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Global Monitoring: Die Woche

Am vergangenen Sonntag (05.09.) waren in Conakry, der Hauptstadt der ehemals französischen Kolonie Guinea, die im Jahr 1958 ihre Unabhängigkeit erlangte, Schüsse zu hören. Angehörige einer Spezialeinheit des Militärs griffen am Sonntagmorgen (05.09., Ortszeit) den Präsidentenpalast im Stadtteil Kaloum der Hauptstadt Conakry an. Im weiteren Verlauf des Tages verkündeten die Putschisten im staatlichen Fernsehen die Aussetzung der Verfassung und Absetzung der Regierung unter Präsident Alpha Condé. Der am Sonntag inhaftierte Präsident Condé war der erste demokratisch gewählte Präsident des Landes. Mit der Machtübernahme durch das Militär in Guinea folgt das westafrikanische Land dem in der Region seit einem Jahr anhaltenden Trend antidemokratischer Entwicklungen, denn auch im Tschad und in Mali wurden die Regierungen mit Gewalt abgelöst.

In der Nacht auf Mittwoch (07./08.09.) erschütterte ein schweres Erdbeben der Stärke 7.0 die Küstenstadt Acapulco im südlichen Bundesstaat Guerrero an der Westküste Mexikos. Um kurz vor 21:00 Uhr (Ortszeit) ereignete sich das Beben, dessen Epizentrum rund 11 Kilometer südwestlich des bei Touristen beliebten Urlaubsziels lag und noch in der 300 Kilometer entfernten Hauptstadt Mexiko City zu spüren war. Aufgrund der Stärke des Bebens wurde für einen 300 Kilometer langen Küstenstreifen der mexikanischen Pazifikküste eine Tsunamiwarnung ausgegeben. Glücklicherweise kam es aufgrund des Bebens nur zu vergleichsweise geringen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Auch die mit 48 Zentimetern relativ kleine Tsunamiwelle richtete keine größeren Schäden an. Lediglich in der Gemeinde Coyuca de Benitez wurde eine Person durch herabfallende Trümmerteile getötet.

Starke Monsunregenfälle führten in den indischen Bundesstaaten Assam, Bihar und weiteren Landesteilen zu schweren Überschwemmungen. Die im Himalaya entspringenden Flüsse Ganges, Kosi, Bhagmati, Gandak, Ghagra, Brahmaputra und Mahananda überfluteten rund 950 Ortschaften entlang ihrer Flussläufe und zwangen knapp eine halbe Million Menschen ihre Unterkünfte zu verlassen. Auch der für seine wilde Natur und Artenvielfalt bekannte Kaziranga National Park wurde überflutet. Damit sich die dort von den Wassermassen bedrohten Tiere in Sicherheit bringen konnten, wurde zeitweise der Nationale Highway 715 für den Verkehr gesperrt. Bisher verloren über 600 Personen ihr Leben in den schwersten Überflutungen seit Jahren.

Am Mittwoch (08.09.) ereignete sich nahe der Stadt Nimati Ghat im indischen Bundesstaat Assam eine weitere Tragödie, als eine Passagierfähre mit einem Schiff kollidierte und in den Fluten des Brahmaputra sank. Dutzende Passagiere wurden von der starken Strömung des Flusses mitgerissen, durch das beherzte Eingreifen der Rettungskräfte konnten jedoch bis Mittwochabend (08.09., Ortszeit) über 40 über Bord gegangene Passagiere gerettet werden.

Aktuell bleibt auch das Thema Reisen in Zeiten von Corona. Immer mehr europäische Länder, unter anderem Italien, Bulgarien, Dänemark, Schweden, die Niederlande und Norwegen verschärfen derzeit auf Empfehlung der Europäischen Union wieder ihre Einreisebestimmungen für Reisende aus den USA. Grund hierfür sind rapide steigende Infektionszahlen in den einzelnen US-Bundesstaaten und eine weithin stagnierende Impfkampagne. Damit gelten wohl bald wieder weitgehende Einreisesperren auf beiden Seiten des Atlantiks. Das EU-Einreiseverbot für amerikanische Reisende war erst im Juni aufgehoben worden, umgekehrt können Reisende aus der Europäischen Union bereits seit mehr als 18 Monaten nicht mehr in die USA einreisen. 

Ein Waldbrand sorgte am Donnerstag (09.09.) für Evakuierungen von knapp eintausend Personen in Estepona in der Provinz Malaga in Spanien. Ob ausländische Urlauber unter den Evakuierten waren, wurde nicht berichtet. Die Gegend ist beliebt bei britischen Touristen. Behörden gehen davon aus, dass der Brand absichtlich gelegt wurde.

Auf den Philippinen bereiteten sich Behörden und die Bevölkerung auf das Eintreffen von gleich zwei Taifunen vor. Am Dienstag (07.09.) zog Taifun Conson mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometer pro Stunde über die Provinzen Samar und Masbate hinweg, sorgte für Stromausfälle und Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur und kostete mehreren Personen das Leben. Ausläufer des Supertaifun Chanthu werden voraussichtlich am Freitag (10.09.) auf den nördlichen Teil der Hauptinsel Luzon treffen, bevor er weiter Richtung Taiwan ziehen wird. In Taiwan wird Taifun Chanthu voraussichtlich im Laufe des Samstags (11.09.) mit maximalen Windgeschwindigkeiten von bis zum 241 km/h auf Land treffen, auch dort bereiten sich Behörden und Bevölkerung auf das Eintreffen des Supertaifun vor.

In Lateinamerika finden Feierlichkeiten zum Jubiläum der Unabhängigkeit von Spanien statt, die sich kommende Woche zum zweihundertsten Mal jährt. In Israel wird der jüdische Feiertag Jom Kippur begangen.

Author

Philipp Knoll