Krisenmanagement am Pazifischen Feuerring: Wie Asien-Reisende 2025 sicher bleiben
Seismische Risiken wie Erdbeben und Vulkanausbrüche machen Asien auch 2025 zu einem heißen Pflaster. Unser Analyst Thorsten Muth zeigt, wie dies die Reiseplanung von Travel Managern beeinflusst.
In Japan wächst die Sorge vor einem möglichen „Megaquake“ im Nankai-Graben, während in Indonesien die anhaltende vulkanische Aktivität nicht nur Menschen in Gefahr bringt, sondern auch den globalen Flugverkehr einschränkt. Beide Regionen liegen auf dem Pazifischen Feuerring, einer Zone, die regelmäßig von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und weiteren geologischen Ereignissen heimgesucht wird. Für Reisende und Unternehmen bedeutet das: Sicherheit beginnt mit Planung.
Japan: Konsequenzen aus der „Megaquake“-Gefahr
Der Nankai-Tiefseegraben, der sich auf 900 Kilometern Länge vor der Insel Honshu erstreckt, ist eine der aktivsten seismischen Zonen der Welt. Seit geraumer Zeit bereitet sich Japan daher auf den Worst Case vor: Wissenschaftler schätzen die Wahrscheinlichkeit eines Bebens der Stärke 8 oder 9 in den nächsten 30 Jahren auf 70 bis 80 Prozent. (Zum Vergleich: Beben der Stärke 5 bis 6 kommen regelmäßig, Beben der Stärke 6 bis 7 etwa einmal im Jahr vor.) Die Folge könnte ein zerstörerischer Tsunami wie 2013 sein, der eine Gefahr für Infrastruktur und Menschenleben an der Südküste Japans und auch in weiteren Regionen des Pazifiks darstellen würde.
Die japanische Regierung setzt erfolgreich auf regelmäßige Übungen, um die Bevölkerung für die Gefahr zu sensibilisieren. Doch trotz dieser Bemühungen bleibt die Region ein Gebiet mit hohem Risiko, das besondere Aufmerksamkeit verdient. Für Travel Manager und Reisende vor Ort ist es daher wichtig, die immer zuverlässigeren Frühwarnsysteme der japanischen Wetterbehörden im Auge zu behalten: Im Falle eines Tsunamis veröffentlicht die Japan Meteorological Agency minutengenaue Ankunftszeiten einer potenziellen Flutwelle.
Indonesien: Vulkanausbrüche und ihre globalen Folgen
Der Inselstaat Indonesien, ebenfalls auf dem Pazifischen Feuerring gelegen, verzeichnet die weltweit höchste Zahl aktiver Vulkane. Diese werde vom Volcanology and Geological Hazard Mitigation Center (PVMBG) beobachtet. Im Zuge der jüngsten Eruptionen des Lewotobi Laki-Laki im vergangenen November richteten die Behörden Schutzzonen rund um den Krater auf der Insel Flores ein und evakuierten tausende Menschen. Mindestens zehn Personen kamen dennoch ums Leben. Aschewolken legten den internationalen Flugverkehr lahm.
Vulkanische Aktivität bleibt auch 2025 ein Risiko. Die Auswirkungen von massenhaften Flugausfällen sind weitreichend. Tourismusregionen wie etwa Bali können erhebliche wirtschaftliche Rückschläge erleiden, wenn Touristenströme unerwartet unterbrochen werden. Für Reisende selbst entstehen Risiken bereits vor Antritt einer Reise, weshalb es wichtig ist, flexible Buchungsoptionen und maßgeschneiderte Reiserücktrittsversicherungen zu wählen.
Prävention und Sicherheit: Proaktive Planung für unvorhersehbare Ereignisse
Sorgfältig durchdachte Sicherheitsmaßnahmen können Travel Managern von Unternehmen und Geschäftsreisenden vor Ort bereits im Vorfeld einer Reise dabei helfen, Risiken und ihre Auswirkungen zu minimieren:
- Reisevorbereitung: Prüfen Sie die Wetter-/Seismik-Warnungen der Region. Machen Sie sich mit Notfallplänen vertraut und halten Sie Notfallkontakte der zuständigen deutschen Auslandsvertretung bereit, um in Ausnahmesituationen über eventuelle koordinierte Evakuierungsmaßnahmen informiert zu sein. Es empfiehlt sich außerdem der Eintrag in die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts.
- Technologische Hilfsmittel: Apps wie die japanische J-Alert-App, lokale Frühwarnsysteme in Indonesien und internationale Produkte wie das Global Monitoring von A3M liefern wertvolle Echtzeitinformationen.
- Versicherungsschutz: Reiserücktritts- und Notfallversicherungen, die Naturkatastrophen abdecken, sind in gefährdeten Regionen unerlässlich.
- Flexibilität und Kommunikation: Unternehmen sollten ihre Reisepläne flexibel gestalten und Reisenden die Möglichkeit bieten, auf veränderte Situationen zu reagieren. Der direkte Kontakt zwischen Travel Managern und Reisenden ist im Notfall unverzichtbar.
Indem sich Travel Manager proaktiv mit diesen Themen auseinandersetzen, kann die Handlungsfähigkeit in Krisensituationen sichergestellt werden. Asien bleibt eine Region voller Chancen, aber auch voller Herausforderungen, die durch kluges Risikomanagement bewältigt werden können.