneefall in Japan

Am Anfang der Woche führten starke Schneefälle in zahlreichen Präfekturen Japans zu Einschränkungen im Straßen-, Schienen- und Luftverkehr. Besonders betroffen waren Gebiete an der Westküste der japanischen Inselgruppe von Hokkaido bis Kyushu. Lokale Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, ihre Unterkünfte nicht zu verlassen. Mit bis zu 90 Zentimetern Neuschnee an einem Tag fiel der Wintereinbruch zum Ende des Jahres besonders heftig aus. Bereits im November warnte der japanische Wetterdienst davor, dass durch das über dem Pazifischen Ozean lokalisierte Wetterphänomen La Nina zwischen Südamerika und Indonesien dieses Jahr in Japan mit besonders heftigen Kälteeinbrüchen zu rechnen ist.

Amoklauf in Denver

Bei einem Amoklauf in Denver im Bundesstaat Colorado wurden am Montagabend fünf Personen getötet, als der Täter um sich schoss. Es kam an unterschiedlichen Schauplätzen auf dem Stadtgebiet von Denver zu Schusswechseln zwischen dem Täter und Sicherheitskräften, bevor der Angreifer in den Vorort Lakewood floh. Dort wurde der Täter von Sicherheitskräften gestellt und außer Gefecht gesetzt. Mehrere Personen, darunter eine Sicherheitskraft wurden während der Vorfälle verletzt. Den Ermittlungen zufolge wählte der polizeibekannte Täter sein Opfer und die Tatorte gezielt aus.

Waldbrände in Colorado

In der Nähe von Denver begann der Donnerstag für die Bewohner von Superior und Louisville mit Evakuierungsaufforderungen. Ein Waldbrand war ausgebrochen. Insgesamt mussten etwa 34.000 Personen ihre Häuser verlassen. Nach aktuellem Stand wurden mehr als zweihundert Gebäude zerstört. Es gab Berichte von Verletzten. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Opferzahlen steigen werden.

Drohende Regierungskrise in Somalia

Am Montag suspendierte der Präsident Somalias den Premierminister wegen Korruptionsverdacht. Der Premierminister warf dem Präsidenten daraufhin einen Putschversuch vor und forderte die Streitkräfte auf, seine Befehle zu befolgen. Die Rivalität zwischen den beiden Staatsdienern hält schon längere Zeit an. Die derzeitige Zuspitzung der Regierungskrise verschärft die ohnehin kritische Sicherheitslage des Landes weiter, insbesondere in Bezug auf die Bedrohung durch dschihadistische Terroristen der Terrormiliz al-Shabaab. Während der letzten Sicherheitskrise im April kam es zu Zusammenstößen zwischen unterschiedlichen Fraktionen der Streitkräfte, die entweder dem Präsidenten oder dem Premierminister loyal ergeben sind. Aufgrund der Eskalation zwischen beiden Lagern flohen rund 100.000 Personen.

Das A3M Global Monitoring-Team wünscht einen erfolgreichen und sicheren Start in das Jahr 2022!

Author

Philipp Knoll