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La Palma: Vulkanausbruch an der Cumbre Vieja

Was sich bereits seit Mitte September angekündigt hatte, ist nun am Wochenende eingetreten: Auf der Kanareninsel La Palma ist erstmals seit 50 Jahren wieder ein Vulkan ausgebrochen. Von der Bergkette Cumbre Vieja aus wälzen sich glühende Lavaströme dem Meer entgegen.

Bereits am 16. September teilten die Behörden mit, dass ein Ausbruch an der Cumbre Vieja (dt. „Alter Höhenrücken“) kurz bevorstehen könnte. Mehr als 4.200 Erdstöße waren bis dahin registriert worden, denn unter der Oberfläche der Vulkaninsel brodelte es schon seit längerem. Am Donnerstag wurde für La Palma die Warnstufe Gelb ausgegeben. Die Einwohner im Süden der Insel, auf der etwa 83.000 Menschen leben, sollten sich für mögliche Evakuierungen bereithalten. Tatsächlich wurden mit zunehmender Vulkanaktivität dutzende Menschen in Sicherheit gebracht, zunächst nur Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Am Sonntag (20. September) meldeten Augenzeugen schließlich eine große Explosion in der Gemeinde El Paso: Der Vulkan war ausgebrochen, Rauchwolken stiegen hoch in die Luft auf. Insgesamt wurden seitdem knapp 6.000 Menschen evakuiert, denn mittlerweile wälzt sich glühend heiße Lava den Berg hinab: Der Strom bewegt sich in Richtung des Meeres, meterdick und bis zu 1.000 Grad heiß. Am Mittwoch (22. September) waren bereits mehr 200 Gebäude, die der Naturgewalt im Weg standen, als zerstört gemeldet worden. Das flüssige Gestein dringt aus neun Schloten der Vulkankette aus, kommt im Moment jedoch nur langsam voran. Wann mit einem Aufeinandertreffen der Lava und dem kühlen Atlantik-Wasser zu rechnen sein wird ist momentan unklar.

Ministerpräsident Pedro Sánchez ist bereits auf die Insel gereist und hat den Betroffenen unbürokratische Hilfe zugesagt. La Palma zählt, anders als ihre Nachbarinseln Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote oder Teneriffa, nicht zu den klassischen Tourismus-Destinationen. Dennoch hat das Global Monitoring von A3M den Vulkanausbruch natürlich genauestens im Blick und verwendet dafür u.a. Quellen wie die European Organisation for the Safety of Air Navigation (EUROCONTROL). Hier gibt es eine erste Entwarnung für Flugreisende: Da der Rauch von der Cumbre Vieja nach Westen abzieht, war der Flugverkehr auf La Palma bisher zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt. Es ist allerdings schwer vorauszusagen, wie lange die Eruptionen anhalten werden. Experten zufolge kann ein Vulkan über Monate aktiv sein.

Unsere aktuellen Hinweise zu diesem Ereignis können Sie hier verfolgen.

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Thorsten Muth

Comments (2)

  1. Global Monitoring: Die Woche - A3M Global Monitoring
    2021-09-24

    […] Es hatte sich schon letzte Woche durch eine Serie von Erdbeben angekündigt: Am Sonntag kam es zu einem Ausbruch an der Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma aus. Unser Experte Thorsten Muth berichtete bereits ausführlich über den Vulkanausbruch. […]

  2. Global Monitoring: Die Woche - A3M Global Monitoring
    2023-02-10

    […] weiteren Pfad, was zusätzliche Zerstörungen bedeuten könnte. Über den Beginn des Ausbruchs berichtete bereits Thorsten […]

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