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Global Monitoring: Die Woche

Amoklauf Norwegen

Aus Norwegen erreichten uns diese Woche beunruhigende Nachrichten, die nicht nur in unserem Team sofort Erinnerungen an den rechtsextremen Anschlag von Utøya 2011 weckten. Um 18:13 Uhr am Mittwochabend gingen bei der Polizei der norwegischen Kleinstadt Kongsberg mehrere Notrufe ein. Ein mit einem Bogen bewaffneter Mann griff mehrere Personen im Stadtzentrum an. Obwohl die Einsatzkräfte schnell reagiert und den Täter bereits 30 Minuten später festnehmen konnten, wurden bei dem Angriff mindestens fünf Personen getötet und drei weitere Personen verletzt. Schnell kamen Spekulationen zu einem möglicherweise terroristischen Tatmotiv auf und die Polizei bestätigte Ermittlungen in diese Richtung. Der Täter ist laut offiziellen Angaben ein zum Islam konvertierter Däne, der in Kongsberg lebte.

Versorgungslage im Libanon spitzt sich weiter zu

Am Samstag kam es erneut zu Stromausfällen in weiten Teilen des Libanons, nachdem den beiden größten Kraftwerken des Landes der Brennstoff ausgegangen war. Schon seit Monaten ist die Versorgung mit Elektrizität auf wenige Stunden beschränkt, aber der Vorfall am Samstag war bereits der zweite vollständige Ausfall der Stromversorgung im Libanon allein in diesem Monat. Obwohl die Stromversorgung am Sonntag zumindest temporär wiederhergestellt werden konnte, steht das Land vor dem vollständigen Zusammenbruch. Seit Monaten spitzt sich die Versorgungskrise im Libanon immer weiter zu und nicht einmal mehr die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, Trinkwasser oder Medikamenten kann verlässlich sichergestellt werden. Zudem kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, wie zuletzt bei einem Feuergefecht am Rande einer Veranstaltung der Hisbollah-Miliz am Donnerstag, bei dem mindestens 6 Personen getötet und Dutzende verletzt wurden. Inzwischen lässt sich die Lage im Libanon wohl nur noch als Staatskollaps im Zeitlupentempo beschreiben – mit wenig Aussicht auf Besserung.

Ausnahmezustand in Südchile

Als Reaktion auf eine anhaltende Welle der Gewalt im Süden des Landes rief die chilenische Regierung für die Provinzen Arauco, Bíobío, Cautín und Malleco einen zweiwöchigen Ausnahmezustand aus. Unter diesem Ausnahmezustand darf das Militär zur Unterstützung lokaler Sicherheitskräfte eingesetzt werden. In der Region kam es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Brandanschlägen. Es wird vermutet, dass die Angriffe durch radikale Gruppen des indigenen Volkes der Mapuche verübt werden, die seit Jahren für eine Rückgabe von Ländereien kämpfen. Zudem kommt es regelmäßig zu Raubüberfällen auf Lastwagenfahrer.

Brand in Geisterhaus

In der Donnerstagnacht kam es in der Stadt Kaohsiung im Südwesten Taiwans zu einem Großbrand in einem Hochhaus, bei dem Dutzende getötet oder verletzt wurden. Etwa 150 Feuerwehrleute hatten mehrere Stunden gebraucht, um den Brand unter Kontrolle zu bringen, bei dem große Teile des 13-stöckigen Wohn- und Geschäftshaus zerstört wurden. Mindestens 46 Personen kamen in den Flammen ums Leben und mehr als 41 weitere wurden verletzt. Die Opferzahlen sind auch deshalb so hoch, weil viele der Bewohner des Hauses Senioren waren. Aufgrund der vielen leerstehenden Geschäfte und Restaurants in den unteren Stockwerken ist das Gebäude auch unter dem makabren Namen „Geisterhaus“ bekannt. 

Vulkan auf La Palma kommt nicht zur Ruhe

Am Dienstag mussten erneut mindestens 700 Personen wegen neuer Lavaströme auf der kanarischen Insel La Palma aus der Ortschaft La Laguna evakuiert werden. Schon seit Wochen kommt es auf der Insel immer wieder zu Evakuierungen, Ausgangssperren und Einschränkungen des Flugverkehrs durch Lavaströme, giftige Gase und Vulkanasche. Seit dem ersten Ausbruch im September mussten ungefähr 7.000 Menschen evakuiert werden, mehr als 1.400 Gebäude wurden zerstört und mehr als 600 Hektar Land mit Lava bedeckt. Experten gehen aktuell davon aus, dass der Ausbruch noch Wochen oder Monate anhalten könnte.

RKI aktualisiert Liste der weltweiten Risikogebiete

Das Robert Koch Institut (RKI) hat am Freitag wieder die Liste der weltweiten Risikogebiete aktualisiert. Gabun sowie São Tomé und Príncipe wurden als Hochrisikogebiet eingestuft. Algerien, Fidschi, Marokko, Sri Lanka und Tunesien sind nicht mehr als Risikogebiet eingestuft. Ab Sonntag (17.10.) gelten damit für Reisende aus diesen Ländern und Regionen geänderte Einreisebeschränkungen in Deutschland, für Details siehe hier.

Author

Michael Trinkwalder