Blog

Global Monitoring: Die Woche

Oase der Sicherheit

Die vergangene Woche begann mit einem Ende, dem Ende des Ausnahmezustandes in Ägypten. Am Montag bezeichnete der Präsident Ägypten als eine Oase der Sicherheit und Stabilität in der Region. Der Ausnahmezustand war 2017 am 10. April nach Terroranschlägen auf zwei Kirchen verhängt worden. Damals wurden etwa 50 Mitglieder der koptischen Minderheit in Ägypten getötet. Der Ausnahmezustand räumte Sicherheitskräften weitreichende Befugnisse ein. Viele Vorschriften bleiben in der Praxis auch nach dem Ende des Ausnahmezustands in Kraft.

Sudan kommt nicht zur Ruhe

Am Montagnachmittag putschte das Militär im Sudan und nahm den Premierminister fest. Der Ausnahmezustand wurde verhängt. Die Regierung und der Souveräne Rat, der den Übergang zur Demokratie leiten sollte, wurden aufgelöst. Was folgte waren landesweite Proteste dabei kamen in Khartum mehrere Demonstranten ums Leben, mehr als Hundert wurden verletzt. International wird der Putsch kritisiert und löst Besorgnis aus. Im Sudan wurden unterdessen für das Wochenende weitere Proteste angekündigt. Es sind Stimmen zu hören, die sagen, die Revolution, die 2019 begann, sei noch nicht zu Ende.

Mögliche Eskalation in der Ost-Ukraine

Nachdem in den vergangenen Tagen mehrere ukrainische Sicherheitskräfte durch Artilleriebeschuss der Separatisten verletzt oder getötet wurden, setzten die Sicherheitskräfte am Dienstag eine Drohne ein, um Artilleriestellungen anzugreifen. Experten interpretieren dies als den Beginn einer möglichen weiteren Eskalation des Konfliktes, da der Einsatz von Drohnen durch ein Abkommen zwischen den Konfliktparteien untersagt ist. Wie sich die Lage in der Krisenregion in naher Zukunft entwickeln wird, ist aktuell noch nicht vorherzusehen.

Protestzug gegen französische Satire

In Pakistan kam es diese Woche durch Proteste der verbotenen, islamistischen Partei Tehrik-e-Labaik Pakistan (TLP) zu starken Einschränkungen. Am Mittwoch eskalierten die Proteste nördlich von Lahore. Die Demonstranten setzten Schusswaffen gegen Sicherheitskräfte ein und töteten mehrere von ihnen. Zugleich sollen dutzende Personen verletzt worden sein. Die pakistanische Regierung reagierte mit drastischen Maßnahmen. Die TLP gilt nun nicht mehr bloß als verbotene Partei sondern wird als militante Organisation eingestuft. Der Protestmarsch, der sich gegen die weltberühmten Mohammed-Karikaturen der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo richtet und gleichzeitig die Freilassung des Anführers der TLP fordert, soll nicht wie geplant bis Islamabad führen dürfen, sondern soll spätestens in der Stadt Jhelam aufgehalten werden. Außerdem wurde festgelegt, dass die Marschroute entlang der Grand Trunk Road führen müsse.

Medicane trifft auf Sizilien

Stürmisch ging die Woche zu Ende: Am Freitag traf ein Medicane auf Sizilien. Ein Medicane (Mediterranean hurricane) ist ein seltenes tropensturm-ähnliches Sturmtief im Mittelmeerraum, der Winde von über 100 km/h und fünf-meter hohe Wellen mit sich bringt. Mindestens zwei Personen kamen bereits bei Überschwemmungen in den letzten Tagen ums Leben. Bereits am Mittwoch hatte die italienische Katastrophenschutzbehörde aufgrund der Unwetter in Sizilien und Kalabrien die höchste Unwetter-Warnstufe ausgegeben. Schulen und nicht-essenzielle Geschäfte wurden geschlossen. Der Medicane soll die Region am Samstag bzw. Sonntag verlassen. Meteorologen zufolge handelt es sich dabei um ein außergewöhnliches noch nie da gewesenes Phänomen in der Region. Als Folge des Klimawandels wird der Mittelmeerraum in Zukunft häufiger von Unwettern dieser Art getroffen werden.

Am Wochenende sind die Augen der Welt auf Rom gerichtet. Dort findet der G20-Gipfel statt. Alle die sich schon in den Startlöchern befinden, dürften sich auf den kommenden Montag freuen. Dann öffnet Thailand seine Grenzen für vollständig geimpfte Touristen.

Author

Dominik Manal