Trumps neuer „Travel Ban“: Was Reisende jetzt wissen müssen
Reisende aus 19 Ländern müssen sich ab kommenden Montag (09.06.) auf gravierende Änderungen bei ihren USA-Reiseplänen einstellen. Wie Präsident Trump am Mittwoch (04.06.) mitteilte, wird die Einreise in die Vereinigten Staaten für Bürger aus betroffenen Staaten ab diesem Zeitpunkt erheblich erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Die Maßnahme, die u.a. mit Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit begründet wird und Parallelen zum während Trumps erster Amtszeit eingeführten „Muslim Ban“ aufweist, könnte für Tausende von Reisenden direkte Auswirkungen haben. Ein Überblick von Senior Travel Security Anlystin Katrin Roosens:
Für wen gelten die Einschränkungen?
Die neuen Bestimmungen teilen die betroffenen Staaten in zwei Kategorien ein:
- Komplettes Einreiseverbot: Dieses gilt nach Angaben des Weißen Hauses für Staatsangehörige der folgenden zwölf Länder: Afghanistan, Myanmar, Tschad, Republik Kongo, Äquatorialguinea, Eritrea, Haiti, Iran, Libyen, Somalia, Sudan und Jemen. Für diese Gruppe sind die Einreisebestimmungen am strengsten.
- Teilweise Einschränkungen der Einreise: Für Bürger aus sieben weiteren Staaten – Burundi, Kuba, Laos, Sierra Leone, Togo, Turkmenistan und Venezuela – wird die Einreise in die USA teilweise eingeschränkt. Dies bedeutet, dass die Erteilung von Visa oder die Einreise selbst deutlich strenger gehandhabt werden. Für Reisende dieser Nationalitäten ist die Einreise im Rahmen verschiedener Visaprogramme, darunter B1 und B2 Visa (Geschäfts-/Touristenvisum), bis auf Weiteres ausgesetzt.
Ausnahmen von den Einschränkungen
Trotz der genannten Verbote und Einschränkungen gibt es bestimmte Personengruppen, die auch nach Inkrafttreten der Verordnung am Montag (09.06.) weiterhin in die Vereinigten Staaten einreisen dürfen. Diese Ausnahmen gelten nach aktuellem Stand für beide Kategorien der betroffenen Länder, und umfassen zum Beispiel:
- Personen mit dauerhaftem Wohnsitz in den USA (Green Card Inhaber)
- Inhaber bestehender Visa, die vor dem Inkrafttreten der neuen Verordnung erteilt wurden. Es ist in diesen Fällen jedoch ratsam, die Gültigkeit und den spezifischen Visumtyp genau zu überprüfen, da die Einreisebestimmungen trotz eines gültigen Visums strenger ausgelegt werden könnten.
- Bestimmte Visumkategorien, darunter: Diplomaten (A-1, A-2) Transitreisende (C-2, C-3) Regierungsvertreter, Mitarbeiter und Personal anerkannter internationaler Organisationen (G-1, G-2, G-3) Mitarbeiter der NATO (NATO 1-6-Visum)
- Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit, wenn sie mit dem Reisepass eines nicht kategorisierten Landes einreisen
- Athleten oder Mitglieder von Sportmannschaften, die an Großveranstaltungen (u.a. Olympiade, Weltmeisterschaft) teilnehmen
- Personen, deren Einreise den nationalen Interessen der USA dient. Diese Kategorie ist breit gefasst und wird von den US-Behörden im Einzelfall entschieden.
Was Reisende beachten müssen
Angesichts dieser neuen Bestimmungen sollten Reisende aus den betroffenen Ländern, aber auch aus anderen Regionen, die in die USA reisen möchten, folgende Punkte berücksichtigen:
- Aktuelle Informationen einholen: Die Lage kann sich schnell ändern. Informieren Sie sich vor jeder Reise bei der zuständigen US-Auslandsvertretung in Ihrem Heimatland über die neuesten Einreisebestimmungen. Offizielle Websites der US-Regierung (z.B. des Department of State oder des Department of Homeland Security) sind ebenfalls eine verlässliche Quelle.
- Frühzeitig Kontakt aufnehmen: Wenn Sie beabsichtigen, aus einem der betroffenen Länder in die USA zu reisen, und Sie unter eine der Ausnahmeregelungen fallen könnten, kontaktieren Sie die US-Botschaft oder das Konsulat so früh wie möglich. Klären Sie ab, ob Ihr Visum weiterhin gültig ist oder welche zusätzlichen Dokumente oder Nachweise erforderlich sind.
- Vollständige Dokumente bereithalten: Stellen Sie sicher, dass all Ihre Reisedokumente, einschließlich Pässe und Visa, gültig und vollständig sind. Halten Sie alle Nachweise für Ihre Ausnahmeberechtigung bereit (z.B. Green Card, offizielle Schreiben).
- Unerwartete Verzögerungen einplanen: Auch wenn Sie ein gültiges Visum besitzen oder unter eine Ausnahme fallen, kann es an den Einreisepunkten zu längeren Wartezeiten und intensiveren Befragungen kommen. Planen Sie dies bei Ihrer Reiseplanung ein.
- Reiseversicherungen prüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Reiseversicherung mögliche Szenarien abdeckt, falls Ihnen aufgrund der neuen Bestimmungen die Einreise verweigert wird.
Präsident Trumps jüngste Anordnung verdeutlicht einmal mehr die dringende Notwendigkeit für alle Reisenden, sich vor jeder geplanten USA-Reise umfassend und aktuell über die derzeit geltenden Einreisebestimmungen zu informieren. Angesichts der Möglichkeit kurzfristiger Änderungen ist es entscheidend, stets offizielle Quellen sowie den Destination Manager zu konsultieren, um Schwierigkeiten bei der Einreise zu vermeiden.