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Global Monitoring: Die Woche

Tödliche Zusammenstöße in Indien

In Indien kam es am Sonntag zu einer gewaltsamen Eskalation der anhaltenden Bauernproteste. Im Bezirk Lakhimpur Kheri im Bundesstaat Uttar Pradesh wurden mindestens acht Personen getötet, als ein Auto bei einer Protestveranstaltung in eine Menschenmenge raste. Bei vier der Todesopfer soll es sich um protestierende Bauern gehandelt haben, bei den restlichen Toten soll es sich um Fahrzeuginsassen handeln, die nach dem Unfall gelyncht worden sein sollen. Im Anschluss an den Vorfall wurde der mobile Internetzugang im Bundesstaat eingeschränkt, Versammlungen verboten und mehrere Oppositionsführer im Zusammenhang mit den Demonstrationen festgenommen. Infolge dieses Vorfalls ist mit einer Intensivierung der Bauernproteste in Indien zu rechnen. Anlass der seit einem knappen Jahr anhaltenden Proteste der Landwirte ist die Liberalisierung des indischen Agrarmarktes.

Flugzeugabsturz in Norditalien

Am vergangenen Sonntag ereignete sich nahe der norditalienischen Großstadt Mailand ein Flugzeugabsturz. Die Maschine des Typs Pilatus P-12 war vom Flughafen Mailand aus gestartet und befand sich auf dem Weg nach Oblia auf der Mittelmeerinsel Sardinien. Wenige Minuten nach dem Start stürzte die einmotorige Maschine in ein leerstehendes Bürogebäude in einem Industriegebiet in San Donato Milanese. Alle acht Passagiere, darunter ein bekannter rumänischer Unternehmer, kamen beim Absturz der Maschine ums Leben.

Ölteppich bedroht kalifornische Küstengebiete

Zum Wochenbeginn wurden die bei Wassersportlern und Touristen beliebten Strände Huntington und Laguna Beach im Orange County an der südkalifornischen Pazifikküste aufgrund eines Ölteppich für Besucher gesperrt. Am Dienstag rief der Gouverneur des Bundesstaates den Notstand aus. Seither versuchen Einsatzkräfte der Küstenwache und der Feuerwehr den Ölteppich mit schwimmenden Barrieren einzudämmen und bedrohte Feuchtgebiete vor weiterer Verschmutzung zu schützen. Ursprung des Rohöls ist eine defekte Pipeline, die eine Bohrinsel vor der Küste mit einer Raffinerie auf dem Festland verbindet. Ursache der Lecks ist möglicherweise ein nicht sachgemäß gelichteter Schiffsanker. Der Vorfall gilt als eine der größten Umweltverschmutzungen in den Vereinigten Staaten seit der Deepwater Horizon Katastrophe im Jahr 2011.

Eskalation der Kämpfe in Myanmar

Trotz schwindender internationaler Aufmerksamkeit, steigt der Blutzoll des Bürgerkriegs in Myanmar stetig weiter an. Seit dem Militärputsch im Frühjahr 2021 und der blutigen Niederschlagung der landesweiten Anti-Putsch-Demonstrationen haben sich die seit langem schwärenden bewaffneten Konflikte im Land noch einmal erheblich verschärft. Allein am Montag wurden bei einer Reihe von Anschlägen und Angriffen auf Einrichtungen der Sicherheitskräfte etwa 100 Regierungskräfte getötet. Schwerpunkt der Angriffe, die durch lokale Separatisten durchgeführt werden, waren die Regionen Magwe, Sagaing und Taninthari. Ziel der Angriffe waren Militärkonvois, Stützpunkte und von den myanmarischen Sicherheitskräften betriebene Unternehmen. Auch im weiteren Verlauf der Woche kam es zu Angriffen von Rebellengruppen. So wurden am Dienstag in der Gangaw Township in der Region Magwe, bei einem Angriff durch Separatisten auf einen Militärkonvoi, mehr als 40 Sicherheitskräfte getötet und 30 weitere verletzt. Zudem wurden mehrere Fahrzeuge des Militärs durch Minen zerstört. Ein weiterer Angriff ereignete sich auf dem Hangaw-Kale Highway, bei dem es ebenfalls zu Opfern unter Regierungskräften kam und zahlreiche Fahrzeuge zerstört wurden. Mehr als acht Monate nach dem Militärputsch ist ein Ende des Konflikts auch weiterhin nicht in Sicht.

Erdbeben im Südwesten Pakistans

Am Donnerstag kam es im Südwesten Pakistans zu einem Erdbeben der Magnitude 5.9 auf der Richterskala. Dadurch wurden mindestens 20 Personen in der Provinz Belutschistan getötet und hunderte weitere verletzt. Viele der Opfer wurden durch einstürzende Gebäude oder herabfallende Trümmerteile getötet. Am stärksten vom Beben betroffen war der Bezirk Harnai, dort wurden mehrere Bergarbeiter in einer Kohlemine eingeschlossen. Das Erdbeben führte außerdem zu Stromausfällen und war noch in der rund 170 Kilometer westlich von Harnai liegenden Provinzhauptstadt Quetta zu spüren.

Ausblick Wochenende

Am kommenden Wochenende kommt es zu einer Großdemonstration von Klimaaktivisten in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Forderungen der Aktivisten sind unter anderem strengere Umweltauflagen und mehr Engagement bei der Umsetzung bereits gesetzter Klimaziele. Die Veranstalter erwarten bis zum 50.000 Teilnehmer.

Author

Philipp Knoll