Global Monitoring: Die Woche
In dieser Woche wurden die USA erneut von einem schweren Hurrikane heimgesucht. Ida traf am Sonntag (29.08.) als Hurrikane der Kategorie 4, mit Windgeschwindigkeiten von etwa 230 km/h, im Bundesstaat Louisiana auf Land. Mehr als eine Millionen Menschen waren tagelang ohne Elektrizität, und in New Orleans brach die Stromversorgung sogar fast vollständig zusammen. Ebenso waren mehr als 440.000 Menschen in Louisiana ohne Zugang zu sauberem Leitungswasser. Der Hurrikane kehrte sogar zeitweise die Fließrichtung des Mississippi um, was ein extrem ungewöhnliches Phänomen darstellt. Seit dem verheerenden Durchzug von Hurrikane Katrina vor genau 16 Jahren, war Ida der stärkste Sturm, der auf den Bundesstaat Louisiana getroffen ist. Laut Einschätzung der Vereinten Nationen könnte es sich um die teuerste Naturkatastrophe seit Beginn der Aufzeichnung handeln. Allerdings konnten durch die umfangreichen Vorbeugungsmaßnahmen, die seit Hurrikane Katrina ergriffen wurden, größere Opferzahlen in Louisiana verhindert werden. Bisher sind aus dem ganzen Bundesstaat erst sechs Todesopfer gemeldet worden. Obwohl sich der Sturm in seinem weiteren Verlauf Richtung Ostküste stark abgeschwächte kam es durch Sturzfluten und Tornados trotzdem zu Dutzenden von Todesopfern vor allem in New Jersey und New York.
Mit dem Abzug der letzten US-Truppen am Montag (30.08.) beendeten die USA, nach fast 20 Jahren das Kapitel Afghanistan. Begleitet wurden die letzten Tage des Abzugs von mehreren IS-Raketenangriffen und der konstanten Gefahr von weiteren Terroranschlägen. Zurück blieben am Kabuler Flughafen mehr als 70 Flugzeuge und Hubschrauber, die zuvor funktionsunfähig gemacht worden waren. Ein Flugzeugfriedhof war aber nicht das Einzige, was von den internationalen Truppen zurückgelassen wurde. Zwar wurden im Rahmen der Kabuler Luftbrücke mehr als 120.000 Menschen aus Afghanistan evakuiert, aber es sitzen wohl noch immer Tausende von westlichen Staatsbürgern in Afghanistan fest, unter anderem auch etwa 400 Deutsche. Noch hinzu kommen allein für Deutschland etwa 40.000 ehemalige Ortskräfte und deren Familien, die Anspruch auf Aufnahme in Deutschland haben. Die Taliban haben zwar zugesichert, dass reisewillige Afghanen das Land auch weiterhin verlassen können sollen, aber in Anbetracht von Augenzeugenberichten über gezielte Tötungen von ehemaligen Ortskräften, darf dies durchaus als fraglich angesehen werden.
In der brasilianischen Stadt Aracatuba im Bundesstaat São Paulo kam es zu Szenen, die eher aus einem Hollywood-Film zu stammen schienen als aus der Realität. Zahlreiche schwer bewaffnete Kriminelle hatten am Montag (30.08.) drei Banken ausgeraubt und dabei eine Spur der Verwüstung in Aracatuba hinterlassen. Die Bankräuber fesselten unter anderem mehrere Menschen an ihre Fluchtfahrzeuge und lösten Sprengfallen und Brände in der ganzen Stadt aus, um ihre Flucht zu decken. Dabei soll es auch zu Angriffen auf mehrere Polizeistationen und dem Einsatz von Drohnen gekommen sein. Mindestens drei Personen wurden bei dem Banküberfall getötet und sechs weitere verletzt. Seit einigen Jahren kommt es in Brasilien vor allem in kleinen und mittelgroßen Städten verstärkt zu solch spektakulären Banküberfällen.
Bereits letzte Woche kam es in einem Heizkraftwerk in der syrischen Stadt Baniyas zu einem Leck, bei dem 20.000 Tonnen Rohöl in das östliche Mittelmeer ausliefen. Der daraus resultierende Ölteppich wird voraussichtlich noch am Freitag (03.09.) den Nordteil der beliebten Urlaubsinsel Zypern erreichen und könnte auch Strände in der Türkei verschmutzen. Die Bemühungen die Ölpest unter Kontrolle zu bringen werden dadurch erschwert, dass der Nordteil der Insel von der Türkei besetzt ist und es daher kaum zu Kooperation zwischen den beiden Inselteilen kommt.
Im Auge behalten sollten Reisende in der nächsten Woche eine sich entwickelnde Krise im indischen Unionsterritorium Jammu und Kaschmir. Nach dem Tod eines bekannten Separatistenführers wurden in Kaschmir die Sicherheitsmaßnahmen massiv verstärkt. Zudem wurde auch das Internet in der Unruheregion gesperrt und der Mobilfunk eingeschränkt. In Deutschland hingegen werden noch bis mindestens Dienstag (07.09.) die Züge der Bahn bestreikt, was zu erheblichen Störungen im Zugverkehr führt.