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Global Monitoring: Die Woche

Während die Touristik in Anbetracht von Grenz- und Hotelöffnungen langsam wieder Morgenluft schnuppern kann begleiteten uns diese Woche neben dem schon fast gewohnten Wahnsinn der Pandemie sowohl ungewöhnliche als auch scheinbar alltäglich gewordene Ereignisse aus aller Welt. Im Folgenden ein paar Schlaglichter:

Der Osten der Demokratischen Republik Kongo kommt nicht zur Ruhe. Bereits Anfang Mai hatte Präsident Tshisekedi den Belagerungszustand über Nord-Kivu und Ituri verhängt und damit dem Militär weitreichende Befugnisse eingeräumt. Die Angriffe jedoch, die zumeist der ursprünglich ugandischen Rebellengruppe Allied Democratic Forces (ADF) zugeordnet werden, nehmen nicht ab. In der Nacht von Sonntag auf Montag kam es in den Ortschaften Boga und Tchabi in Ituri zu Massakern in Flüchtlingslagern. Nach aktuellem Kenntnisstand wurden mindestens 57 Personen getötet, mindestens 25 entführt und weite Teile der Infrastruktur der Lager zerstört.

Im Westen des afrikanischen Kontinents begann das senegalesische Militär unterdessen eine großangelegte Sicherheitsoperation gegen die Mouvement des forces démocratiques de la Casamance, eine lokale Separatistengruppe, die bereits seit den frühen 80er-Jahren besteht und eigentlich 2004 einen Friedensvertrag mit der Nationalregierung geschlossen hatte. Einzelne Splittergruppen, die sich weigern, den Friedensvertrag anzuerkennen, sind jedoch weiterhin in Unruhen im Senegal und benachbarten Ländern involviert. Wenig ist bisher von dem aktuellen Militäreinsatz bekannt. Es wird jedoch von intensiven Kampfhandlungen berichtet.

Auf der anderen Seite des Atlantiks wird der brasilianische Bundesstaat Amazonas von schweren Hochwassern geplagt, die möglicherweise Rekordpegelstände erreichen könnten. Von den 62 Gemeinden des Bundesstaates sind 60 von den Hochwassern betroffen und insbesondere die Regenwaldmetropole Manaus leidet unter Überschwemmungen. Nach aktuellen Schätzungen sind 450.000 Personen direkt betroffen und viele Siedlungen mussten evakuiert werden.

Ereignisse der vergangenen Woche in Frankreich zeigten uns wie auch während des vermeintlich ruhigen Alltags auf dem Land Risiken auftreten können. In gleich zwei französischen Ortschaften kam es am Sonntag und Dienstag zu Schießereien zwischen Einzeltätern und Sicherheitskräften. In der aquitanischen Ortschaft Lardin-Saint-Lazare eröffnete ein Tatverdächtiger das Feuer auf Sicherheitskräfte, die wegen eines Falls von häuslicher Gewalt in den Ort gerufen wurden. Der Mann konnte zunächst entkommen und lieferte sich in den folgenden Stunden regelmäßig Schusswechsel mit der Polizei, bis er am Montag festgenommen werden konnte. Am Rand der französischen Alpen verschanzte sich ein Krimineller in der Ortschaft Saint-Étienne-Le-Laus, was dazu führte, dass 50 Sicherheitskräfte in das 300-Seelen-Dorf ausrückten. Die Verhandlungen zu seiner Aufgabe scheiterten jedoch und als der Täter erneut aggressiv wurde, wurde er von den Sicherheitskräften getötet.

Author

Sebastian Manstetten