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Global Monitoring: Die Woche

Auch im neuen Jahr ruht die Aufmerksamkeit des A3M Travel Security Teams auf den sicherheitsrelevanten Entwicklungen weltweit. Im Anschluss findet sich ein Überblick über ausgewählte Vorfälle der ersten Woche im Jahr 2022:

Südafrika: Brand in Parlamentsgebäude

Im bei Touristen beliebten Kapstadt brach am ersten Wochenende des Jahres im Parlamentsgebäude ein Brand aus. Der Brand beschädigte das teilweise aus Holz gefertigte Gebäude schwer. Nach Angaben der Feuerwehr stürzte das Dach des historischen Sitzungssaals der Nationalversammlung ein. Den Ermittlungen zufolge sind nicht ordnungsgemäß gewartete Brandschutzvorrichtungen für die Zerstörung des Gebäudes verantwortlich. Bereits im März letzten Jahres kam es im südafrikanischen Parlamentsgebäude zu einem Brand, damals wurden die Flammen jedoch schnell unter Kontrolle gebracht.

Kasachstan: Gewaltsame Unruhen

In Kasachstan kam es im Verlauf der Woche zu schweren Ausschreitungen in Almaty, der größten und wirtschaftlich wichtigsten Stadt des Landes. Den gewaltsamen Protesten waren Demonstrationen in der im Westen Kasachstans gelegenen Provinz Mangghystau vorausgegangen. Was als friedliche Demonstration gegen die Verdopplung der Flüssiggaspreise im energiereichen Binnenstaat in Zentralasien begann, verwandelte sich im Verlauf von zwei Tagen in einen Gewaltexzess von extremem Ausmaß. Die Behörden verhängten daraufhin einen landesweiten Ausnahmezustand und setzten das Militär gegen die Demonstrierenden ein. Die traurige Bilanz der Unruhen beläuft sich auf zahlreiche Todesfälle und tausende Verletzte. Auf Bitten der kasachischen Behörden entsandten mehrere Mitglieder der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS), darunter Russland und Armenien, militärische Einheiten zur Unterstützung der lokalen Sicherheitskräfte. 

Haiti: Anschlag auf den Premierminister

Anfang der Woche kam es in der haitianischen Hafenstadt Gonaïves am Rande einer geplanten Rede des Premierministers anlässlich des Unabhängigkeitstages zu Schusswechseln zwischen bewaffneten Kriminellen und staatlichen Sicherheitskräften. Den Berichten zufolge hatten die Kriminellen einen Anschlag auf den Premierminister geplant. Die Gruppe hatte den Ministerpräsidenten gewarnt, die Stadt nicht zu betreten. Bei dem Vorfall in Gonaïves wurden lokalen Quellen zufolge eine Person getötet und zwei weitere verletzt. Erst im Juli 2021 wurde der damalige Präsident Jovenel Moïse in seinem Privathaus ermordet. Das Attentat verschärfte die lang anhaltende politische Krise des Landes, das unter einer angespannten Sicherheitslage, geprägt durch Armut, Bandenkriminalität und Entführungen leidet. Die seit September verschobenen Präsidentschaftswahlen sind nun im ersten Halbjahr 2022 geplant.

Taiwan: Schweres Erdbeben

Am Montag erschütterte ein schweres Erdbeben der Magnitude 6.2 die Ostküste Taiwans. Das Epizentrum lag rund 65 Kilometer vor der Stadt Hualien entfernt in der Philippinensee in einer Tiefe von 28 Kilometern. Erdbeben dieser Stärke treten in Taiwan aufgrund geologischer Strukturen häufig auf. Vor der Ostküste der Insel schiebt sich die philippinische Kontinentalplatte unter die eurasische Kontinentalplatte. Diese Subduktionszone ist ursächlich für regelmäßige Erdbeben in Taiwan und birgt zudem die Gefahr von Seebeben, welche Tsunamiwellen hervorrufen können. Das Beben am Montag führte glücklicherweise nur zu kurzzeitigen Einschränkungen in der Stromversorgung und Verspätungen im Zugverkehr.

Ausblick: Africa-Cup in Kamerun

Am Sonntag beginnt in Kamerun unter strengen Sicherheitsvorkehrungen der Africa-Cup. Die angespannte Sicherheitslage im Land am Golf von Guinea überschattet jedoch das Großereignis. Im Norden des Landes in der Grenzregion zu den Nachbarländern Tschad und Nigeria kommt es immer wieder zu Angriffen durch radikalislamische Terroristen. Währenddessen schwelt in der Region Südwest weiterhin der seit langem anhaltende Konflikt zwischen einer anglophonen Minderheit und der frankophonen Gesellschaftsmehrheit. Akteure beider Konfliktregionen im Norden und Südwesten Kameruns haben bereits vor Beginn der Veranstaltung Aktionen während des Africa-Cups angekündigt.

Author

Philipp Knoll