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Global Monitoring: Die Woche

Ungewöhnlicherweise war es in dieser Woche Europa, das mit Meldungen über Tod und Zerstörungen rund um den Globus Schlagzeilen machte. In der letzten Woche sahen sich viele West- und Zentraleuropäer mit Bildern konfrontiert, die man sonst so nur aus den Nachrichten kennt: Sintflutartige, tagelang anhaltende Unwetter, ganze Ortschaften, die von den tobenden Wassermassen einfach hinweg gerissen wurden, verwüstete Landstriche sowie Hunderte von Toten, Verletzten und Vermissten. Allein in Deutschland kam es zu mehr als 130 Toten und unzähligen Verletzten, besonders schwer betroffen waren dabei die beiden westlichen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. In Belgien starben ebenfalls mehr als 20 Menschen, aber auch die Niederlande, Luxemburg und die Schweiz waren von den Unwettern unterschiedlich stark betroffen. Die Folgen dieser historischen Umweltkatastrophe können schon zum jetzigen Zeitpunkt nur als verheerend beschrieben werden, Zehntausende mussten zeitweise evakuiert werden, es kam zu großflächigen Stromausfällen, Trinkwasserverunreinigungen sowie massiven Verkehrsstörungen und vereinzelt sogar zu Plünderungen. Nach einigen Angaben werden noch Hunderte vermisst und es ist zu erwarten, dass die Zahl der Opfer noch deutlich ansteigen dürfte. Abgesehen von den unzähligen menschlichen Tragödien entstand ein wirtschaftlicher Milliardenschaden, der noch nicht einmal annähernd abschätzbar ist. Doch auch jetzt ist die Gefahr noch nicht gebannt, da nicht vor Ende der Woche mit einer deutlichen Entspannung der historischen Hochwasserlage gerechnet wird.

In Südafrika kommt es derzeit landesweit zu massiven gewaltsamen Ausschreitungen. Was am Freitag (09.07) in der Provinz KwaZulu-Natal als friedlicher Protest gegen das Gefängnis-Urteil für den ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma begann, eskalierte im Laufe dieser Woche zu den schlimmsten Ausschreitungen, die das von Krisen geplagte Land seit Jahren gesehen hat. Es kommt in mehreren Provinzen zu schweren Plünderungen, der weitgehenden Einstellung des öffentlichen Verkehrs und in der Folge regionalen Versorgungsschwierigkeiten. Im Rahmen der Ausschreitungen kommt es ebenfalls zu gezielten Übergriffen auf ausländische und vor allem somalische Geschäfte und Staatsbürger. Um den teils bürgerkriegsähnlichen Zuständen Herr zu werden, wird das Militär in den Unruheprovinzen eingesetzt, aber vermehrt sind auch Bürgerwehren in den Krisengebieten aktiv. Bisher sind deutlich mehr als 200 Personen bei den Ausschreitungen ums Leben gekommen und Tausende wurden verhaftet, Tendenz steigend. Regierungsangaben vom Freitag (16.07.) zufolge soll sich die Situation allerdings langsam beruhigen. 

Am Horn von Afrika kommt die äthiopische Bürgerkriegsprovinz Tigray weiterhin nicht zur Ruhe: In der letzte Woche gelang es den als Tigray Defence Forces (TDF) bekannten Rebellen, große Teile Tigrays inklusive der Hauptstadt Mek’ele von den äthiopischen Regierungstruppen zurückzuerobern. In dieser Woche machten die TDF-Rebellen weitere Gebietsgewinne im Süden und Westen Tigrays. Aufgrund der anhaltenden Kampfhandlungen und der Unterbrechung von Nachschubrouten spitzt sich die Versorgungslage in der Region gefährlich zu und es häufen sich Anzeichen, die auf eine Ausweitung des Konflikts hindeuten. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt sind Hunderttausende in der Region von einer Hungersnot betroffen. 

In Pakistan kam es zu einem schweren Anschlag auf ein Projekt der chinesischen Belt and Road Initiative, die in Deutschland auch als Seidenstraßen-Initiative bekannt ist. Am Mittwoch (14.07.) wurden mindestens 13 Personen, darunter neun chinesische Staatsangehörige, bei einem mutmaßlichen Bombenanschlag auf einen Bus getötet, der zu einem Staudammprojekt im Bezirk Upper Kohistan in der Unruheprovinz Khyber Pakhtunkhwa unterwegs war. Während die Explosion von der chinesischen Regierung als terroristischer Anschlag behandelt wird, kam es von offiziellen Stellen in Pakistan zunächst zu widersprüchlichen Meldungen.

Abgesehen von den schweren Unwettern war die vergangene Woche in Europa auch von einigen abrupten Corona-Regeländerungen gekennzeichnet. Sowohl in Slowenien als auch in Malta wurden kontroverse neue Einreisebeschränkungen nur wenige Stunden vor ihrem eigentlichen Inkrafttreten schon wieder aufgehoben. In Malta wurde ein Einreiseverbot für ungeimpfte Reisende gestrichen und in Slowenien gelten die strengeren neuen Einreisebestimmungen nun doch nicht für Transitreisende. In der Slowakei hingegen setzte das Verfassungsgericht die seit kurzem deutlich verschärften Einreisebeschränkungen außer Kraft. Die Freude für Reisende mit Ziel Slowakei währte aber nur kurz, da sich die Landesregierung eines formaljuristischen Tricks bediente um die strengeren Einreisebeschränkungen weiterhin anwenden zu können.

Diese eher kuriosen Episoden unterstreichen jedoch wieder einmal den Mehrwert, den A3M für Reisende bietet. Während viele Reisewillige an der Regulierungswut nationaler Behörden zu verzweifeln drohen, haben A3M-Kunden die neuesten Entwicklungen und aktuellen Einreiseauflagen immer im Blick – überall auf der Welt.

Author

Michael Trinkwalder