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Global Monitoring: Die Woche

In der Vergangenen Woche musste das Team neben Krisenherden vor allem Brandherde im Blick behalten. Im östlichen Mittelmeer und auf dem Balkan bedrohen teils immer noch Waldbrände die Bevölkerung und vor allem auch den Tourismus. Der Jahrestag der Explosion im Hafen von Beirut war der Anlass für Proteste.

Die Brände, die vergangene Woche in der Türkei ausgebrochen waren wüteten am Ende dieser Woche immer noch. Die Flammen verschlungen weite Landstriche, Wälder und Felder wurden zerstört. Auch Tourismusgebiete wurden nicht verschont. So mussten beispielsweise im Ferienort Turunc in Mamaris wurden Touristen per Boot evakuiert werden. Daneben sind die Regionen Antalya, Bodrum und Milas betroffen. Zahlreiche Personen kamen ums Leben. Während die Ursachen für die Katastrophe vielfältig sein dürften, identifizierte der türkische President die Terrororganisation PKK als Schuldigen. Diese habe den Befehl gegeben, die Wälder abzubrennen. Das Auswärtige Amt riet für die betroffenen Regionen zur Vorsicht.

Auch Griechenland wird von verheerenden Waldbränden heimgesucht. Am Freitag betrafen die Brände die Vororte von Athen. Hunderte mussten fliehen. In der griechischen Hauptstadt wurde vor gefährlicher Luftverschmutzung gewarnt. In der Region Attika kommt es immer wieder zu Stromabschaltungen, um das Netz nicht zu überlasten.

Beide Staaten, die ein sehr angespanntes Verhältnis zueinander pflegen, haben sich bereit erklärt sich gegenseitig zu helfen. Allerdings soll dies erst geschehen, wenn die Brände im eigenen Land unter Kontrolle gebracht wurden.

Am Mittwoch haben Tausende in der libanesischen Hauptstadt Beirut den Jahrestag der großen Explosion begangen, die vor genau einem Jahr ein Loch in den Hafen gerissen hatte. Die Proteste blieben zunächst friedlich, rund um das Parlamentsgebäude kam es jedoch zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Der Frust sitzt tief bei den Libanesinnen und Libanesen. Als am 4. August 2020 inmitten der erst an Fahrt aufnehmenden Corona-Pandemie ganze 2.750 Tonnen unsachgemäß gelagerten Ammoniumnitrats in die Luft flogen, gingen die Videos und Bilder auf Social Media um die Welt. Mindestens 207 Menschen wurden getötet, mehr als 300.000 Menschen mussten zumindest kurzzeitig ihre Wohnungen verlassen. Tausende wurden obdachlos. Der völlig zerstörte Hafen setzte der ohnehin desaströsen wirtschaftlichen Lage im Libanon die Krone auf. Selbst Lebensmittel drohten nun kurzzeitig knapp zu werden. Die Brotpreise stiegen zuletzt im Juni zum fünften Mal innerhalb eines Jahres. Bereits im Oktober 2019 war es wegen der politischen Dauerkrise, der Korruption und der Not der Menschen im Libanon zu landesweiten Protesten gekommen. Geändert hat sich seither nicht allzu viel. Die Wirtschaft des Landes liegt nach wie vor am Boden. Auch am 4. August 2021 forderten tausende Menschen erneut eine Revolution, auch weil aus den Versäumnissen, die zur größten Katastrophe des Libanon zu Friedenszeiten geführt hatten, bisher zu wenige Konsequenzen gezogen worden sind.

Auch am Mittwoch erreichten uns tragische Neuigkeiten aus dem weltgrößten Titanic-Museum in Pigeon Forge, Tennessee: Beim Einsturz einer Eisberg-Wand im Museumskomplex wurden mindestens drei Personen verletzt – genau 109 Jahre, 3 Monat und 20 Tage nach dem Untergang der RMS Titanic. Die Ursache für das jüngere der beiden Unglücke ist noch unklar.

Am Donnerstag wurde eine schweizerische Touristin in Wichit auf Phuket an einem beliebten Badestrand tot aufgefunden. Es wird davon ausgegangen, dass die Frau ermordet wurde. Die Touristin war im Rahmen des „Sandbox“-Programms auf die Insel gereist. Bei diesem Programm ist es vollständig geimpften Touristen aus knapp 70 Ländern möglich, ohne die sonst übliche zweiwöchige Quarantäne in das Touristengebiet einzureisen. Seit 01.07. sind mehr als 16.000 Reisende mit dem Programm nach Phuket gereist. Vor der Pandemie machte der Tourismus ein Fünftel der Wirtschaft Thailands aus.

Author

Dominik Manal